
Youtube weitet die Richtlinen zur medizinischen Fehlinformationen auf alle Impfungen aus. (Foto: Shutterstock)
Youtube baut seine Richtlinie zur medizinischen Informationspolitik aus. Ab sofort löscht das Netzwerk alle Videos, die Falschinformationen über aktuelle Impfstoffe enthalten. Das betrifft alle Präparate, die zurzeit verabreicht werden und „von den örtlichen Gesundheitsbehörden oder der Weltgesundheitsorganisation genehmigt und anerkannt wurden.“
Kampf gegen Desinformationskampagnen von Impfgegnern aufgenommen
In erster Linie hat die Plattform anscheinend Inhalte im Blick, in denen von allerlei chronischen Nebenwirkungen fabuliert wird. Youtube schließt ausdrücklich seltene Nebenwirkungen, die behördlich anerkannt sind, oder persönliche Erfahrungsberichte von dem Bann aus. Es gehe weiterhin um Videos, in denen behauptet wird, dass die Übertragung und/oder Ansteckung nicht verringert werde, oder die „Ungenauigkeiten“ über Impfstoffbestandteile enthalten. Dabei wendet sich Youtube nun gegen Fehlinformationen über alle Impfstoffe, nicht nur in Bezug auf das Coronavirus. Demnach schmeißt das Unternehmen auch Kanäle raus, die mit prominenten Impfgegnern verknüpft sind.
Youtube will die Diskussion nicht ersticken
Der Betreiber formuliert auch Ausnahmen zu dem Bann. So werde man weiterhin Inhalte über Impfstoffpolitik, neue Impfstoffe und historische Erfolge sowie Misserfolge zulassen. Man wolle nur die Verbreitung von Fehlinformationen eindämmen. Demnach dürfen wissenschaftliche Diskussionen über Impfstoffe weiter auf der Plattform verbreitet werden. Auch persönliche Erfahrungsberichte und die (komödiantische) Entgegnung zu Fehlinformationen in diesem Feld sind weiterhin willkommen. Die Google-Tochter geht bereits seit Frühjahr 2020 gegen Corona-Geschwurbel vor. Seit Oktober 2020 hat sie mehr als 130.000 Videos entfernt, die gegen Richtlinien bezüglich Covid-19-Impfstoffen verstoßen haben. Das gilt auch für mehr als eine Million Videos, die Unwahrheiten über das Coronavirus verbreiten wollten.