Google verlangt von allen Inhalteerstellern außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika die Hinterlegung ihrer jeweiligen nationalen Steuer-Idenfikationsnummer in ihrem Adsense-Account bis zum 31. Mai 2021. Nachfolgend müssen in den USA Steuern gezahlt werden.
Ohne Steuerinfo: 24 Prozent auf alles
Das gilt für alle Einnahmen aus Youtube-Inhalten, die von Nutzern in den USA geschaut oder gekauft werden, oder die ihr auf andere Weise monetarisiert. Das betrifft Werbeeinnahmen aus der Einblendung von Anzeigen, bezahlte Abonnements von Kanälen, Youtube Premium oder Streaming-Funktionen wie den Superchat. Nicht betroffen sind etwa eure direkten Werbedeals mit Unternehmen. Es geht nur um Einnahmen, die über die Plattform selbst generiert werden.
Wie hoch diese Einnahmen sind, könnt ihr in eurem Adsense-Account nachsehen. Youtube hat ein Video mit deutschen Untertiteln für euch, das euch genau erklärt, wie das funktioniert.
Wenn ihr die angeforderte Steuerinformation nicht hinterlegt, ist Google verpflichtet, euch so zu behandeln, als wärt ihr US-amerikanische Staatsbürger. Das würde dazu führen, dass ihr auf alle Youtube-Einnahmen weltweit, nicht nur auf den Teil, der von US-Bürgern geschaut wird, 24 Prozent Steuern zahlen müsst.
Mit Steuerinfo: 0 bis 30 Prozent auf US-Einnahmen
Ist die Steuerinformation korrekt hinterlegt, seht ihr in eurem Adsense-Account die Höhe der Quellensteuer, die Youtube von euren US-Einnahmen einbehalten wird. Dabei berücksichtigt der Dienst ganz automatisch bestehende Doppelbesteuerungsabkommen. Ein solches besteht etwa zwischen Deutschland und den USA und soll verhindern, dass deutsche Bürger zweimal Steuern auf die gleichen Einnahmen zahlen müssen (und umgekehrt).
Je nach Land wird laut Youtube ein Steuersatz zwischen 0 und 30 Prozent einbehalten werden. Wer nun glaubt, da sei er mit den 24 Prozent pauschal besser bedient, lese noch einmal genau. Die 24 Prozent würden auf alle Einnahmen fällig, die maximal 30 Prozent nur auf die US-Einnahmen.
Youtuber gehen steil wegen vermeintlicher Abzocke
Unter Googles Erklärvideo drehen dennoch Youtuber rund und beschweren sich über die vermeintliche Abzocke des US-Unternehmens. Manch einer kündigt an, nun mit dem Videodreh aufzuhören. Durch die neue Regelung würde das Arbeiten unwirtschaftlich. Nahezu 2.400 Kommentare wurden bereits abgegeben.
Dabei empfiehlt der Plattformbetreiber ausdrücklich einen Besuch beim Steuerberater seines Vertrauens. Der dürfte einem schnell klarmachen, dass sich die Auswirkungen im Rahmen halten werden. Jedenfalls dann, wenn ihr aus einem Land kommt, in dem es schon bislang eine Kultur des Steuerzahlens gibt. Und in der Liga spielt Deutschland ganz sicher weit vorne mit…
„wenn ihr aus einem Land kommt, in dem es schon bislang eine Kultur des Steuerzahlens gibt. Und in der Liga spielt Deutschland ganz sicher weit vorne mit…“
Und die sind durch absetzbare Aufwendungen und Gestaltungsmöglichkeiten nicht höher als anderswo.
https://steuermythen.de/mythen/mythos-5/
Ich schrieb von einer „Kultur des Steuerzahlens“, habe aber mit keinem Wort behauptet, die lägen besonders hoch. Ich denke eher, dass ein Youtube-Creator meinetwegen aus Burundi nicht unbedingt eine strikte Steuererklärung gewohnt ist.
Eine Regelung der Abgabenordnung sieht vor, dass Einnahmen aus Inhalten, auch in dem Land versteuert werden, in dem sie erwirtschaftet werden. Fragen?
Es ist doch Gans einfach Russland macht bald sein eigenes YouTube auf dann alles dahin verlagern und gut.
Als nächstes sollte die EU sich mit der Besteuerung von Google in Co befassen.
Buhu ich kann keine YT-Videos machen wenn ich auf die Einnahmen auch noch steuern Zahlen muss.
Willkommen in der Welt der Selbstständigen!