
Wie sieht es hinter der Fassade von Trade Republic aus? Ein Geschäftsbericht gewährt einen Einblick. (Foto: Ralf Liebhold / shutterstock).
Das Fintech Trade Repbulic hat eine Marktbewertung von 4,3 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr erst hat sich die Broker-App eine Finanzspritze über 738 Millionen Euro von Top-VC wie Sequoia Capital sowie Thrive, TCV und vielen weiteren gesichert. Nun hat Finanz-Szene einen Einblick in die Geschäftszahlen von Trade Republic veröffentlicht.
Sie zeigen, wie das Coronajahr für den Broker gelaufen ist: Von Oktober 2019 bis September 2020 soll Trade Republic 26,8 Millionen Euro durch Provisionen eingenommen haben. Diese Provisionen kassiert der App-Anbieter für das Vermitteln von Kund:innen an Institute, bei denen die Anlage erfolgt. Im Vorjahr hatten diese Provisionserlöse bei 728.000 Euro gelegen. Wie Finanz-Szene vorrechnet, ergibt sich so ein Wachstum von 3.600 Prozent. Jedoch hinkt der Vorjahresvergleich: Die App war erst nach dem Erhalt der Lizenz als Wertpapierhandelsbank im Dezember 2018 so richtig durchgestartet.
Die Erlöse werden in dem vorliegenden Geschäftsjahr allerdings von den Aufwendungen für die Verwaltung überholt. 29,6 Millionen Euro stehen hierfür in der Bilanz. Auch schon im Vorjahr war dies der größte Kostenpunkt mit fünf Millionen Euro.
Unterm Strich weist Trade Republic laut Angaben von Finanz-Szene ein Minus von rund 10,2 Millionen Euro aus. Analog zu den gestiegenen Erträgen sah auch dieser Betrag im Vorjahreszeitraum deutlich kleiner aus: Minus 3,4 Millionen Euro.
Die Zahlen geben einen kleinen Einblick in die Entwicklung des Fintechs. Eine Entwicklung, die aber längst schon Schnee von gestern ist. Schließlich stamme die Zahlen aus dem Geschäftsjahr 2019/2020. In der Zwischenzeit dürfte sich einiges getan haben. Schließlich stieg im Frühjahr 2021 die Zahl der Nutzer:innen auf über eine Million an.