Der Knopf zum Überspringen von Werbung wird in Zukunft wohl deutlich seltener zur Verfügung stehen. Das hat das Unternehmen jetzt angekündigt und stellt bei den Youtube-Uploadern, die am Modell zur Monetarisierung von Werbung teilnehmen, standardmäßig den Non-Skippable-Mode ein. Die nicht überspringbaren Spots sollen bis zu 20 Sekunden lang sein. Youtuber sollen so testen können, ob sich mit der neuen Werbeform höhere Einnahmen erzielen lassen. Immerhin soll es aber auch weiterhin die Möglichkeit geben, Spots manuell nach fünf Sekunden überspringbar zu machen. Anfang des Jahres hatte Youtube die Regeln für Kanäle, die ihre Clips mithilfe von Werbung vermarkten können, deutlich verschärft und so viele (gar nicht so) kleine Content-Anbieter und Videoblogger vor den Kopf gestoßen.
Youtube-Partnerprogramm: Mehr Einfluss auf die gezeigte Werbung
Getestet hat Youtube die neue Funktion mit einer Auswahl von Kanälen – jetzt soll die neue Funktion nach und nach für alle Youtuber freigeschaltet werden, die monetarisierbare Inhalte zur Verfügung stellen. Am Youtube-Partnerprogramm teilnehmende Nutzer können außerdem festlegen, dass bestimmte Unternehmen oder Produktkategorien für Werbespots der eigenen Videos blockiert werden. Das ist schon im Interesse der werbetreibenden Unternehmen vernünftig – etwa wenn ein Videoblogger im Automotive-Bereich sich regelmäßig abfällig über eine bestimmte Marke äußert, dass eben diese nicht als Werbung davor erscheint. In der Vergangenheit hatte es mehrfach Kritik von Unternehmen gegeben, die ihre Werbung in rufschädigenden oder zu unprofessionellen Umfeldern wiederfanden. Youtube hatte sich daraufhin im letzten Jahr mehrfach entgegenkommend gegenüber den Unternehmen gezeigt.
Youtube experimentiert seit mehreren Jahren mit der idealen Länge für Werbeclips. Waren diese zunächst acht Sekunden lang und nicht überspringbar, kamen bald bis zu 30 Sekunden lange Clips dazu, die frühestens nach fünf Sekunden übersprungen werden konnten. Dass Youtube jetzt die Werbung ausweitet, hat wohl mit der Gewöhnung der Nutzer zu tun: Offenbar akzeptieren immer mehr Nutzer eine bestimmte Menge Werbung, um kostenlose Inhalte zu erhalten.
Dass Youtube diesen Schritt geht, ist noch aus einem anderen Grund nachvollziehbar und war fast zu erwarten: So pusht Youtube aktuell Abo-Modelle wie Youtube Music und Youtube Premium, bei denen gegen eine Gebühr gänzlich auf Werbung verzichtet wird. Mehr Werbung könnte also sowohl Youtube gut tun als auch den Betreibern der Channels. Für die Nutzer dagegen wird’s auf jeden Fall werbelastiger – oder teurer.
Es gibt Werbung im Internet? ^^
Na, freu mich schon auf die Meldung:
„Geldgier ruiniert YouTube“.
Wenn die so weiter machen, dann wird das so enden.