Bei der nicht ohne Pannen abgelaufenen Vorstellung des Cybertrucks mussten Tesla und Elon Musk einiges an Spott hinnehmen. Dennoch verbuchte der Elektro-Pick-up-Truck mit dem eigenwilligen Design einen riesigen Run in Form von Zehntausenden Vorbestellungen. Jetzt hat Sandy Munro, ein auf schlanke Herstellungsprozesse und Design spezialisierter Berater und anerkannter Automotive-Experte, in einem Panel von Autoline die Cybertruck-Produktion analysiert.
Zur Einordnung muss allerdings erwähnt werden, dass Munro den Cybertruck bisher noch nicht live gesehen hat und wohl auch nicht über Tesla-Interna zu Herstellung und Marketingplänen verfügt, wie C-Net berichtet. Munros Analyse fand aber die Zustimmung von Tesla-Chef Musk, der via Twitter erklärte, dass sowohl die von dem Experten erwähnten Vor- als auch die Nachteile akkurat seien.
Cybertruck-Montage: 600 Dollar pro Fahrzeug
Munro geht jedenfalls davon aus, dass die Montage von 50.000 Cybertrucks Tesla rund 30 Millionen US-Dollar kosten würden – also rund 600 Dollar pro Fahrzeug. Munro bezeichnet das als „wahnsinnig billig“. Schließlich verlangt Tesla für einen Cybertruck mindestens 40.000 Dollar. Zum Vergleich: Dieselbe Zahl an Pick-up-Trucks der Marke F-150 soll Ford in der Montage 210 Millionen Dollar kosten, das Siebenfache der für den Cybertruck anfallenden Summe.
Geht man davon aus, dass Ford den F-150 in deutlich größeren Zahlen herstellt – allein im vergangenen Jahr wurden 700.000 der Fahrzeuge verkauft –, dürfte die Montage eines F-150 für Ford aber letztlich günstiger sein als 4.200 Dollar. Aber an die 600 Dollar von Tesla kommt Ford sicher nicht heran.
Cybertruck kommt ohne Lackierung aus
Warum die Cybertruck-Montage Tesla so wenig kostet, hat Munro auch erklärt. Für den Experten steht dabei vor allem der Rohbau des Fahrzeugs im Vordergrund. Der Cybertruck besteht zu großen Teilen aus Edelstahl, der nicht lackiert werden muss – laut Munro ein riesiger Kostenfaktor. Zudem bilde das stählerne Exoskelett zugleich den Großteil der Karosserie. Der Cybertruck müsse also lediglich geschweißt und zusammengebaut werden.
Disclaimer: In einer früheren Version des Artikels war statt von Montage von Produktion und Herstellung die Rede. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen. Tatsächlich geht es hierbei um reine Montagekosten.
Bei den 600 Dollar handelt es sich aber offensichtlich nur um die reinen Montagekosten von Tesla, wobei das Material nicht eingeschlossen ist.
Ohne Berücksichtigung des Materialeinsatzes sagt die Gegenüberstellung der 600 Dollar zu den 40.000 Dollar Verkaufspreis jedoch nicht viel aus.
Ein Grund für die geringen Montagekosten könnte auch sein, dass sich Tesla viele Teile schon vormontiert von Zulieferern anliefern lässt. Dann wären ein Teil der Montagekosten in den Materialkosten versteckt.
Aber trotzdem sind 600 Euro allein für die Montage unvorstellbar wenig, denn der Aufwand für die Fabrikhalle, Energie (Schweißen), Personal etc wird nicht wenig sein. Aber es handelt sich ja auch nur um eine (fragwürdige) Schätzung.
Ich habe schon gehört, dass alles, was in den Tesla-Werken die Toilette runtergeht, am Ende der Fabrik als Gold und Silber wieder rauskommt. Daher hat Tesla UNGLAUBLICH geringe Gebäude- und Energiekosten, weil das damit kompensiert wird…
Mal ernsthaft, alles, was Tesla macht, ist oberaffentittensupergeil (hoffentlich wird das nicht zensiert?), und alle anderen sind Deppen.
Die Plattform ist baugleich mit dem Model S und X. Das wird die Teilekosten senken. Das Karosseriematerial wird zusätzlich zum Raktetenbau bestellt. Grössere Mengen ermöglichen geringere Preise. Die Bleche werden nur gebogen. Es ist also nur eine Abkantbank notwendig und keine Presse. Die müsste sowieso stärker als üblich sein, wegen dem speziellen Stahl.