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Zwischen Inflationstrotz und Sparzwang: So kaufen die Deutschen ein

Sowohl Präsenzhandel als auch E-Commerce kämpfen mit der aktuellen Konsumzurückhaltung. Doch neben den Kunden, die ihr Geld zusammenhalten, gibt’s auch die, die jetzt erst recht auf Einkaufstour gehen.

4 Min.
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Eine Studie von Idealo hat die aktuelle Kaufzurückhaltung untersucht. (Bild: Shutterstock)

Selten war die Situation für den Handel – online wie offline – so unübersichtlich. Denn das insgesamt gestiegene Preisniveau belastet nach wie vor die deutschen Haushalte und sorgt dafür, dass die Verbraucher:innen mit ihrem Haushaltsbudget weniger weit kommen als in der Vergangenheit. Allerdings scheint es auch eine Gegenbewegung zu geben, die möglicherweise auch von der Angst vor steigender Inflation getrieben wird.

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Dies wird durch den gerade veröffentlichten Sparreport des Preisvergleichsportals Idealo belegt. Dieser befragte rund 2.000 Verbraucher:innen zu ihrem Sparverhalten. Zum einen ist es die Inflation, die den Verbraucher:innen nach wie vor Sorgen bereitet. Das vielerorts steigende Preisniveau macht mehr als der Hälfte der Befragten (57 Prozent) nach wie vor Angst. Dass die Preise auch in Zukunft weiter steigen werden, erwarten rund zwei Drittel (69 Prozent).

Trotzreaktion auf Inflation zu beobachten

Auf der anderen Seite lässt sich aber auch eine Art Trotzreaktion auf die Inflation beobachten – oder aber die Befürchtung, dass man sich für das eigene Geld in Zukunft noch viel weniger kaufen kann. Einschätzungen wie diese führen zum Teil zu der Befürchtung, dass man in Zukunft mit dem eigenen Geld nicht mehr auskommen wird: Über 60 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu.

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Weil sie sich nicht mehr einschränken wollen, gönnen sich 45 Prozent der Befragten manchmal Dinge, die sie eigentlich für zu teuer halten. Dabei fällt auf, dass der Anteil mit steigendem Lebensalter geringer wird – will sagen: Die Generation X hat oftmals schon vieles, während immerhin sechs von zehn der Gen Z erklärten, dass sie trotz eingeschränkter Mittel konsumieren wollen.

Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) sagt, dass sie hin und wieder das Gefühl habe, dass sie ohnehin nicht genug sparen könne und es deshalb gar nicht erst versuche. Hier ist der Anteil der Jüngeren besonders hoch, was wiederum den Konsum und die fehlende Sparbereitschaft erklären kann. Unterm Strich kann die hohe Inflation den meisten nicht die Freude am (online) Einkaufen nehmen: Knapp sechs von zehn Kund:innen haben nach eigener Aussage immer noch Spaß am Onlinekauf.

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Mehrheit schätzt finanzielle Lage schlechter ein

Darüber hinaus ist ein erhöhter Sparbedarf zu beobachten. Befragt nach ihrer persönlichen finanziellen Situation gibt eine knappe Mehrheit der Umfrageteilnehmer:innen (40 Prozent) an, dass sich ihre Situation im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert habe. Die Umfrage zeigt auch, dass ein großer Teil (57 Prozent) glaubt, sich den gewohnten Lebensstandard nicht mehr leisten zu können. Und der Aussage, verstärkt darauf achten zu müssen, wie viel Geld sie ausgeben, stimmen immerhin drei Viertel der Befragten zu.

Doch wo genau sparen die Verbraucher:innen? Zunächst einmal konzentriert sich Idealo als Preisvergleichsportal eher auf größere Konsumgüter. Sparen, das ergab die Studie, müssen die Verbraucher:innen in vielen Lebensbereichen – und das tun sie vor allem bei Bekleidungsartikeln und Accessoires. In diesem Bereich machen 55 Prozent der Befragten Abstriche. Auch bei Elektronik (51 Prozent) und Hobby- und Freizeitartikeln (48 Prozent) muss gespart werden. Rund ein Drittel (36 beziehungsweise 32 Prozent) spart bei Lebensmitteln und Drogerieartikeln, also den üblichen Schnelldrehern. Und immerhin zwölf Prozent erklärten, dass sie in keinem Bereich nennenswert Abstriche beim Konsum machen.

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In Bezug auf die Freizeitgestaltung gibt mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) an, dass sie derzeit weniger häufig in gastronomische Einrichtungen gehen. Nur rund ein Drittel der Studienteilnehmer:innen (36 Prozent) schränkt sich hingegen bei Sportangeboten ein. Beim Thema Urlaub ist man geteilter Meinung: Die eine Hälfte der Befragten (49 Prozent) hat trotz der Inflation in diesem Jahr eine größere Reise geplant, während die andere Hälfte (51 Prozent) auf eine solche Reise verzichtet.

Um die Finanzen im Griff zu behalten, setzt sich ein Großteil der befragten Verbraucher:innen (74 Prozent) ein festes Budget, das sie ausgeben dürfen. Zu den weiteren beliebten Sparmethoden gehört, verstärkt Sonderangebote oder reduzierte Ware zu kaufen (66 Prozent) sowie No-Name- und Eigenmarkenartikel zu kaufen (49 Prozent) – insbesondere bei Lebensmitteln.  Mehr als die Hälfte der Befragten (58 Prozent) vergleicht vor dem Kauf die Preise mehrerer Anbieter – fast ein Drittel (30 Prozent) nutzt dazu Preisvergleichsportale im Internet.

Ältere Kund:innen kaufen preissensitiver ein

Interessant auch hier wieder einige Generationsunterschiede: Die Gen X und die Babyboomer achten häufiger auf Sonderangebote und reduzierte Waren und setzen auch häufiger auf Cashback- und Rabattportale. Sie sind auch bei der Nutzung von Preisvergleichsportalen eher vorne. Für den Handel bedeutet das, dass besagte Rabattthemen und Pricing vor allem ältere Konsument:innengruppen adressieren könnten, auch wenn diese insgesamt bei bestimmten Warengruppen weniger konsumieren.

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Dennoch macht die Studie klar, dass die Verbraucher:innen generationsübergreifend im Moment genauer hinschauen und gezielter konsumieren. Gerade für den Onlinehandel ist aber vor allem die Einkaufsseite ein Problem. Denn noch immer hat sich nach Corona das Konsumverhalten nicht an die Vor-Corona-Situation angeglichen, da weitere Krisenereignisse für ein uneinheitliches Bild sorgen.

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