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14 Tipps für bessere Überschriften: Das macht sie für Leser interessant

Bei poynter.org erklärt Matt Thompson in seinen „10 questions to help you write better headlines“ ausführlich, was gute Überschriften ausmacht. Auch Leo Widrich befasst sich in seinem Artikel „A scientific guide to writing great headlines on Twitter, Facebook and your Blog” bei Buffer mit der Findung einer guten Überschrift. Die Essenz der beiden Artikel sowie eigene Ideen findet ihr in der folgenden Auflistung.
Überschriften sollten den Inhalt des ganzen Artikels nach Möglichkeit präzise und inhaltlich richtig auf den Punkt bringen. Dabei empfiehlt es sich, mehrdeutige und missverständliche Aussagen zu vermeiden. Überschriften, die nicht das halten, was sie versprechen, funktionieren vielleicht kurzzeitig. Aber die Leser merken schnell, wenn die Überschriften absichtlich so formuliert sind, dass sie möglichst viele Klicks bringen.
Gerade im Web ist es wichtig, dass Überschriften auch ohne inhaltlichen Zusammenhang funktionieren. Überschriften tauchen im Internet in unterschiedlichen Streams auf, in denen oft nicht auf Anhieb ersichtlich ist, was sich dahinter verbirgt. Das weckt in den meisten Fällen keine Neugier, sondern führt dazu, dass der Artikel nicht angeklickt wird.
Überschriften sollen dem Leser einen Anreiz geben, einen Artikel zu lesen. Wenn der Leser schon aus der Überschrift keinen Mehrwert antizipieren kann, dann wird er den Artikel nicht lesen wollen. Es gilt also, eine Überschrift zu finden, die dem Leser den Eindruck vermittelt, dass ihm bei einem bestimmten Problem geholfen wird oder dass er etwas für ihn Neues oder Interessantes lernen wird.
„Je kürzer desto besser!”, könnte das Motto bei der Überschriftenfindung lauten. Komplexe Konstruktionen und schwierige oder ausgefallene Worte schrecken ab. Die Leser müssen beim flüchtigen „Drüberscannen” für sich selbst entschlüsseln können, worum es gehen soll.
Menschen lieben Zahlen. Insbesondere Auflistungen ziehen immer wieder unglaublich viel Aufmerksamkeit auf sich. Dabei sollten Zahlen allerdings als Zeichen und nicht als Wort geschrieben werden.

Die Überschriften sind ganz wesentlich dafür verantwortlich, ob Artikel gelesen werden oder nicht. (Foto: christopher.woo / flickr.com, Lizenz: CC-BY)
Kompakte Überschriften erreicht man ohnehin nur dann, wenn nur die wichtigsten und wirklich notwendigen Wörter verwendet werden. Unnötige Füllwörter blähen die Überschrift unvorteilhaft auf. Bedenkt man, dass zu lange Überschriften bei Google, Facebook, Twitter und Co. gekürzt werden, klärt sich schnell, warum Titel keine unnötigen Wörter enthalten sollten.
Niemand klickt auf unbekannte Namen oder Unbekanntes! Allein schon in puncto SEO ist es sinnvoll, auf Begriffe zu setzen, nach denen auch gesucht wird.
Besser als rein vermeldende Überschriften sind erklärende. Beispiel: „Streit: Obamas Standpunkte im Vergleich zu den Republikanern“ klingt gleich viel interessanter als „Obama und Republikaner erneut im Streit“.
Nenne also die Auswirkungen dessen, was passiert ist und vermelde nicht bloß das Geschehene. Wenn du dir über die Auswirkungen nicht im Klaren bist, stelle Vermutungen auf.
News, die ziehen, enthalten oft eines dieser Wörter: Top, Beste, Warum, Wird/Werden, Neu, Geheimnis, Zukunft, Dein, Schlechtestes, Jetzt. Auch Einfach, Überraschend, Geschichte/Verlauf und etwas wie kritisch (etwa bei Sicherheitslücken) oder Begriffe wie Hacks sind beliebt.
Es lohnt sich, auch in Posts für die Sozialen Netzwerke Zeit zu investieren. Bei Twitter beispielsweise empfiehlt es sich, mehr Adverbien und Verben zu nutzen und mit Nomen und Adjektiven sparsam umzugehen. Twitter selbst gibt an, dass es sich lohne, auf Downloads hinzuweisen und nach Retweets zu fragen. Laut Dan Zarrella sorgen Worte wie du, Twitter, bitte, Retweet, Artikel, Blog, Social, free/kostenlos für mehr Retweets.
Einer guten Überschrift kann auf Facebook auch ein selbsterklärendes Bild zur Seite stehen. Wichtig dabei ist allerdings der selbsterklärende Faktor. Der Facebook-Nutzer muss das Bild sofort verstehen und wird dann durch die passende Überschrift auf den Artikel aufmerksam.
Hat man als Autor eine gewisse Reichweite auf Twitter, Facebook oder anderen Sozialen Netzwerken, können Überschriften auch vor der Veröffentlichung des Artikels in einem Post dort getestet werden. Abhängig der Reaktionen darauf kann dann eine Entscheidung für oder eben gegen eine Überschrift fallen.
Leser werden gern an die Hand genommen, auch einfache Anleitungen sind beliebt. Schon in der Überschrift sollte klar werden, dass es sich um eine Anleitung oder Ähnliches handelt. Gut dabei sind auch Zeitangaben wie beispielsweise „So programmierst du einen RSS-Reader in 30 Minuten”.
Letztes Update des Artikels: 2. September 2013
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Sehr gute Tipps, knapp auf den Punkt gebracht. Lassen sich sicher auch für unseren Blog nutzen.
Interessant, allerdings wäre der Artikel noch hilfreicher, wenn zu den einzelnen Punkten jeweils ein (oder mehrere) Beispiel genannt würde. Das würde es besser veranschaulichen.
Fazit für die Beste aller besten Überschriften:
Warum Boris Becker sein Schlechtestes jetzt bestes, neues, topstatistisches Zukunftsgeheimnis wird
Erfüllte Punkte nach obiger Liste: 2,3,4,5,7,9,10
@ Günter: Aber 1) erfüllt sie nicht. Und ohne 1) läuft leider gar nichts…
My partner and i liked hunting more than this post also as would undoubtedly go as well as anything you mentioned.
Sehr gute Liste! Auch wenn viele bei der BILD-Zeitung den Kopf schütteln werden, haben die einfach ein Talent dafür mit ihren Überschrifte Leute anzuziehen. Das machen sie einzig und allein durch ihre Überschriften. Tipp 9 finde ich besonders wichtig.. Leute wollen Fakten und die Folgen lesen.. so ist es !
UnnötigeFüllwörterDanke für die Tipps, auch gerade der Aspekt mit Social Media!
Für mich sind die Vermutungen aus Punkt 9 die Pest des Online-Journalismus. Das ist ähnlich der rhetorischen Fragen in Dokus. Die bringen keinen Mehrwert und verschwenden nur Zeit. Entweder weiß man was, oder nicht. Stichwort Relevanz. Sicherlich kommt man mit Vermutungen an spekulierwillige Leser und Kommentare, aber meist enttäuschen solche Meldungen.
Falls ich das missverstanden habe, wäre mal ein Beispiel gut.
@luminhunter:
Füllwörter sind nicht per se unnötig, man denke an Ephraim Kishon. Unnötig ist zudem eine Wertung, Substantiv sind selten mit einer automatischen Wertung belegt. Mir fällt zumindest gerade keines ein, dass ohne Kontext wertend ist.
Vielen Dank für diese Liste! Sie ist schon sehr hilfreich.
Aber auch ich würde mich sehr über ein paar Vorher-/Nachher-Beispiele (wie beispielsweise bei Punkt 8) freuen.
Hallo. Ich habe selber auch einen, wie ich finde, lesenswerten Artikel, zum Thema gut Überschriften auf unserem Blog geschrieben. Bein Interesse einfach mal reinschauen.
http://www.linkhammer.de/die-16-besten-ueberschriften-schlagzeilen-die-deine-kunden-fesseln/
Die W Überschriften sind mittlerweile durch, auf Fb laufen die gar nicht mehr. Wenn ich auf Fb die Überschrift präsentiert habe, dann brauche ich den Beitrag mit der Überschrift nicht mehr ddort posten. Den Beitrag lässt Fb fallen, wie ne heiße Kartoffel. Irgendwie scheinen auch alle voneinander abzuschreiben, weil ich überall immer nur die gleichen Tipps lese.
Die andern können auch hier abgeschrieben haben, also nicht persönlich nehmen. ist halt nur auffällig.