Es ist ein schwieriges technisches Unterfangen, einen Helikopter in einer lebensfeindlichen Atmosphäre Millionen von Kilometern entfernt fernzusteuern. Der Nasa gelang das nicht nur mit ihrer Drohne Ingenuity, diese machte jetzt sogar auch die ersten Farbfotos aus 5,2 Metern Höhe. Dabei bewegte sie sich insgesamt vier Meter weit – zwei hin und zwei zurück. Im Vakuum-Labor durfte sie nur einige Dezimeter fliegen.
Das erste Luftbild zeigt Roverspuren und Drohnenschatten
Man erkennt auf dem ersten Bild deutlich die Fahrspuren des Rovers. Am unteren Rand ist der Schatten des 1,8-Kilogramm leichten Kopters zu sehen. Die Nasa schreibt außerdem, dass die Nahaufnahme zeige, wie nützlich er bei der Geländeerkundung aus der Luft sei. Das Foto besitzt eine Auflösung von 4.208 mal 3.120 Pixeln und wurde in den knapp 52 Sekunden geschossen, in denen sich Ingenuity in der Luft befand. Der Startpunkt liegt genau unter dem Bild, während die offizielle Startzone „Wright Brothers Field“ im Bereich des Schattens liegt.
Dritter Flug mit fünfzigfacher Strecke
Am Wochenende absolvierte die Drohne ihren dritten Flug. Die Crew legte in allen Bereichen eine Schippe drauf: Sie erhöhte die Geschwindigkeit von 50 Zentimeter auf zwei Meter pro Sekunde und die Entfernung auf insgesamt 100 Meter. Die Gesamtflugzeit betrug 80 Sekunden. Der Rover nahm den Flug auf, die Nasa schnitt die Fotos zusammen. Auch die Drohne selbst machte Bilder: Die Farbfotos stammen wieder aus der eher nach vorne zeigenden Hauptkamera. Die direkt nach unten gerichtete Schwarz-Weiß-Kamera erstellte ebenfalls Aufnahmen.
Wertvolle Erkenntnisse gesammelt
Abgesehen von dem Meilenstein, überhaupt Luftaufnahme aus der Atmosphäre zu machen, lernen die Forscher einiges bei diesen Experimenten. Sie helfen dabei, weitere Flüge zu absolvieren, und sammeln Daten für künftige Generationen von Fluggeräten auf dem roten Planeten. Auf der Erde ließen sich diese Erfahrungen nicht machen, da die vorhandenen Druckkammern zu klein ausfallen. Auf dem Mars existiert nur eine sehr dünne Atmosphäre, sie besitzt etwa ein Prozent der Dichte hierzulande. Die Anziehungskraft beträgt in etwa ein Drittel der Gravitation auf der Erde. Mehrere Mars-Missionen erkunden den roten Nachbarn momentan. Zuletzt gab es auch Fotos der chinesischen Mission Tianwen-1 zu sehen.
Ich bin schon 73 Jahre alt, sehr interessiert, was auf dem Mars passiert und möchte noch erleben, wenn der erste Mensch seinen Fuß in den Marssand setzt.