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Job kündigen: 7 Wege – und wie sie deine Karriere beeinflussen

Die Art und Weise, wie wir kündigen, kann die weitere Karriere beeinflussen. Welcher Weg einen guten und schlechten Einfluss hat, zeigt diese Studie.

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Kündigung haben einen Einfluss auf die Karriere. (Foto: Shutterstock)

Kündigungen sind eine große Sache, denn sie bringen Veränderung ins Leben – da gibt es keine zwei Meinungen. Bei der Frage, wie eine Kündigung geschehen sollte, scheiden sich die Geister jedoch des Öfteren. Gerade im Hinblick auf die Beweggründe: Die einen sind dankbar und bedauern ihr Ausscheiden, andere beenden das Jobverhältnis neutral und haben kaum Empfindungen, wiederrum andere gehen mit einem Knall und nutzen die Situation für eine Rundumabrechnung. Die Organisationsforscher Anthony Klotz von der Oregon State University und Mark Bolino von der University of Oklahoma haben in einer Studie sieben Stile aufgetan und sie auf die Auswirkungen der weiteren Karrieren hin untersucht.

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Klotz und Bolina führten dafür verschiedene Teilstudien durch, in denen sie schauten, wie amerikanische Mitarbeiter in der Regel ihre Jobs kündigen. Die Untersuchung in den USA hat dabei gewisse Vorteile, da die Kündigungsfrist regulär nur zwei Wochen beträgt. Die recht kurze Dauer führt dazu, dass Mitarbeiter emotional ehrlicher mit ihrem Ausscheiden umgehen und konfliktreiche Zeiten nur wenig fürchten. Befragt haben die Wissenschaftler sowohl Arbeitnehmer als auch Führungskräfte. Berücksichtigt sind jedoch nur Kündigungen ersterer Gruppe. Ein typisches Kündigungsverhalten der Chefs ist in der Erhebung nicht abgebildet. Von den sieben Stilen haben sich vor allem drei als besonders negativ für den Karriereverlauf herausgestellt.

Stilvoll gehen: Wie die Kündigung die Karriere beeinflusst

Dass eine Kündigung sich positiv oder negativ auf die weitere berufliche Laufbahn auswirken kann, wird vor allem daran ausgemacht, ob das Karrierenetzwerk oder Kooperationsmöglichkeiten von ihr profitieren oder nicht. Drei von den ermittelten Stilen hatten einen eher positiven Einfluss darauf. Zwei Stile waren eher neutral, ihnen konnten weder eindeutige Vor- noch Nachteile nachgewiesen werden. Drei Formen sind jedoch negativ klassifiziert, da sie auf die anderen Folgen destruktiv wirken.

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Positive Auswirkungen: In guter Erinnerung und somit häufig auch auf dem Radar für eine künftige Zusammenarbeit bleiben vor allem die Menschen, die sich in aller Freundschaft vom Unternehmen trennen. Sie sind häufig sogar traurig über deren selbst gewähltes Ausscheiden, da sie die Zeit zwar genossen, jedoch aufgrund neuer Ziele oder anderer Lebensumstände den Job wechseln. Laut der Studie erfolgt jede zehnte Kündigung so. Die Mitarbeiter wollen schlicht die Brücken nicht abreißen lassen. Deren Gefühl ist, dass sie gerecht und gut behandelt wurden und dem alten Team das auch hoch anrechnen. Der Firma wird gerne etwas zurückgegeben. Häufig schmeißen die Gekündigten sogar eine ehrlich gemeinte Abschiedsfeier und pflegen die Kontakte sowohl im Berufs- wie auch im Privatleben weiter.

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Nicht ganz so gefühlsbetont, aber ebenfalls positiv im weiteren Verlauf, wird der sogenannte vorschriftsmäßige Kündigungsstil klassifiziert. Der Erhebung zufolge verläuft ein Drittel aller Kündigungen auf diese Weise. Der Mitarbeiter sucht das persönliche Gespräch mit dem Chef und nennt den Grund für seine Kündigung. Er hat ein großes Interesse an einer Trennung in Freundschaft. Die Kündigenden schätzen das Team und wollen die Kündigungsfrist positiv über die Bühne bringen. Nicht selten besteht der Wunsch einen professionellen Kontakt im beruflichen Kontext zu halten. Vorgesetzte finden diesen Stil zwar angenehm, jedoch nicht unbedingt herzlich. In der Regel sind die Parteien an einem fairen Ausscheiden interessiert. Diese Form bringt hinsichtlich der oben erwähnten Kriterien keine Risiken, sondern tendenziell eher Chancen.

„Etwa acht Prozent der Mitarbeiter gehen mit einer Vorankündigung.“

Neutrale Auswirkung: Etwa acht Prozent gehen mit einer Vorankündigung. Diese Mitarbeiter wollen den Kontakt zum Unternehmen und den Kollegen nicht verbrennen. Jedoch haben sie auch kein großes Interesse, weiter Kontakt zu halten. Der Chef wird vor der Kündigung ins Vertrauen gezogen. Es wird mitgeteilt, dass berufliche Veränderungen anstehen, sodass er sich auf das Ausscheiden vorbereiten kann. Vorgesetzte finden diesen Stil ok, bedauern oft die Kündigung, aber versuchen die Mitarbeiter nicht groß zu halten. Ein knappes weiteres Drittel der Kündigungen wird noch sachlicher, neutraler und knapper. Sie halten das Prozedere kurz und wünschen sich kein persönliches Gespräch. Häufig, weil sie den Nutzen einer Kontaktpflege für gering einschätzen. Die Trennung verlaufe oberflächlich, so die Forscher.

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Negative Auswirkung: Als geradezu katastrophal wird der Stil von Mitarbeitern gewertet, die ihrer Kündigung einen fulminanten Rundumschlag folgen lassen. Laut Klotz und Bolina verläuft jede zehnte Kündigung so. Diese Mitarbeiter teilen den Führungskräften noch einmal offen mit, wie frustriert sie sind und was sie wirklich von ihnen und der Firma halten. Sie haben lange hinter dem Berg gehalten und negative Erinnerungen lassen Rachegedanken aufkochen. Der Untersuchung zufolge wollen die Beschäftigten Frust, Ärger oder Angst bei den Vorgesetzten auslösen – und das gelingt in der Regel sogar. Immerhin: An diese Form der Kündigung erinnern sich die Chefs noch lange. Doch genau da liegt auch das Problem, denn wenn die Emotionen abgeklungen sind, bleibt die verbrannte Erde. Eine erneute Zusammenarbeit ist geradezu aussichtslos.

Ebenfalls schwierig sind diejenigen Mitarbeiter, die impulsiv aus dem Affekt heraus kündigen – meist aus Wut heraus. Der Studie zufolge verlaufen etwa vier Prozent der Trennungen auf diese Weise. Hier stehen negative Gefühle im Vordergrund und oft fallen Worte, die lieber nicht gefallen wären. Dieser Kündigungsstil wird als enorm unprofessionell wahrgenommen und hinterlässt schlechte Erinnerungen. Das letzte knappe Zehntel aller Kündigungen geschehe kleinlaut. Diese Mitarbeiter scheuen die Auseinandersetzung und würden am liebsten einfach vom einen auf den anderen Tag ausscheiden. Sie teilen ihre Kündigung schriftlich mit, verlieren keine Worte über die Beweggründe, gehen Vorgesetzten und Kollegen aus dem Weg und interessieren sich nicht für weitere Kontaktpflege. Sie sind plötzlich einfach weg.

Job kündigen: Wie willst du gehen?

Das große Fazit aus dieser Studie ist, dass die Art und Weise wie wir kündigen, viel über unsere Gefühlswelt aussagt und dem Arbeitgeber in der Folge vermittelt, ob es sich lohnt, weitere Beziehungen zu pflegen. Grundsätzlich sind Kündigungen mit Ankündigung, im Vertrauen und mit Dankbarkeit sowie Kündigungen, die korrekt ablaufen, am besten für alle Beteiligten. Wer jedoch impulsiv, konfliktscheu oder mit großer Wut den Job hinschmeißt, hinterlässt negative Assoziationen. Wer auf verbrannte Erde steht, geht diesen Weg. Wer jedoch daran glaubt, dass man sich immer zweimal im Leben sieht und dann lieber von alten Kontakten profitieren möchte, wählt den konstruktiven und freundlichen Weg. Vor allem Menschen mit narzisstischen Zügen müssen hier jedoch lernen ihr Ego hintenanzustellen, so die Forscher.

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Jobsuche: Die kostenlose Truffls-App für iOS und Android ist ein Tinder für Bewerber. Wer auf der Suche nach einem interessanten Job ist und fündig wird, swipt einfach nach rechts und schickt einen Lebenslauf ab. Antwortet das Unternehmen, kommt es zum Match. (Grafik: t3n / dunnnk)

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