Mehr als 15.000 Fahrer des Amazon-Flex-Programms haben am Dienstag Schiedsklagen gegen den Konzern eingereicht. Sie beklagen, dass sie als unabhängige Auftragnehmer und nicht als Arbeitnehmer betrachtet werden. Dadurch entgehen ihnen viele Vorteile, wie zum Beispiel Mindestlohn und Überstundenrechte.
Amazon-Flex-Fahrer liefern in den USA Bestellungen von Amazon Fresh aus oder sorgen dafür, dass Lieferungen noch am gleichen Tag bei den Kunden ankommen. Die Fahrer sind der Meinung, dass sie Erstattungen für Aufgaben wie Kilometergeld und die Nutzung des eigenen Mobiltelefons erhalten sollten.
Sammelklage nicht möglich
Eine Sammelklage wäre in diesem Fall eigentlich der gängige Weg. Anwalt Seven Tindall, der die Amazon-Fahrer vertritt, verrät jedoch gegenüber CNN, dass eine Sammelklage nicht möglich ist, da die Fahrer eine Vereinbarung unterschrieben haben, die Sammelklagen verbietet.
„Leider schränkt die Schiedsgerichtsbarkeit das Streben der Fahrer nach Gerechtigkeit ein. Daher bleibt uns kaum eine andere Wahl, als fast 16.000 einzelne Schiedsklagen auf einmal einzureichen“, sagte Tindall.
In einem Statement merkt der Anwalt weiter an, dass die Fahrer ihre Arbeitszeiten in Flex für bestimmte Blöcke, beispielsweise von drei Stunden, buchen. Dabei werden sie nur für diese drei Stunden bezahlt, auch wenn die letzte Lieferung länger dauert.
Amazon meldet sich zu Wort
Auch Amazon hat sich zu dem Thema zu Wort gemeldet. Das Unternehmen gibt an, dass die meisten Fahrer laut eigenen Statistiken die Lieferblöcke sogar vorzeitig beenden.
Weiter heißt es, dass die Flex-Fahrer vor allem die Flexibilität des Jobs zu schätzen wissen und dabei ein konkurrenzfähiges Gehalt verdienen. Zudem haben sie den Vorteil, ihr eigener Chef zu sein.