In den letzten 18 Monaten habe man die bisher dynamischste Phase in der zehnjährigen Geschichte des Unternehmens absolviert, so Zoom-CEO Eric Subrah Yuan in einer Pressemitteilung – beim firmeneigenen Event stellt Zoom momentan Pläne und Funktionen vor.
Zoom-Neuigkeiten: Whiteboard-Funktion und Simultanübersetzung bei Meetings
Die wohl spannendste Neuerscheinung im angekündigten Repertoire dürfte das Whiteboard sein, das sowohl vor als auch während oder nach einem Meeting erstellt und genutzt werden kann. Mit der Whiteboard-Funktion sollen zugelassene Teammitglieder sowie hinzugefügte externe Personen ihre Ideen beispielsweise anhand kleiner Skizzen oder durch Post-its visualisieren können. Ein detaillierter Versionsverlauf zeigt, wie der Arbeitsprozess am Board verlaufen ist, und macht Änderungen nachvollziehbar. Insgesamt sei das Feature sowohl mobil für Android und iOS als auch in den Desktop- und Browservarianten für Mac oder Windows verfügbar, noch in diesem Jahr soll die Beta-Version erscheinen. Die Whiteboard-Funktion wird auch Teil einer Kooperation mit der Horizon-Workrooms-Lösung sein, die Anfang nächsten Jahres an den Start geht.
Um die bisherigen Meetings inklusiver zu gestalten, bietet Zoom schon jetzt eine Echtzeit-Transkription im Englischen an – das Untertitel-Angebot soll im Laufe des nächsten Jahres auf etwa 30 zusätzliche Sprachen erweitert werden. Hinzu kommt die Möglichkeit, das gesprochene Wort auch direkt übersetzen zu lassen. Dabei wird es zunächst nicht ganz so viel Sprachauswahl geben wie bei der Transkription – und die Funktion wird als kostenpflichtiges Add-on verfügbar sein.
Meeting mal anders: Zoom Rooms Smart Gallery und Video Engagement Center
Die sogenannte Smart Gallery in Zoom Rooms gibt es aktuell in der Beta-Version, im nächsten Jahr soll sie phasenweise für Besprechungsräume jeder Größe weiter ausgerollt werden. Durch individuelle Video-Feeds und verschiedene perspektivische Ausrichtungen sollen die Bilder in Videokonferenzen optisch ansprechender gestaltet werden.
Das Video Engagement Center soll vor allem Unternehmen und Anbietern von Dienstleitungen eine zusätzliche Möglichkeit bieten, digitale Kundengespräche mit Bild, passenden Templates und Tools zur Vor- und Nachbereitung zu führen. Die Beta-Version dafür werde noch in diesem Winter erscheinen, der tatsächliche Release sei dann im nächsten Jahr geplant.
Bestehende Zoom-Funktionen bekommen kleine Add-ons
Neben der Einführung neuer Tools entwickelt Zoom auch einige schon bestehende Funktionen weiter: So sollen beispielsweise Zoom Events um einen Conference-Modus erweitert werden, bei dem Events über mehrere Tage hinweg und mehrspurig gehostet werden können. Das neue Format werde durch Aufzeichnungen, Analysen und Ähnliches rund um die Veranstaltung ergänzt. Auch die Einbettung von Drittanbieter-Apps, bei der beispielsweise Dienste wie Dropbox direkt in die Zoom-Anwendung integriert sind und genutzt werden können, wolle man weiter vorantreiben. Hier sollen beispielsweise Apps für Webinare, den mobilen Gebrauch und immersive Apps das bisherige Repertoire erweitern.
Sprachnachrichten, die man quasi auf den Anrufbeantworter bei Zoom Phone spricht, gibt es zukünftig auch mit Bild: Eine kurze Videobotschaft soll eine persönlichere Alternative zu Standard-Voicemails sein.
Die Funktion Continuous Collaboration stellt eine Erweiterung der Zoom-Chats dar, die ab September 2021 zur Verfügung stehen werde: Der Zoom Chat soll mit hinzugefügten Dateien, Aufzeichnungen und natürlich durch die Nachrichten, die während dem Meeting geschrieben wurden, auch nach einem Call noch nachvollziehbar und für die weitere Arbeit von Nutzen sein.
Hot-Desking-Angebot: Zoom macht jetzt auch Büromanagement
In einer Zeit mit vielen Beschäftigten im Homeoffice und Besetzungsbeschränkungen im Büro will wohl auch Zoom das Platzmanagement nicht außer Acht lassen: Via Hot-Desking können Mitarbeitende über eine interaktive Karte Schreibtische und Sitzplätze in ihren Büros reservieren. Durch eine Authentifizierung am Arbeitsplatz können Beschäftigte dann direkt ihr individuelles Zoom-Interface nutzen. Individuell wird es auch beim „Bring Your Own Key“-Angebot für Zoomprodukte, das noch 2021 in einer Beta-Version erscheinen soll. Im kommenden Jahr wolle man außerdem die End-zu-End-Verschlüsselung auf Zoom Phone ausdehnen.
Insgesamt ist noch nicht bei allen angekündigten Neuerungen klar, welche davon kostenfrei verfügbar sein werden: Vom Unternehmen hieß es auf Nachfrage, einige der angekündigten Features würden ohne Zusatzkosten für Nutzer:innen freigeschaltet, andere wiederum – wie beispielsweise die Übersetzungsfunktion – werden als kostenpflichtige Erweiterungen angeboten.