Zooplus ist eines der großen Unternehmen, die im Internet Haustierbedarf vertreiben. Jetzt sieht sich das Unternehmen mit den Vorwürfen eines möglichen Datenlecks konfrontiert.

Wie mehrere Kunden auf der Bewertungswebsite Trustpilot berichten, scheint es über das lange Pfingstwochenende zu unbefugten Abbuchungen von ihren Kreditkarten gekommen zu sein. Außerdem sollen Bestellungen bei Zooplus aufgegeben worden sein, die sie nie autorisiert hatten. Nutzer beschwerten sich vermehrt über unrechtmäßige Abbuchungen und unbefugte Bestellungen, die an ihnen unbekannte Adressen geliefert wurden. Einige Kunden gaben außerdem an, seit Monaten nicht mehr bei Zooplus eingeloggt gewesen zu sein. Sie könnten sich daher nicht erklären, wie ihre Daten gestohlen und missbraucht wurden.

Die Aussagen der betroffenen Kunden legen nahe, dass das Ausmaß des Datenlecks bei Zooplus groß sein könnte – und neben Namen und Adressen eben auch Kreditkarteninformationen betroffen sein könnten.

Einige Kundenkonten sollen laut den Aussagen der Nutzer nicht mehr aufrufbar sein, und das Zurücksetzen der Passwörter sei ebenfalls nicht möglich. Eine Kundin äußerte ihren Unmut darüber, dass Zooplus auch Probleme mit dem Kundenservice habe und ihr Paket trotz eines Anrufs nicht gestoppt, sondern versandt wurde.

Laut Aussage eines Kunden schiebt Zooplus die Verantwortung für das mögliche Datenleck auf Dritte. „Es besteht auch die Möglichkeit, dass ein unbefugter Dritter durch eine Datenpanne, die auf einer anderen Website oder einem anderen Dienst aufgetreten ist, oder durch Schadsoftware Zugang zu Ihrem Passwort erhalten hat“, soll es in einer Antwortmail heißen.

Auf Anfrage von t3n äußerte sich Zooplus zu den Vorwürfen. „Wir überprüfen unsere Systeme und die entsprechenden Daten kontinuierlich und es gibt keinerlei Hinweise auf ein Datenleck bei Zooplus“, sagt eine Sprecherin des Unternehmens. „In jüngster Zeit wurden einige unserer Kunden Opfer betrügerischer Kontonutzung, beispielsweise durch Phishing oder durch die Verwendung von generischen Passwortdateien, die auf Websites von Drittanbietern verfügbar sind. Dies nehmen wir sehr ernst und führen kontinuierlich Sicherheitsmaßnahmen zur Betrugsbekämpfung durch“. Der Schutz ihrer Kundendaten und die Sicherheit ihrer Systeme habe für Zooplus höchste Priorität.

Einige Kunden haben bereits Anzeige bei der Polizei erstattet, um den Vorfall zu melden. Die genaue Ursache für das Datenleck bei Zooplus ist derzeit noch unklar. Es wird jedoch vermutet, dass dubiose Amazon-Shops, die sich als Zooplus ausgeben, damit in Verbindung stehen könnten. Sollte sich herausstellen, dass die Datenpanne aufseiten des Onlineshops liegt, könnte dies ein schwerwiegender Rückschlag für Zooplus sein.