Weitere 9,5 Milliarden für Wework: Softbank schnappt sich angeschlagenen Büroraumanbieter

Wework. (Foto: Shutterstock)
Es ist der nächste Tiefpunkt in einem wahren Horrorjahr für den US-amerikanischen Büroraumanbieter Wework. Zu Jahresbeginn als wertvollstes Startup noch 47 Milliarden Dollar wert, ist die Bewertung von Wework nach dem fehlgeschlagenen Börsengang-Versuch und dem als Rettung erfolgten Einstieg des japanischen Technologieinvestors Softbank auf acht Milliarden Dollar zusammengeschmolzen. Insgesamt 9,5 Milliarden Dollar pumpt Softbank in das angeschlagene Unternehmen und übernimmt damit 80 Prozent der Anteile, wie Wework mitteilte.
Aktuell halten Softbank und sein mit saudi-arabischen Geldern gestützter Fonds Vision Fund den IPO-Unterlagen zufolge 29 Prozent an dem Unternehmen. Bis zu der aktuellen neuen Finanzspritze hat Softbank schon neun Milliarden Dollar in Wework investiert. Die Aufstockung auf 80 Prozent ist nach dem Abschluss diverser Finanztransaktionen wie neuen Krediten über fünf Milliarden Dollar und dem Anteilsankauf von Altaktionären wie dem erst vor kurzem vom Chefposten zurückgetretenen Mitgründer Adam Neumann erreicht.
Neumann, dessen ambitionierte Börsenpläne im September kläglich scheiterten, soll für den Verkauf seiner Anteile und den Verzicht auf weitere Mitsprachemöglichkeiten mit rund 1,7 Milliarden Dollar entschädigt werden, wie CNBC unter Berufung auf Firmeninsider berichtet. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg darf er im Zuge des Deals Anteile für bis zu eine Milliarde Dollar an Softbank verkaufen und bekommt zudem einen millionenschweren Kredit und Beratergebühren in dreistelliger Millionenhöhe.
Neumann hinterlässt ein weiter tief in den roten Zahlen befindliches operatives Geschäft. Laut den für den Börsengang ausgestellten Unterlagen hat Wework allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bei einem Umsatz von 1,54 Milliarden Dollar mehr als 900 Millionen Dollar Verlust eingefahren. Zuletzt wurde das Geld sehr knapp. Bereits gegen Ende des Jahres wären die Kassen ohne die frischen Mittel aus Japan wohl leer gewesen.
Für die Softbank-Aktionäre ist der Niedergang Weworks keine gute Nachricht. So gab der Kurs des Unternehmens, das unter anderem auch bei Wirecard engagiert ist, nach Bekanntgabe der neuen Milliardenspritze um mehr als drei Prozent auf 4.164 Yen (34,56 Euro) nach. Damit baute die Aktie ihre Verluste der vergangenen Monate aus. Im April hatte das Papier noch fast 6.000 Yen gekostet. Mit Material von dpa
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Unvorstellbare Summen…
WW hat sich immer den Anschein gegeben im Dunstkreis von Technologie, 4.0 und KI ansässig zu sein. In Wirklichkeit nur ein Büroflächenvermieter mit hipper Raumausstattung. KI die die Anzahl der nötigen Besprechungsräume je nach Anzahl der gemieteten Büros des Mieters berechnet? So ein Quatsch! Selbst wenn das funktionieren würde – wäre es völlig überflüssig.
Alles Pseudo-Tech Blendwerk.
Das ganze scheint mir wie ein gigantischer, jahrelang aufgebauter Hustle.
Wird viell. verfilmt.