„5 Prozent meines Einkommens stecke ich in Coachings“ – Maik Ludewig von Durstexpress
Maik Ludewig ist geschäftsführender Gesellschafter bei Durstexpress. Als Teil der Oetker-Gruppe liefert Durstexpress in mehreren deutschen Metropolen innerhalb von zwei Stunden Getränke direkt an die Wohnungstür und nimmt leere Flaschen und Pfand wieder mit. In seiner Funktion ist Ludewig zuständig für den „Product & Tech“-Bereich. Hier setzt er auf agile Methoden und Ansätze des New Work. Davor war er als Chief Product Officer (CPO) für das Berliner Fintech-Unternehmen Raisin mit der deutschen Marke Weltsparen tätig. In seinem Arbeitsalltag spielen Tools zur Unterstützung der Produktivität und der Kommunikation eine große Rolle, um fokussiert, präsent und zugänglich zu bleiben.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Maik Ludewig von Durstexpress
Kalender statt To-do-Liste: Ich habe in meiner professionellen Laufbahn vermutlich Dutzende verschiedene To-do-Listen-Tools ausprobiert. Doch egal, ob Stift und Papier oder digitales Tool: Am Ende des Tages bleibt das ungute Gefühl, mehr To-dos angesammelt als gelöst zu haben. Und die Liste wird damit zur unterbewussten Plage, statt die Produktivität zu treiben. Ich bin daher bereits vor einigen Jahren dazu übergegangen, neue Aufgaben zunächst innerlich zu sortieren: Welchen Wert schaffe ich mit dieser Aufgabe? Kann ich es sofort erledigen? Kann ich es delegieren? Alle verbleibenden Aufgaben trage ich mit entsprechenden Timeboxes in meinen Kalender ein und plane sie damit fest ein. Mein Kalender ist dadurch mein primärer digitaler Assistent geworden. Privat nutze ich den Google-Kalender, den ich in meinem beruflichen Kalender über Office 356 einbinde. Somit habe ich immer den zentralen Blick auf alle Aufgaben.
Passwortmanager: Seit rund zehn Jahren nutze ich kombinierte Passwortmanagement- und Form-Filling-Tools. Diese Tools haben mir Unmengen an Zeit erspart, um sichere und einzigartige Passwörter zu generieren, kein Passwort mehrmals zu verwenden, und lange Registrierungsformulare auf Websites mit einem Klick auszufüllen. Ich muss mir lediglich das Master-Passwort für den Passwortmanager merken. Die führenden Tools in diesem Bereich sind 1Password, Lastpass oder Roboform. Die Passwort-Apps gibt es für nahezu alle Devices und Betriebssysteme, sodass ich jederzeit, beispielsweise auch auf meinem iPhone, auf meinen Passwort-Safe zugreifen kann. Lästige „Passwort vergessen“-Prozesse gehören damit der Vergangenheit an.
Fitness in der Mittagspause: Nur wenn ich körperlich fit bin, kann ich auch dauerhaft die notwendige geistige Leistung bringen. Als Familienvater fehlt mir morgens und abends die Zeit, um mich sportlich zu betätigen, da alle Aufmerksamkeit bei den Kindern liegt. Für mich ist daher die Mittagspause der optimale Zeitpunkt, um mich körperlich auszupowern, Stress abzubauen und den Kopf frei zu bekommen. Ich gehe deshalb gerne mittags ins Fitnessstudio. 45 Minuten Training reichen vollkommen aus. Das ist zudem auch im Homeoffice möglich. Zudem habe ich meine Ernährung angepasst, was sich auf mein gesamtes Wohlbefinden und meine Leistungsfähigkeit positiv ausgewirkt hat. Egal, ob Low Carb, Keto oder Paleo: Der Grundsatz, Kohlenhydrate zu reduzieren, und den Fokus auf Eiweiße und gute Fette zu legen, wirkt sich positiv aus. Die Umstellung fällt erstaunlich leicht. Wichtig ist, sich beruflich und privat immer wieder den gewünschten Zustand vor Augen zu halten und ein klares Zielbild zu visualisieren. Das wirkt auf allen Ebenen treibend.
Deep Work: Ein starkes und motiviertes Team ist der wichtigste Erfolgstreiber. Bei Durstexpress arbeiten wir in agilen und cross-funktionalen Teams in einem Großraumbüro. Die Co-Location auf Teambasis hat sehr viele Vorteile. Es bedeutet aber auch, dass man sich für „Deep Work“ und fokussiertes Arbeiten zeitweise abschotten muss. Dafür stellen wir allen Mitarbeiten Noise-Cancelling-Kopfhörer zur Verfügung. Damit lässt sich die Umgebung entweder komplett abschalten, oder mithilfe von White Noise oder Instrumentalmusik die Konzentration stärken. Zudem kann jeder von uns ohne weitere Begründung im Mobile-Office arbeiten. Beides hilft, um hin und wieder die notwendige Ruhe und Konzentration zu finden. Außerdem kommen die besten Ideen oft dann, wenn man aus der gewohnten Umgebung ausbricht.
Weiterentwicklung: Externe Beratung in Anspruch zu nehmen, das ist für viele immer noch ein Tabuthema. Niemand gesteht gerne eigene Unzulänglichkeiten ein, schon gar nicht im professionellen Umfeld. Dabei kann es aber auch darum gehen, eigene Talente zu stärken und zu manifestieren. Ich habe mich vor vielen Jahren bewusst dazu entschieden, mindestens fünf Prozent meines Einkommens und meiner Zeit in die kontinuierliche persönliche und fachliche Weiterentwicklung zu investieren. So habe ich auch mehr als ein Dutzend verschiedene Coaches erleben dürfen, die mir – mal mehr und mal weniger gut – in unterschiedlichsten Lebenslagen mit Rat und Tat zur Seite standen. Das Credo dabei ist: Wenn du willst, dass es richtig gut wird, dann hol dir einen Profi ran. Wenn ich ein Haus baue, dann kann ich das auch nicht komplett eigenständig tun, sondern ich brauche erfahrene Experten, von denen ich lernen kann. Diesen Ansatz gebe ich auch meinen Mitarbeitern mit, und stehe bei Bedarf ebenfalls als Coach und Mentor zur Verfügung.
Übrigens, alle weiteren Artikel aus dieser Serie findet ihr hier.
Danke für den Beitrag. Es zeigt, wie „interessante“ Personen weiterhin erfolgreich bleiben. Aus meiner Sicht, hätte der Beitrag aber ausführlicher sein können, um mehr von ihm lernen zu können.