Schlechte Führungskräfte sind einer der Hauptgründe dafür, dass eine Vielzahl von Mitarbeitern in Unternehmen innerlich kündigt – und das kostet richtig viel Geld. Einer Gallup-Studie zufolge beträgt der volkswirtschaftliche Schaden durch fehlendes Engagement von Mitarbeitern bis zu 122 Milliarden Euro pro Jahr. Eine Befragung der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit der Universität Witten/Herdecke beleuchtet jetzt, was hinter dem Problem mit demotivierten Managern stecken könnte.
Manager klagen über mangelnde Unterstützung
Demnach kommen viele Manager mit ihrer Rolle nur schlecht zurecht, wie Der Spiegel schreibt. Eine große Zahl deutscher Führungskräfte fühlt sich offenbar nicht ausreichend unterstützt und hat Selbstzweifel. Fast ein Drittel der Manager gab laut der Umfrage an, unter einer hohen Führungsbelastung zu leiden. Rund 20 Prozent sind der Meinung, dass sie den eigenen Ansprüchen nicht genügen würden. Und jeder Vierte ist sogar der Überzeugung, dass mehr zum Team beitragen zu können, wenn ein anderer die Gruppe führte.
Und das ist noch nicht alles. Der Umfrage zufolge haben weitere 25 Prozent der Befragten bei den oben genannten Aussagen zumindest teilweise zugestimmt. Fazit der Studienautoren: Bei der Hälfte der Führungskräfte in Deutschland könne man davon ausgehen, dass sie ihrer Verantwortung nicht unbeschwert nachkäme. Ingesamt zeige die Umfrage, dass es aufgrund der hohen Belastung der Manager ein gravierendes Führungsproblem in Unternehmen gebe.
Teufelskreis bei belasteten Führungskräften
Die Studienautoren erkennen dabei einen Teufelskreis. Denn die Führungskräfte, die sich besonders belastet fühlten, sähen entsprechend auch die Unternehmensziele nur diffus, klagten über stark formalisierte Arbeitsabläufe und äußerten Zweifel an den Mitarbeitern. Das alles trifft für weniger belastete Führungskräfte weitaus weniger zu. Unternehmen seien daher in der Pflicht, gute Bedingungen auch für Führungskräfte zu schaffen. Dazu gehören weniger Bürokratie und die Definition klarer Zielvorgaben. Außerdem sollten die obersten Chefetagen die Belastung ihrer Manager zur Sprache bringen – und eventuell Coachings oder Workshops anbieten.
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Kann ich nachvollziehen, zumal sich kaum noch jemand führen lassen will.
Die Aussage stimmt nur wenn man unter „Führung“ so etwas wie „autoritäres Gehabe“ versteht. Führung bedeutet nämlich nicht Anweisungen zu erteilen.