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80 Prozent mehr als 2020: Stromfresser Bitcoin wird rasant hungriger

Der Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks ist innerhalb eines Jahres um 80 Prozent gestiegen. Mit 128 Terawattstunden liegt Bitcoin im jährlichen Verbrauch über Argentinien.

2 Min.
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Bitcoin verbrennt immer mehr Energie. (Bild: Visual Generation / Shutterstock)

Bei der Universität Cambridge beschäftigt man sich seit Jahren mit dem Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks. Deshalb ist die Einrichtung in der Lage, stichtagsbezogene Vergleiche zu ziehen.

Von 71 auf 128 Terawattstunden in einem Jahr

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Über ein entsprechendes Dashboard lässt sich der Bitcoin-Verbrauch betrachten. Dabei zeigt sich, dass das geschätzte Jahresvolumen Anfang 2020 bei rund 71 Terawattstunden lag. Schauen wir aktuell ins Dashboard, werden wir mit einer Zahl von 128 Terawattstunden konfrontiert.

Damit ist innerhalb nur eines Jahres eine Zunahme um 80 Prozent zu verzeichnen. Der Bitcoin verbraucht mehr Strom pro Jahr als Argentinien mit seinen 45 Millionen Einwohnern und liegt in etwa gleichauf mit der Ukraine und Schweden. Wenn die Steigerung so weitergeht, erreicht der Bitcoin im Laufe des Jahres den Verbrauch eines Kontinents – immerhin aber des Kleinsten, nämlich Australiens.

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Wäre Bitcoin ein Staat, würde er sich in einem Ranking auf Platz 29 der größten Stromverbraucher der Welt einordnen. 0,59 Prozent des auf der Erde verbrauchten Stroms fließen in das Bitcoin-Netzwerk.

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Kritik am hohen Energiebedarf von Kryptowährungen allgemein und Bitcoin im Besonderen gibt es schon seit Jahren. Immerhin ist ein derart hoher Stromverbrauch in Zeiten der Diskussion um den menschlichen Anteil am Klimawandel ganz sicherlich etwas, das nicht ignoriert werden kann. Konsequenzen haben sich trotz vieler Expertenwarnungen daraus bislang nicht ergeben.

Darauf hatte zuletzt Bill Gates in einem Clubhouse-Gespräch mit dem Journalisten Andrew Ross hingewiesen: „Bitcoin verbraucht mehr Energie pro Transaktion als jede andere, der Menschheit je bekannt gewordene Methode. Das ist für das Klima keine gute Sache.“

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Anteil erneuerbarer Energien steigt, aber Anteil fossilen Stroms steigt schneller

Bitcoin-Befürworter führen gern ins Feld, dass der Kryptoverbrauch unkritisch sei, solange als Stromquelle erneuerbare Energien verwendet werden. Tatsächlich hatte die ebenfalls von der Cambridge-Universität betreute „Global Cryptoasset Benchmarking Study“ im September 2020 festgestellt, dass inzwischen 39 Prozent der Krypto-Energie aus erneuerbaren Quellen kommen.

In absoluten Zahlen betrachtet bedeutet das, das rund 50 Terawattstunden aus erneuerbaren Quellen kommen. Damit bleiben 78 Terawattstunden aus konventionellen Herstellungsmethoden. Das bedeutet, dass sich der Anteil an fossilem Strom erhöht hat, obwohl sich auch der Anteil an erneuerbaren Energien erhöht hat – von 28 im Dezember 2018 auf 39 Prozent im September 2020.

Bei der Betrachtung kommt erschwerend hinzu, dass die Volksrepublik China mit 65 Prozent des weltweiten Bitcoin-Verbrauchs einen bestimmenden Anteil hat. Im Strommix Chinas dominieren allerdings auch fossile Energieträger mit 62 Prozent deutlich.

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4 Kommentare
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Sad Man

Im Bitcoin zeigt sich die gesamte Perversion des Finanzsystems – Gier, Maßlosigkeit und Rücksichtslosigkeit.

Wir verballern bald Terrawattstunden in den Dimensionen eines Kontinents um WAS zu produzieren? NICHTS – höchstens auf irgend einen Stuss auf den wir wieder spekulieren können.

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Sam

Sorry, wenn ich das so sage, aber in was für einer Welt leben wir. Voller Doppelmoral und mit dem Finger immer schön auf das Negative zeigen. Wenn wir einmal den Verbrauch von Videostreaming hochrechnen würden, lägen wir um ein Vielfaches über dem Verbrauch von Bitcoin. Bitcoin schlecht heißen und Abends mit Chips auf der Couch liegen und sich Netflixserien reinziehen. Einfach nur lächerlich diese Moralapostel. Der hochgerechnete Verbrauch von YouTube, Netflix und Videokonferenzsystemen wie Skype, Zoom liegt bei 200 Terawattstunden (vor Corona!).
Bitcoin revolutioniert ein marodes Finanzsystem. Bitcoin hat nicht den Anspruch Währungen zu ersetzen, er hat nicht den Anspruch irgendeinem anderen Wertspeicher Konkurrenz zu machen.
Es ist einfach eine weitere gute Möglichkeit sein Portfolio zu diversifizieren. Wenn behauptet wird, Bitcoin ist Nichts, dann setzte ich dem entgegen: Bitcoin ist Freiheit! Unabhängig von Finanzinstituten die mit unserem Geld noch mehr Geld verdienen, indem sie es mit Zinsen weiterverleihen. Achja Kontoführungsgebühren muss man ja auch noch zahlen…

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Strategist

Ich nehme mir mal 5 min Zeit meinen ersten Kommentar im Internet zu schreiben, mal sehen was da so passiert. Was ist an 128 TWh so schlimm? Die Kosten sind dann halt ca. 6 Mrd € je nachdem welchen Stromanbieter man nimmt :) Schauen wir uns doch mal nur den 50 € Schein an welcher 16 cent kostet, die Umlaufmenge ist ca. 10 Mrd St und hält max. 2 Jahre, das sind schon Mal 1,6 Mrd Euro. Dazu kommt noch die Versorgung der Geldmenge, ich glaube in Deutschland kostet das 140 Mrd. € pro Jahr und solange wir noch keinen digitalen € haben müssen wir wohl mit den 140 Mrd € pro Jahr leben. Die Zahlen sind nur aus meiner Erinnerungen, könnten deshalb schwanken. Interessant wäre sicher die Kosten von Bitcoin und die M1 Geldmenge in € zuv ergleichen damit man wirklich weiß wovon man redet. Nur Schlagzeilen und nicht überprüfte Kommentare helfen vielleicht nicht weiter – oder? Wie gesagt meine Zahlen kommen nur aus meinem kleinen Allgemeinwissen und können sicher von Spezialisten genauer dargelegt werden. Wäre sicher ein interesstes Thema.

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Hasa

Interessante Zahlen. Übrigens: Grüne Energie verbrauchen ist nichts ppositives wenn man sie Anderen wichtigeren Anwendungen wegnimmt.

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