Der fünfte Flug des Mars-Helikopters markiert einen Wendepunkt. Bislang war Ingenuity stets zu seinem ursprünglichen Landepunkt zurückgekehrt. Der war sorgfältig ausgewählt und überprüft.
Ingenuity fertig mit Betriebsdatensammlung
Nun ist das Team ein Risiko eingegangen und hat Ingenuity 129 Meter weit nach Süden fliegen und dort auch landen lassen. Dabei wurde erstmals eine Flughöhe von zehn Metern erreicht.
Wie die Nasa am Samstagmorgen mitteilt, war Ingenuity am Freitag gegen 21:30 Uhr MESZ zu einem Flug von 108 Sekunden Länge aufgebrochen. Dabei hat er seinen bisherigen Standort im sogenannten Wright-Brothers-Field verlassen und damit gezeigt, dass er wechselnde Landeplätze zuverlässig handhaben kann.
Der neue Landeplatz war aufgrund von Luftbildern, die Ingenuity bei vorherigen Flügen gemacht hatte, für tauglich befunden worden. Auf diese erste Scouting-Aktion auf einem fremden Planeten ist die Nasa besonders stolz.
Wie Bob Balaram, Chefentwickler im Ingenuity-Projekt von Nasa und JPL-Caltech (Jet Propulsion Laboratory am California Institute of Technology), ausführt, sind damit alle ursprünglich gewünschten Flugleistungsdaten erhoben. Ingenuity ist frei für weitere Experimente, die das Team nun freier entwickeln kann.
Ingenuity wird jetzt zum Begleiter des Rover
Geplant ist jetzt, Ingenuity zur Unterstützung des Rovers Perseverance einzusetzen. Der wird sich jetzt ebenfalls nach Süden bewegen und wieder die Hauptrolle im Team übernehmen.
Ingenuity werde nun so geflogen, dass er „das Tempo des wissenschaftlichen Betriebs von Perseverance“ nicht beeinträchtigt. Das Heli-Team auf der Erde habe laut Balaram nun genügend Daten, um ihr „Wissen über Flugmaschinen auf anderen Planeten weiter auszubauen“.
Perseverance nimmt Fluggeräusche auf
Schon am Freitag hatte die Nase ein Video veröffentlicht, dass die Fluggeräusche des Ingenuity-Helikopters hörbar macht.
Dabei zeigt das Video den vierten Flug von Ingenuity. Das hörbar tiefe Grollen ist der Wind, der im Jezero-Krater, dem Ausgangspunkt des Fluges, weht. Sobald Ingenuity in der Luft ist, ist das Geräusch der Rotorblätter, die sich mit über 2.500 Umdrehungen pro Minute drehen, als Summen zu vernehmen.
Für die Soundaufnahmen nutzte die Nasa ein Mikrofon, das zu den Laserinstrumenten der Supercam von Perseverance gehört, während für das Bildmaterial die Mastcam-Z eingesetzt wurde. Für das Video hat die Nasa beide Quellen vereint sowie das Geräusch technisch isoliert und verstärkt, denn der Rover war zum Zeitpunkt rund 80 Meter vom Heli entfernt.
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