Youtube: Algorithmus löscht Kampfroboter-Videos aus Tierschutzgründen

Szene aus einem Wettkampf der Battlebot-Serie. Der grüne Roboter gehört zum Team von Jamison Go. (Screenshot: t3n)
Youtube hat in den vergangenen Tagen viele Roboter-Videos aus Tierschutzgründen entfernt. Offenbar halten Youtubes Algorithmen Kampfroboter-Wettbewerbe für Hahnenkämpfe, die in Deutschland, den USA und vielen weiteren Ländern verbotenen sind.
Am Montag postete Jamison Go, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der renommierten Uni MIT und Teilnehmer der Battlebots-Wettkämpfe, eine entsprechende Mitteilung auf Facebook. In der Nachricht von Youtube heißt es, dass ein Video von Go gegen die Community-Richtlinien verstoße und deswegen entfernt worden sei. Demnach fällt das Video in die Kategorie „Inhalte, in denen Tieren absichtlich unnötiges Leid oder Gewalt zugefügt wird oder in denen Tiere zum Kämpfen gezwungen werden.“ Als möglicher Anwendungsbereich werden explizit Hunde- und Hahnenkämpfe genannt.
Jamison Go schreibt auf Facebook, dass er an einem Tag neun Videos verloren habe, andere sogar „hundert oder mehr“. Die Kampfroboter-Szene fordert er auf, entsprechende Fehleinschätzungen an Youtube zu melden und den Sport zu retten. Auch in einschlägigen Facebook-Foren und auf Youtube berichten Roboter-Fans von ihren Verlusten.

Üble Tierquälerei: Szene aus einem Wettkampf der Battlebot-Serie. (Screenshot: t3n)
Youtube hat gegenüber dem Magazin Vice bestätigt, dass es versehentlich Kampfroboter-Videos gesperrt habe. Es gebe keine Richtlinie gegen Aufnahmen von kämpfenden Robotern und die Videos seinen inzwischen wiederhergestellt worden.
Angst um alte Videos
Auch Videos der Battlebots-Teilnehmerin Sarah Pohorecky waren zeitweise von der Sperrung betroffen. Sie sagte gegenüber Vice, dass mindestens zehn bis 15 weitere Roboter-Bastler betroffen gewesen seien. Nachdem sie die Löschung ihrer Videos gegenüber Youtube angefochten habe, seien diese zurückgekehrt. Doch sie fürchtet, dass sich manche Urheber von älteren Videos nicht bei Youtube beschweren und deren Videos damit verloren gehen.
Die Content-Moderation bei Youtube und anderen Plattformen ist regelmäßig Angriffspunkt für Kritiker. Mal geht es um die Arbeitsbedingungen und psychischen Belastungen der menschlichen Moderatoren, mal um schlecht funktionierende Algorithmen oder eine zu lasche oder zu strenge Moderation.
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Oh je, das habe ich damals immer gerne auf RTL2 geschaut. Völlig vergessen, dass es sowas gibt. Mal sehen, ob YouTube seinen Algorithmus da richten kann