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Gehaltsgerechtigkeit: „Das neue Instrument ist wirkungslos verpufft“

Mehr Gehaltsgerechtigkeit zwischen den Geschlechtern – das sollte das Entgelttransparenzgesetz bewirken. Eine neue Studie stellt dem Gesetz jedoch ein schlechtes Zeugnis aus.

2 Min.
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Das neue Entgelttransparenzgesetz soll Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern beim Gehalt bringen. (Foto: Shutterstock-FotoDuets)

Die Ungerechtigkeit ist mit einer Zahl versehen: sechs Prozent. So hoch ist der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen in vergleichbaren Berufen hierzulande. Abhilfe sollte das Entgelttransparenzgesetz schaffen. Frauen und Männer, die in Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern arbeiten, können seit einem Jahr erfahren, was eine Gruppe von mindestens sechs vergleichbaren Kollegen des anderen Geschlechts im Mittelwert verdient. Die Idee dahinter: Wer das Gehalt seiner Kollegen kennt, kann selbst besser verhandeln und eine gerechtere Bezahlung verlangen.

Entgelttransparenzgesetz: Kaum ein Berufstätiger nutzt das Gesetz für sich

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Das Gesetz rief zwar auch Kritiker auf den Plan, unter vielen Berufstätigen fand es jedoch zunächst einiges an Anklang. Im Rahmen einer Umfrage unter unseren t3n-Lesern haben beispielsweise über 67 Prozent der Teilnehmer die neue Regel befürwortet. Jetzt, ein Jahr später, wird ein erstes Fazit gezogen – und das ist vernichtend: „In den meisten Betrieben ist das neue Instrument wirkungslos verpufft“, schreibt etwa der Spiegel. In nicht einmal jeder zehnten Firma hätten Mitarbeiter eine Auskunft über die Gehaltsstruktur verlangt und da, wo sie es taten, hätte es diese Anfragen oft nur vereinzelt gegeben.

„Eine Wirkung des Gesetzes ist bislang weitestgehend ausgeblieben.“

Das Hamburger Magazin beruft sich auf eine vorliegende, noch unveröffentlichte „Randstad ifo Personalleiterbefragung“. Keiner der Befragten hätte darin angegeben, dass er oder sie „häufig“ mit Anfragen zu tun habe. In 91 Prozent der Firmen hätte sogar kein einziger Mitarbeiter eine Anfrage eingereicht. „Eine Wirkung des Entgelttransparenzgesetzes ist bislang weitestgehend ausgeblieben“, zitiert der Spiegel die Autoren der Studie. Die schlussfolgern demnach auch, dass das Ziel verfehlt wurde, durch mehr Bezahlungsgerechtigkeit die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern bei gleichen Tätigkeiten zu schließen.

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Dennoch habe das Gesetz auch einige bemerkenswerte Entwicklungen herbeigeführt: Obwohl das Entgelttransparenzgesetz nur für größere Betriebe verpflichtend ist, hat es laut der Befragung auch zu Gehaltsanfragen in kleineren Unternehmen geführt und dort angeblich sogar häufiger für Angleichungen gesorgt. Wie der Spiegel berichtet, blieb der Anteil der Anpassungen jedoch verschwindend gering. Nur jede siebte Anfrage hätte dazu geführt, dass die Bezahlung angepasst wurde. „Interessanterweise scheint dies überwiegend auf freiwilliger Basis zu geschehen“, heißt es weiter.

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Immerhin: Trotz der mangelnden Effizienz bescheinigen die befragten Personalleiter dem Gesetz, dass es zu mehr Diskussionen und einem Nachdenken bezüglich der Bezahlung geführt habe. Vereinzelt seien Unternehmen sogar dazu übergegangen, bei Neueinstellungen gezielt auf Gehaltsunterschiede zu achten. Um die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen tatsächlich zu schließen, muss der Gesetzgeber jedoch „noch nachbessern und über eine andere Ausgestaltung des Entgelttransparenzgesetzes nachdenken“, so das vorläufige Fazit der Experten.

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Kommentare (2)

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Jan Mödden

Hey , ich denke dass der Hauptgrund für die wenigen Anfragen der Hintergrund ist. Ich fand es gut , dass so ein Gesetz verabschiedet wurde. Ich denke dass es ein wirksames Mittel zur Bekämpfung ungerechter Bezahlung sein könnte.
Wieso muss man denn unbedingt diese Geschlechtersache mit reinbringen ? Wäre es nicht viel wirksamer wenn man geschlechtsneutral erfahren kann was Kollegen in vergleichbaren Positionen verdienen ? Wenn mein Sitznachbar im Büro für weniger Stunden und Leistung mehr bekommt als ich , dann ist es mir persönlich absolut egal ob der Kollege Susi oder Benny heisst.

Patrick Schreiber

männer und frauen werden für diesellbe tättigkeit auch gleich bezahlt. die exixtenz der wage gap ist lediglich ein feministischer mythos, der nicht sterben will.
es gibt studuien, die belegen, dass die „ungleicheit“ zwischen den geschlechtern in industrienationen/modernen demokratien stärker ist, als in unterentwickelten ländern. Umso mehr freiheit die menschen haben, desto eher werden männer und frauen ihren interessen nachgehen, die im schnitt eben in anderen feldern liegen. „men are interested in things, women in people“

hier einige quellen:

https://www.economist.com/international/2017/10/07/the-gender-pay-gap
https://www.forbes.com/sites/karinagness/2016/04/12/dont-buy-into-the-gender-pay-gap-myth/#df0018225969

https://www.youtube.com/watch?v=QcDrE5YvqTs (video prager university)

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