Newnew: In dieser seltsamen Social-App steckt das Geld von Will Smith und Peter Thiel
Dienste wie Substack, Patreon, Pearpop oder auch Cameo bieten Social-Media-Bekanntheiten unterschiedliche Möglichkeiten, um abseits von bezahlten Werbeinhalten von der eigenen Fanschar zu profitieren. Die App Newnew schlägt zwar in dieselbe Kerbe, verspricht den Fans aber eine deutlich größere Kontrolle über die von ihnen angehimmelten Social-Media-Stars. Die Macher beschreiben das Konzept als eine Art soziale Börse, an der Fans für Geld die Entscheidungsgewalt der teilnehmenden Social-Media-Bekanntheiten erwerben können.
Auf Newnew könnten die zahlenden Fans in Form einer Umfrage beispielsweise gefragt werden, was die fragende Person essen soll. Die Fans können dann darüber abstimmen. Der Abstimmungsprozess orientiert sich dabei am Konzept der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft. Sprich: Wer mehr Anteile gekauft hat, dessen Stimme zählt dementsprechend mehr. Außerdem können Fans aber auch eigene Vorschläge für Aktivitäten einbringen und dafür einen Geldbetrag bieten. Wird der Vorschlag angenommen, geht das Geld an den Social-Media-Star.
Langfristig soll jeder über Newnew die Kontrolle über das eigene Leben verkaufen können
Derzeit können nur ausgewählte Personen die Kontrolle über ihr Leben auf Newnew verkaufen. Die Macherin Courtne Smith will die Plattform langfristig aber für jeden öffnen. „Sicher, es macht Spaß, einen berühmten Influencer oder eine Berühmtheit zu kontrollieren, aber es ist ehrlich gesagt genauso unterhaltsam, jemanden zu kontrollieren, mit dem du zur Schule gehst, oder die Ex-Freundin deines Freundes, oder einen Autor, der seinen nächsten Sci-Fi-Roman plant, oder einen Beauty-Gründer, der seine nächste Make-up-Palette kreiert“, erklärt Smith gegenüber der New York Times.
Wie viele Leute am Ende wirklich die Kontrolle über ihr Privatleben verkaufen wollen, wird sich noch zeigen müssen. Immerhin konnte Newnew eine Reihe von namhaften Investoren von der Idee überzeugen. Darunter beispielsweise der bekannte US-amerikanische Risikokapitalgeber Andreesen Horowitz, Peter Thiel und der Hollywood-Star Will Smith, der trotz identischem Nachnamen nicht mit der Gründerin verwandt ist.
Unsinniges und merkwürdiges Geschäftsmodell, das wohl nur in einer vollkommen verblödeten Gesellschaft entstehen kann: unveräußerliche Grundrechte veräußern!
Dürfte hoffentlich in Deutschland und der EU rechtlich schwierig werden …