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Zukunftsorientiert führen: Vertrauen ist gut – aber was bedeutet das eigentlich?

In der aktuellen Ausgabe des t3n Magazin ist wiederholt von „Vertrauen“ die Rede. Was aber bedeutet „Vertrauen“ auf mich, mein tägliches Handeln bezogen? Unser Gastautor ist dieser Frage nachgegangen.

Von Robert Schiller
4 Min. Lesezeit
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(Foto: Fizkes/Shutterstock)

Im t3n Magazin Nr. 57 vom vierten Quartal 2019 finden sich die drei folgenden Textstellen:
  • „Weil der Einfluss von Entwicklern in Unternehmen wächst, werben Softwareanbieter um ihr Vertrauen.“ – Botschafter des Codes, Seite 91
  • „Ich kann ihnen [den smarten Geräten, Anm.] nicht vertrauen. Und den Unternehmen dahinter schon gar nicht.“ – Kolumne „Nichts ist okay, Google“, Seite 106
  • Es müsse noch viel passieren und „vor allem Vertrauen geschaffen werden“ – Dagobert Zuck, Facebook Libra, Seite 65

Drei Beiträge zu unterschiedlichen digitalen Themen – und jeder spricht Vertrauen an.

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Vertrauen ist die Grundlage zwischenmenschlicher Beziehungen und somit auch der beziehungsbezogenen Führungsarbeit. Und diese leisten wir alle, denn es führt, wer Gefolgschaft hat – und das trifft auf immer mehr Unternehmensangehörige zu. Das „Führen aus der Mitte“ wird zum Regelfall, wie die erste der drei Textstellen zum Ausdruck bringt: „Der Einfluss von Entwicklern in Unternehmen wächst.“

Vertrauen beginnt mit Selbstvertrauen

Vertrauen beginnt mit dem Vertrauen in sich selbst. Ob wir lernen, Fahrrad zu fahren, zu schwimmen, als Erblindeter unbegleitet zu gehen oder eine Wespenphobie zu überwinden – es geht immer um die Steigerung des Selbstvertrauens. Letzteres führt zu mehr innerer Kraft und einem veränderten Verhalten, was sich in Auftreten und Sprache widerspiegelt: Diese Person ruht in sich. Umgekehrt verraten ein schwaches Auftreten und eine zögerliche Sprache ebenso deutlich, dass eine Absicht bloß Absicht bleibt.

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Ein gesundes Selbstvertrauen ist wichtig für uns alle. Eine gesunde Führungskraft handelt aus innerer Ruhe heraus. Diese setzt eine erfolgreiche, Selbstvertrauen schaffende Selbstführung voraus, weshalb gilt: „Selbstführung vor Teamführung.“ Nimm dich dieses Themas an und setz dich damit in ehrlicher und kritischer Weise auseinander.

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Vertrauen erfahren

Selbstvertrauen ist das eine; Vertrauen in eine andere Person etwas anderes. Dazu eine Übung, die in der Wiederholung und mit gutem Partner richtig Kraft entwickelt.

(Grafik: Robert Schiller)

Übung: Vertrauensspaziergang
Lass dich bei geschlossenen Augen durch eine Person deines Vertrauens führen, etwa durch deinen Partner oder dein Kind. Beginne die Übung auf einem freien Platz, um später auch Wegstrecken mit Hindernissen zu riskieren.

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Bei dieser Übung ist die Wiederholung wichtig, um Verhaltensänderungen zu erfahren und herbeizuführen. Ein Rollentausch bereichert das Üben.
Ohne anderen Personen vertrauen zu können, ist ein Miteinander nicht möglich. Die zukunftsgerichtete, agile Zusammenarbeit setzt eine hohe Vertrauensfähigkeit unter den Beteiligten voraus.

Blind vertrauen?

Vertrauen bezieht sich immer auf Teilaspekte des Menschen. „Ich vertraue dir voll und ganz!“, ist eine gut gemeinte Aussage. Wie sollen wir einem Menschen, den wir nie „voll und ganz“ kennen können, „voll und ganz“ vertrauen? Je genauer wir unser Gegenüber erfassen, desto besser können wir abschätzen, wieweit ihm vertraut werden kann.

Beispiel: Vertrauen ist zu verdienen
Dienstleistungsunternehmen wie Banken und Versicherungen werben gern mit dem Wort „Vertrauen“. Auf die Anzeige „Die Bank Ihres Vertrauens“ folgen das „vertrauliche“ Gespräch und die „vertrauliche“ Information. Bei so viel Vertrauen ist Vertrauen oft nur Masche. Vertrauen muss sich auch ein Banker erst verdienen.

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In diesem Beispiel geht es um eine einzelne Person im Unternehmen, den Banker. In der zweiten der drei Textstellen geht es um Geräte als Teil von Smarthome-Systemen. Kann beziehungsweise darf ich ihnen „blind vertrauen“, aus Bequemlichkeit? Der aktuell gehandelte Preis – vollautomatisierte Überwachung durch Big Tech – sei zu hoch, schreibt Markus Beckedahl dazu. Im dritten der drei Textstellen geht es um ein globales System, die Digitalwährung Libra von Facebook. Blindes Vertrauen wird es da nicht geben, vielmehr eine strenge staatliche Regulierung. Beim Lesen dieser Textstellen wird man an das „Manifest für ein digitales Europa“ erinnert, wie es von t3n in Nummer 56 des Magazins veröffentlicht wurde.

Verlässlich und berechenbar

Zurück zur Bedeutung des Vertrauens für die Einzelperson. Vertrauen erwerbe ich als Person und als Führungskraft, indem ich verlässlich und berechenbar bin. Das Befolgen der drei folgenden Grundsätze festigt dieses Vertrauen:

  • Die Werte und Ziele des Unternehmens hochhalten.
  • Im Interesse des gesamten Unternehmens handeln.
  • Versprechen und Abmachungen halten.

Hohe Führungswirkung entsteht durch das bestmögliche Zusammenwirken der drei Grundsätze. Voraussetzung ist eine gute Kenntnis der Mission, der Vision und der Geschäftstätigkeit des Unternehmens. So verleihen die Werte und Ziele dem Unternehmen Charakter und halten es zusammen. Will heißen, ich will und kann zu den Werten und Zielen stehen und darauf vertrauen, dass sie für alle Unternehmensangehörigen gleichermaßen gelten. Andernfalls ist es kaum möglich, das Vertrauen anderer zu erlangen und zu erhalten.

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Also los!

Mit meiner Führungsarbeit will ich das Richtige tun und richtig umsetzen. Im Vertrauen darauf, dass es mich und mein Unternehmen weiterbringt. Also los und viel Erfolg!

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