Über 80 Prozent Fehlerquote: ChatGPT ist kein guter Kinderarzt
ChatGPT auf Basis von GPT-4 hat in einer Studie, in der es um die Diagnose von 100 pädiatrischen Fällen ging, seine Grenzen aufgezeigt. Bei 72 Fällen stellte der Chatbot eine direkte Fehldiagnose und in weiteren 11 Fällen waren die Diagnosen zu allgemein gehalten, um als korrekt betrachtet zu werden.
Das ergibt eine Fehlerquote von über 80 Prozent. Bei der Diagnose von Kindern und Jugendlichen spielen nicht nur die Symptome, sondern auch das Alter der Patienten eine wesentliche Rolle, was eine zusätzliche Herausforderung für die KI darstellt.
Zumindest die Richtung stimmt
Trotzdem gibt es auch positive Aspekte in der Anwendung von ChatGPT in der Medizin. Laut einem Artikel von Axios lag mehr als die Hälfte der Fehldiagnosen im gleichen Organsystem wie die korrekte Diagnose.
Das deutet darauf hin, dass ChatGPT und ähnliche Sprachmodelle mit gezieltem Training und spezifischen Anpassungen in die richtige Richtung geführt werden könnten, um präzisere Ergebnisse zu erzielen.
So könnte das Modell beispielsweise komplexe Zusammenhänge, wie den zwischen Autismus und Vitaminmangel, erkennen, was momentan noch eine Schwäche darstellt. Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass die KI gegenwärtig noch nicht fähig ist, zwischen zuverlässigen und unzuverlässigen Informationen zu unterscheiden.
ChatGPT bekommt keine aktuellen Informationen
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die KI nicht kontinuierlich mit den neuesten Informationen trainiert wird, was bedeutet, dass ChatGPTs Wissensstand aktuelle Trends und Forschungsergebnisse vermissen lässt.
Die Verwendung von KI im medizinischen Bereich bleibt umstritten, da die Qualität der Ergebnisse stark variieren kann. Jedoch haben KI-Bots schon jetzt ein nützliches Potenzial: Sie können als administrative Werkzeuge eingesetzt werden.
Laut der Studie sind sie bereits in der Lage, Aufgaben wie das Verfassen von Forschungsartikeln und das Erstellen von Patientenanweisungen zu übernehmen. Trotz dieser Fortschritte ist es noch ein weiter Weg, bis die KI den Kinderarzt ersetzt.
KI muss ja jetzt auch nicht gleich den Anspruch erheben, jeden Arzt zu ersetzen. Aber die Datenbasis ist von April 2023 und damit aktueller als wahrscheinlich das Wissen so mancher Ärzte über Ernährung und Co. Durch Transkription und viele weitere Dinge können Ärzte, Krankenpfleger bei der Dokumentation unterstützt werden, sodass diese sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren können.
Es ist auch schon vorgekommen, dass ich mitbekam, wie Ärzte Allergien vergessen hatten und Medikamente Personen ausstellten, die diese in Lebensgefahr brachten. Auch hier kann KI als zusätzliche Instanz ein Korrektiv bilden.