Ein privates Unternehmen namens Oceangate Expeditions hat das allererste 8k-Videomaterial der Titanic aufgenommen. Mit einem bemannten Tauchboot konnten Anfang des Jahres exklusive Aufnahmen des berühmtesten Schiffswracks der Welt gemacht werden, die Oceangate nun in einem einminütigen Video veröffentlicht hat. Das Video hat bereits fast drei Millionen Aufrufe auf Youtube erzielt.
Nachdem die Titanic am 14. April 1912 um 23:40 Uhr Schiffszeit einen Eisberg traf und mehr als 1.500 Passagiere tragisch ums Leben kamen, blieb das beim Sinken auseinandergebrochene Schiff auf dem Grund des Atlantischen Ozeans 73 Jahre unentdeckt. Unter der Leitung von Jean-Louis Michel und Robert Ballard erreichte eine Expedition am 1. September 1985 das Wrack.
Seit seiner Entdeckung sind zahlreiche Bilder und Videoaufnahmen des Wracks entstanden, nicht zuletzt das Filmmaterial, das Regisseur James Cameron 1995 für Sequenzen seines Blockbuster-Films von 1997 aufgenommen hat. Das Video von Oceangate zeigt allerdings einige Merkmale des Wracks, die noch nie zuvor festgehalten werden konnten.
Aufnahmen bringen Details ans Licht
Beispielsweise ist der Name des Ankerherstellers (Noah Hingley & Sons Ltd.) erkennbar. Außerdem gewährt das Filmmaterial einen detaillierten Blick auf den Bug, Rumpf Nummer 1, den Frachtraum Nummer 1 und die Ankerwinden aus Bronze. Die Aufnahmen zeigen allerdings auch, dass sich das Wrack mittlerweile in keinem guten Zustand mehr befindet. Dies ist auf eisenfressende Bakterien zurückzuführen, die sich vom Schiffsrumpf ernähren.
In dem Oceangate-Tauchboot fanden übrigens nicht nur Forscher Platz. Für über 250.000 US-Dollar konnten Interessenten einen Sitzplatz in dem Tauchboot erwerben. „Keine öffentliche Einrichtung wird eine Rückkehr zur Titanic finanzieren“, verteidigte Oceangate-Präsident Stockton Rush den hohen Preis.
Es war die zweite Oceangate-Expedition zum Wrack der Titanic, eine weitere ist für nächstes Jahr geplant. Somit wird es künftig die Möglichkeit geben, hochwertiges Videomaterial zu vergleichen, was dabei helfen könnte, die Zerfallsrate der Titanic zu bestimmen.