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4 Gründe, warum du auf Linux als Betriebssystem setzen solltest

An Linux trauen sich viele PC-Nutzer nicht heran – zu groß scheint die Hürde, vieles selbst einrichten und Einzelteile zusammenfügen zu müssen. Dabei gibt es längst einsteigerfreundliche Lösungen. Vier Gründe für das Betriebssystem mit dem Pinguin.

Quelle: dpa
3 Min. Lesezeit
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Der Pinguin ist quasi Linux’ Wappentier. (Foto: Stanislaw Mikulski/Shutterstock)

Linux. Was war das noch gleich? Genau: das Betriebssystem mit dem Pinguin als Symboltier. Auf privaten Rechnern läuft Linux eher selten, aus einfachem Grund: „Der normale PC-Nutzer kauft seinen Rechner in der Regel mit einem vorinstallierten Betriebssystem wie Windows und hat meist keinen Anreiz, sich die Arbeit zu machen und Linux zu installieren“, erklärt Keywan Tonekaboni vom c’t-Fachmagazin.

4 Gründe für Linux

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Die Betonung liegt auf meist. Denn es gibt vier Gründe, sich den Pinguin auf den Rechner zu holen:

1. Grund: Freiheit und Flexibilität

„Bei Linux steht die Freiheit des Nutzers im Vordergrund“, meint Matthias Wellendorf vom Portal Inside-digital.de. Jeder könne das System im Prinzip nach seinen Vorstellungen umprogrammieren oder weiterentwickeln. „Frei bedeutet dabei auch kostenfrei. Das Betriebssystem kann kostenlos heruntergeladen und auf beliebig vielen Computern installiert werden“, sagt Wellendorf.

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So gibt es auch Arbeitsoberflächen, die sich optisch und von der Bedienung her nur wenig von Windows unterscheiden. „Im Grunde besteht Linux aus einer Reihe von Einzelteilen. Die Basis ist der Kernel, der Kern des Betriebssystems, der mit anderen Komponenten wie etwa der grafischen Oberfläche kombiniert wird. Diese Kombination wird dann als Distribution bezeichnet“, erklärt Wellendorf.

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Das Gute: Linux-Distributionen für Jedermann gibt es schon seit Jahren. „Als einsteigerfreundliche Distributionen gelten Ubuntu, Mint und Manjaro“, sagt Wellendorf. „Sie sind leicht zu handhaben, bringen eine breite Hardware-Unterstützung mit und zeichnen sich durch ein großes Software-Angebot aus.“ Einen Überblick über verfügbare Linux-Distributionen bietet die Seite Distrowatch.com.

Das nutzerfreundliche Manjaro etwa bringt Office-Paket, Mailprogramm, Browser, Videoplayer, Bildbearbeitung und vieles mehr gleich mit. Was fehlt, lässt sich leicht nachinstallieren. „Für jedes Problem gibt es eine Software-Lösung“, ist sich Matthias Wellendorf sicher.

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2. Grund: Sicherheit und Datenschutz

Ein wichtiger Sicherheitsvorteil von Linux: Ein installiertes Office-Paket wie etwa Libre Office sei längst nicht so verzahnt mit dem Betriebssystem wie etwa Microsofts Office mit Windows, erklärt Keywan Tonekaboni. Die berühmt-berüchtigten Viren in Office-Dokumenten könnten Linux beispielsweise nichts anhaben.

Und auch vor anderer Schadsoftware ist man als Linux-Nutzerin oder -Nutzer bestens geschützt. „Weil die Nutzerzahlen gering sind, existiert praktisch keine Malware für Linux“, sagt Hubert Popiolek von Computer Bild. Deshalb könne man bei Linux komplett auf Antiviren-Software verzichten. Das spare Rechenleistung. Auch die Privatsphäre sei unter Linux besser geschützt, sagt Popiolek. Datensammelei gebe es dort nicht.

Was viele nicht wissen: Linux ist zwar kein Stammgast auf Privatrechnern, aber im Alltag deutlich verbreiteter, als man vermuten würde. „Das Smartphone-Betriebssystem Android beispielsweise basiert auf Linux, wie auch viele Internetdienste auf Linux-Servern laufen oder Smart-Home-Geräte unter der Haube Linux verwenden“, sagt Tonekaboni.

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3. Grund: Test und Parallelbetrieb ohne Risiko

Linux lässt sich einfach ausprobieren, und zwar ohne eine einzige Veränderung am Rechner. Das geht so: Auf der Projektseite der gewünschten Distribution, etwa Manjaro, das Betriebssystem als sogenanntes Image (ISO-Datei) herunterladen. Dieses dann mithilfe eines sogenannten Flash-Tools, etwa Etcher, auf einen mindestens vier Gigabyte großen USB-Speicherstick übertragen. Anleitungen finden sich etwa auch auf Youtube.

Anschließend kann der Rechner vom USB-Stick aus unter Linux im sogenannten Live-Modus neu gestartet werden, erklärt Tonekaboni. Die Festplatte des Rechners wird im Live-Modus nicht beschrieben.

Wem Linux zusagt, kann es aus dem Live-Modus heraus auch als dauerhaftes Betriebssystem installieren – entweder als Ersatz für Windows oder parallel zu Windows. Im zweiten Fall fragt der Rechner dann immer nach dem Hochfahren, ob man Windows oder Linux starten will. Achtung: Vor einer Installation unbedingt Daten sichern!

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4. Grund: Läuft gut auf älteren Rechnern

Während etwa Windows 11 sehr hohe Anforderungen an die Hardware stellt, ist Anspruchslosigkeit ein großer Vorteil von Linux. „Linux schenkt alten Rechnern gewissermaßen einen zweiten Frühling“, sagt Keywan Tonekaboni. Auch unterstütze Linux Komponenten deutlich länger: Ältere PCs oder Laptops, die unter Windows streiken, zicken oder lahmen, kann man unter Linux oft noch gut weiternutzen.

Im Zweifel wird nach unten hin angepasst: Eine Linux-Distribution kann auch ohne leistungshungrige Teile zusammengestellt werden, erklärt Matthias Wellendorf. Beispiel: Ubuntu ist 2,9 Gigabyte groß, die Light-Version Lubuntu bringt es gerade mal auf 0,7 Gigabyte.

Spezialfall Linux-Gaming

„Die Lage für Gamer ist in den letzten Jahren deutlich besser geworden“, sagt Hubert Popiolek von der Computer Bild. Auf der Game-Plattform Steam gebe es beispielsweise viele Titel für Linux. Und: „Gibt es ein Spiel nicht offiziell für Linux, gibt es schnelle Software-Lösungen für die Anpassung.“

Insgesamt leide Linux-Gaming aber nach wie vor ein wenig unter dem Henne-Ei-Problem: „Entwickler scheuen den Extra-Aufwand, ihre Spiele für Linux anzupassen, weil es so wenige Linux-Gamer gibt“, erklärt Popiolek. „Und es gibt so wenige Linux-Gamer, weil viele Spiele nicht dafür gemacht sind.“

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Kantenhuber

„Der normale PC-Nutzer kauft seinen Rechner in der Regel mit einem vorinstallierten Betriebssystem wie Windows und hat meist keinen Anreiz, sich die Arbeit zu machen und Linux zu installieren“

Sorry, das ist der geringste Grund.

Die vier „Gründe“ sind bestenfalls nebulös richtig. Am Ende scheitert ein universeller Einsatz von Linux an der massiven Beschränktheit in Sachen Useability und Einfachheit des Zugangs zu EINEM universellen Respositorium, das ähnlich wie z. B. der Google App Store, auch genau so einfach zu bedienen ist.

Wie überhaupt die endlosen Forks mit ihren Repositorien und die Konsolenmarotten bestenfalls für Programmierer eine schöne Sache sind, aber ganz bestimmt nicht für „normale“ Nutzer. Von den Schwierigkeiten, sich die richtigen Anwendungen heraus zu suchen und aufzuspielen, ganz zu schweigen. Diese immer wieder beschworene „Freiheit“ der Anwender ist bestenfalls eine Chimäre.

Linux als effektiv nutzbare OS-Plattform kommt erst dann richtig in Fahrt, wenn sich die Linuxer endlich dazu aufraffen, das in eine gemeinsam gebündelte und konzentrierte Entwicklungsplattform zu überführen und daraus ein höchst-benutzerfreundliches System entwickeln. Die Vorlage dafür gibt es ja bereits: Android bzw. Chrome OS oder noch besser Harmony OS, jetzt aber von Google- oder Huaweiansprüchen befreit und universell auf den üblichen Prozessorplattformen lauffähig. Dann rennt das Ding wie Teufel: garantiert.

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Balu

Zocken unter Linux wird bei EA Titeln schwerer, z.B. werden Spieler welche Linux verwenden zur Zeit gesperrt.Ich hatte vor Jahren versucht ein EA Titel mit Wine zum Laufen zu kriegen, war sehr umständlich und stürzte regelmäßig ab. Das es unter Linux praktisch keine Maleware gibt ist nicht richtig. Seitdem Windows 10 damals erschien sind etliche Windows User auf Linux umgestiegen was einer der gründe war weswegen Linux für Maleware Angriffe interessanter wurde.

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Christoph Till

Linux ist schon seit einigen Jahren mein bevorzugtes Betriebssystem. Früher musste man noch viel frickeln, mittlerweile empfinde ich die Bedienung aber einfacher als Windows. Software kann aus dem Software-Center in vielen Distros einfach mit einem Klick installiert werden, Updates gehen in einem Rutsch ohne dass ich (wie bei Windows) jede Anwendung einzeln aktualisieren muss, die Desktop-Oberflächen sehen mittlerweile super aus und die Systeme laufen stabil. Außerdem kann man mittlerweile auch problemlos Videoschnitt durchführen und podcasten. Meine neuen Rechner, die ich demnächst anschaffe, werden alle nur noch mit Linux laufen. Für Einsteiger empfehle ich Linux Mint, Zorin OS und Elementary OS (letzteres besonders für Mac-User)

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Frank

Linux hat Vor- und Nachteile, das war schon immer so. Es kommt auf den Endnutzer und die Anforderungen an ein BS an.
Denn auch bei der zum Umstieg von Windows auf Linux beworbenen Distribution Ubuntu kommt man irgendwann an der Nutzung der Bash nicht vorbei, hier ein guter Artikel zum Schnelleinstieg mit den wichtigsten Befehlen https://digitale-rundschau.de/operating-systems/linux-shell-mit-der-bash-arbeiten/

Von daher ist Linux sicher nicht für jeden geeignet, aber um es mal auszuprobieren gibt es einige Gründe.

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