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Youtube erstellt automatisch 6-Sekunden-Clips aus längeren Werbevideos

Das Tool Bumper Machine soll mit künstlicher Intelligenz die Arbeit im Schneideraum ersetzen. Aber sind die von Youtube automatisch erstellten Videos wirklich überzeugend?

Von Anton Weste
2 Min.
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Youtube will Werbern das Erstellen kurzer Ads erleichtern. (Foto: pixinoo / Shutterstock)

Seit 2016 hat Youtube Bumper Ads im Angebot. Die sechs Sekunden dauernden Werbeclips dienen zum Brand-Marketing oder wecken als Teaser Interesse für längere Werbevideos. Sie laufen als Pre-Roll vor dem Video-Content und sollen die Werbebotschaft auf den Punkt bringen. Bevor sich der Nutzer an der Werbung stört und den „Überspringen“-Button finden will, ist das Format auch schon wieder abgespielt.

Bumper Ads automatisch erstellen

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Das Format hatte bei Werbern zunächst Skepsis hervorgerufen: Macht es Sinn, ein 90 oder 60 Sekunden dauerndes Video in sechs Sekunden zu pressen? Debbie Weinstein, Vizepräsidentin von Youtube, erinnert sich an die Einwände: „Können wir wirklich eine Geschichte in sechs Sekunden erzählen?“ Aber Bumper Ads wurden erfolgreich. „Mit der Zeit lernten wir, dass die Werbeschaffenden Beschränkungen mögen“, sagt Weinstein. „Früher waren sie auf 30 Sekunden beschränkt, dann auf 15 und auf alles, was das jeweilige Medienformat diktierte.“ Eine Sammlung beispielhafter gelungener Bumper Ads zeigt Youtube auf seinem Ads Leaderboard.

Um die Erstellung der Sechssekünder zu erleichtern, kündigt Youtube nun im Vorfeld der Konferenz Google Marketing Live 2019 die Software Bumper Machine an. Das KI-Tool erlaubt künftig die automatische Erstellung kurzer Clips aus längeren Videos. Bumper Machine befindet sich derzeit im Alpha-Test. Die per Machine Learning trainierte Software durchsucht ein Werbevideo nach Schlüsselelementen wie Voice over und Kameraeinstellungen mit Menschen, Produkten oder Logos. Anhand dieser Marker entscheidet die künstliche Intelligenz, wie es die Schnitte setzt, um die Bumper Ad zu erstellen. Das Ergebnis endet stets mit „dem abschließenden Call to Action in den letzten zwei bis drei Sekunden im Video“, sagt Weinstein.

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Bumper Machine ist noch verbesserungswürdig

Für einen frühen Test wurde eine 13-Sekunden-Werbung des Bringdienstes Grubhub mit Bumper Machine auf ein Sechs-Sekunden-Video eingedampft. Hier das Originalvideo und die auf Bumper-Ad-Länge gekürzte Version im Vergleich:

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Wenn Bumper Machine die Länge mehr als halbiert, sieht das dann so aus:

In der Bumper Ad bleiben zwar die auf Menschen fokussierten Einstellungen im Mittelteil und die beworbene Marke am Schluss erhalten, es fehlt aber der Erzählbogen. Die Exposition der Szene, in der die Frau zur völlig verschneiten Tür geht und vom wetterfesten Lieferanten positiv überrascht wird, geht verloren. Entsprechend schmalbrüstiger fällt die Botschaft der Werbung aus.

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Youtube will es kleinen Werbern leicht machen

Bumper Machine soll immer noch die Überprüfung durch einen Menschen erfordern. „Man bekommt drei bis vier Ergebnisse, die besten Versuche, die das Tool hervorbringt“, erklärt Debbie Weinstein. „Ein Mensch kann sie durchgehen und entscheiden welches Ergebnis das Beste ist oder er entscheidet, dass alle großartig sind oder er nimmt selbst noch kleinere Änderungen an ihnen vor.“

Weinstein sieht Bumper Machine als ein Mittel für kleinere Unternehmen, die Bumper Ads mit geringem Zeitaufwand erstellen wollen. Größere Marken können die Ergebnisse der KI hingegen als Inspiration oder Ausgangspunkt für weitere Bearbeitungen verwenden.

t3n meint: Wer seine Sechssekünder quick und dirty braucht, der kann es künftig mit Bumper Machine mal versuchen. Wie gut das KI-Tool wirklich wird, lässt sich erst nach weiterer Reifezeit sagen. Von einem Ersatz für einen geschulten Videoeditor sollte man jedoch nicht ausgehen. Anton Weste

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