Die bisher unter den Namen Drivenow und Car2go firmierenden Mobilitätsdienste von BMW und Daimler wurden vor rund einem Jahr unter das Dach des Gemeinschaftsunternehmens Share Now gestellt. Seit Mitte November 2019 gibt es die Share-Now-App, die eine Fortführung der bisherigen Car2go-App ist und Kunden die übergreifende Buchung der Angebote ermöglicht.
Anteil der Stromer steigt wie angekündigt
Schon im April 2019 hatte Share Now versprochen, den Anteil von Elektro-Autos an der Flotte bis zum Jahresende auf um 25 Prozent zu heben. Das ist gelungen. Allein in Paris wurde die Anzahl der Elektroautos von 400 auf 800 verdoppelt. In München ist die BMW-i3-Flotte von 85 auf 200 Fahrzeuge gewachsen. In Deutschland können Nutzer inzwischen über 7.200 Autos aller Antriebsarten buchen.
Auch ansonsten sieht sich Share Now auf einem guten Weg. 2019 habe das Unternehmen weltweit rund 25 Millionen Buchungen abgewickelt. Das entspräche einer Steigerung um sechs Prozent, bezogen auf die europäischen Zahlen des Vorjahres.
Dabei soll sich die durchschnittliche Mietdauer auf 35 Minuten und damit um vier Prozent gesteigert haben. Hier trage die im November eingeführte Möglichkeit, die Fahrzeuge bis zu 14 Tagen zu mieten, bereits erste Früchte. Die Möglichkeit des sogenannten Long-Term-Carsharing besteht vorerst in Frankfurt, Hamburg, Köln, Düsseldorf und München.
Refokussierung auf den europäischen Markt
Dennoch ist der Blick zurück nicht uneingeschränkt positiv. So hatte sich das Unternehmen kurz vor Weihnachten dazu entschieden, sich aus den USA und Kanada komplett zurückzuziehen und auch in London, Brüssel und Florenz den Stecker zu ziehen.
In Zukunft wolle sich Share Now vorerst nur noch auf Europa konzentrieren, wo der Dienst dann noch in 17 „Kernstädten mit klarem Potenzial für ein langfristig profitables Wachstum“ verfügbar sei, teilte das Unternehmen seinerzeit mit. Nach einem Jahr des Umbruchs wolle man sich nun schneller in Richtung Profitabilität bewegen, bestätigte dazu Share-Now-Chef Olivier Reppert.
Seit dem ersten Januar 2020 stehen alle Mobilitätsdienste der Joint Ventures unter der Führung einer gemeinsamen Dachgesellschaft. Dabei wurden die Dienste in drei Säulen gebündelt. Das soll zu einer effizienteren Steuerung der Mobilitätsdienste beitragen.