Ziele lassen sich nicht erreichen, wenn diese 3 Dinge fehlen
1. Will ich das?
Dabei wurde auf den ersten Blick alles richtig gemacht. Beide Parteien haben das Ziel vereinbart und mit messbaren Werten hinterlegt. Warum geht es dennoch so oft daneben? „Das liegt nicht in erster Linie daran, dass Abmachungen nicht befolgt oder Fakten nicht ausreichend berücksichtigt werden“, so Herlt. Das sei in vielen Fällen eher eine Folge. Die Hauptursache sei vielmehr fehlende Volition – was so viel heißt, wie, es fehlt an der notwendigen Selbststeuerung, um ein Ziel mit allem, was man hat und kann, gegen Widerstände und Ablenkung, zu verfolgen. Es fehle die Intention, zielgerecht zu handeln. „Für diese Intention benötigt jeder Mensch ein starkes positives Gefühl, gleichsam ein emotionales Go“, weiß Herlt. „Fehlt ein solcher – auch körperlich spürbarer – Sinngeber, passiert es beispielsweise, dass die leckere Sahnetorte ein angenehmeres Gefühl verursacht, als ein wissenschaftlich validierter Kalorienplan zum Abnehmen.“ Das gelte für alle guten Vorsätze und Ziele.
2. Mit Absicht?
„Wenn Menschen zielorientiert handeln sollen, dann geht das nur, wenn sie ihre wichtigsten Ressourcen für ihre Tätigkeit zur Verfügung haben“, so Herlt. „Sie müssen spüren, dass sie es schaffen.“ Nur in diesem Bewusstsein entwickelten sie eine handlungswirksame Absicht. Ohne diese positive Absicht sei keine Zielerreichung möglich. „Ob Führungskräfte Ziele so formulieren können, dass sie entsprechende Handlungen bewirken, hängt davon ab, welche Haltung die Führungskraft zum jeweiligen Mitarbeiter und Thema hat“, so Herlt. „Machen sich hier negative Gedanken oder Zweifel bemerkbar, wird das Ziel eher ‚schwammig‘ ausfallen und das Vorgehen daher erfolglos bleiben.“ Es fehlten dringend benötigte Ressourcen, um diese Situationen zielorientiert zu meistern. Vielmehr zögen unangenehme Bilder im Kopf Energie und haben ein Vermeidungs- oder Angriffsverhalten zur Folge.
3. Habe ich positive Ressourcen?
Also einfach positiv denken? Ganz so simpel sei es nicht. Beim Aspekt der inneren Haltung zu einem Menschen oder einer Aufgabe gehe es nicht um ein esoterisch angehauchtes „Schönreden“. Ressourcen seien vielmehr all das, was uns Menschen guttut. „Sie helfen uns, Ärger und Enttäuschungen zu überwinden“, erklärt der Business-Coach. „Um es mit einem neurophysiologischen Bild zu beschreiben: Wir fahren dann im Hirn auf den Datenstraßen, die uns stark sein lassen, weil sie mit einem kraftvollen positiven Gefühl verbunden sind.“ Das wirke sich auf unsere Gedanken und unser Körpergefühl aus. Muskeltonus und Kreislauf würden positiv beeinflusst.
„Wir kennen dieses Erfolgsgefühl, wenn wir uns verlieben oder endlich einen großen Schritt in unserer Lebensplanung geschafft haben“, beschreibt Herlt die Quellen für positive Ressourcen. Diese Ressourcen ließen sich speichern und immer wieder abrufen. Im sehr kontextspezifischen und faktisch geprägten Business-Alltag stünden uns diese gespeicherten Ressourcen jedoch oft nicht zur Verfügung. Weil im Job andere Erfahrungen und Verhaltensmuster vorherrschen, ließen sie sich für diese Situationen nicht abrufen. „Wir lassen diese sogenannten maladaptiven Assoziationen, die schlechte Gefühle erzeugen, zu“, weiß Herlt. Die gute Nachricht: Genauso gut können wir unsere Haltung auch wieder ändern.
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