
Das Berliner Fintech-Startup Trade Republic hat es innerhalb eines Jahres geschafft, die Zahl seiner Nutzer um den Faktor sieben zu steigern. Statt der bisherigen 150.000 Nutzer kann das Startup nun über eine Million Nutzer vorweisen. Dabei bleibt der Run auf die App auf hohem Niveau, sodass von weiterhin stark steigenden Nutzerzahlen ausgegangen werden darf.
Trade Republic trifft den Zeitgeist
Mehr als sechs Milliarden Euro an Anlegergeldern verwaltet das Unternehmen, das erst vor zwei Jahren seine eigene App an den Start gebracht hat, mit seinen rund 400 Mitarbeitern inzwischen. Das berichtet Finance Forward. Rund die Hälfte der Trade-Republic-Nutzer sollen zuvor noch nie investiert haben. Offenbar haben die Macher der Broker-App damit in Deutschland den Zeitgeist fast ebenso gut getroffen wie Wettbewerber Robinhood in den USA. Robinhood verzeichnet indes inzwischen mehr als 13 Millionen Nutzer.
Top-VC steigt ein
Damit sieht Trade Republic alles in allem rosigen Zeiten entgegen. Diese Perspektive hat offenbar auch den Top-VC Sequoia Capital sowie Thrive und TCV überzeugt, namhaft in das junge Unternehmen zu investieren. Beteiligt bleiben Accel, Peter Thiels Founder Fund, Creandum und Project A.
Sino, die das Unternehmen vor Jahren übernommen haben, reduzieren ihr Investment und verkaufen Anteile im Wert von 123 Millionen Euro. Damit fließen von den frischen 738 Millionen 615 Millionen Euro auf die Konten von Trade Republic.
Marktbewertung versiebenfacht – Trade Republic als deutsches Robinhood?
Auch bei der Marktbewertung versiebenfacht sich das frisch gekürte Einhorn. Statt der bisherigen rund 600 Millionen Euro wird das Unternehmen nun mit über 4,3 Milliarden Euro bewertet.
Der Einstieg von Sequoia gilt als besonders spannend, weil der Geldgeber auch bei Robinhood investiert ist. Robinhood wird inzwischen mit rund 40 Milliarden Dollar bewertet und hatte den Markteinstieg in Großbritannien und Deutschland erwogen, dann aber einen Rückzieher gemacht. Möglich, dass Sequoia nun eine lokale Alternative aufbauen will, ohne damit dem Invest in den USA in die Quere zu kommen.