Das Robert Koch-Institut (RKI) bittet um eine Datenspende. So wird die neue Funktion der aktualisierten Corona-Warn-App offiziell bezeichnet. Wer dabei an die Datenspende-App des RKI denkt, die im Frühling letzten Jahres auf den Markt gekommen war, der irrt.
Nicht zu verwechseln mit Datenspende-App
Denn während die Datenspende-App Daten von Aktivitätstrackern wie Fitbit oder Garmin pseudonymisiert an das RKI weiterleiten sollte, um die Verbreitung des Virus „besser zu erfassen und zu verstehen“ (RKI), zielt die neue Funktion auf die eigentlichen Risikodaten. Übermittelt würde nun jeweils, welches Risiko die App für den einzelnen Verwender festgestellt hat.
Dabei gibt es nur die beiden Zustände „Rot“ für erhöhtes und „Grün“ für niedriges Risiko. Die Übermittlung erlaubt dem RKI eine rein quantitative Betrachtung: Wie viele Personen wurden jeweils welchem Risiko ausgesetzt?
Ebenfalls neu ist ein Link zu einer wissenschaftlichen Befragung des RKI, der Personen angezeigt wird, die eine rote Warnung erhalten, mithin einem erhöhten Risiko ausgesetzt waren. Diese Personen bittet die Behörde per Link um die Teilnahme an einer Befragung, die erfassen will, wie sich Anwender vor und nach der Anzeige der Warnung verhalten haben oder verhalten wollen.
Weitere Daten sollen regionale Einblicke geben
Wer möchte, kann dem RKI zusätzlich sein Bundesland, seinen Landkreis und sein Alter übermitteln. Das soll genutzt werden, um einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Risiko-Status und der lokalen Inzidenz erkennen zu können. Ebenso könnte das RKI so sehen, ob es in einer bestimmten Altersgruppe zu Häufungen in der Risikoeinschätzung kommt.
Sowohl die Übermittlung der Risiko-Bewertung wie auch die Weitergabe der übrigen Daten und die Teilnahme an der RKI-Befragung ist freiwillig. Nach dem Update wird die App beim ersten Start ein Pop-up-Fenster anzeigen, in dem die sogenannte Datenspende aktiviert werden kann. Die Zustimmung kann dabei jederzeit über die Einstellungen widerrufen und ebenso jederzeit neu erteilt werden.
Die Betreiber weisen darauf hin, dass alle Daten pseudonymisiert übertragen werden, sodass keine Rückschlüsse auf individuelle Personen möglich seien.
Kontakttagebuch erhält prominentere Platzierung
Zusätzlich bringt die Version 1.13 etwas mehr Komfort im Umgang mit dem Kontakttagebuch, das in Version 1.10 eingeführt wurde. Dem haben die Entwickler nun eine eigene Registerkarte spendiert, sodass das Tagebuch jederzeit leicht erreicht werden kann.
Das Kontakttagebuch könnte alsbald durch eine weitere App ersetzt werden, die das Loggen von Begegnungen deutlich vereinfachen kann. Als Favorit für diese Ergänzung gilt derzeit die von den Fanta 4 mitentwickelte Luca-App, die auch in der Politik immer mehr Fürsprecher gewinnt.
Wie immer wird die Corona-Warn-App über einen Zeitraum von 48 Stunden ausgerollt und sollte bei den Verwendern über die Update-Übersichten in Googles Play- und Apples App-Store sichtbar werden.