Poparazzi: Bei diesem Foto-Social-Network befüllen deine Freunde deinen Account
Nur die Kontaktverfolgungs-App Luca rankt momentan höher in den deutschen Charts von Apples App-Store – auf Platz zwei folgt direkt Poparazzi, und das obwohl die App erst am 24. Mai offiziell gelauncht wurde. Schon viele Foto-Apps wollten der Facebook-Tochter Instagram die Nutzerinnen und Nutzer abspenstig machen, jetzt wagt Poparazzi den Versuch – mit einem ungewöhnlichen Konzept.
Bei Poparazzi befüllen deine Freunde deinen Account
Bei Poparazzi kümmert ihr euch nicht selbst um euren eigenen Account – das erledigen eure Freundinnen und Freunde, indem sie Fotos von euch hochladen. Selfies im klassischen Sinn sind nicht erwünscht. Trotzdem hat jede Nutzerin und jeder Nutzer die volle Kontrolle darüber, welche Bilder auf dem eigenen Profil zu sehen sind, und kann jederzeit von der Löschfunktion Gebrauch machen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, den Account auf „private“ zu stellen – dann können nur Menschen, mit denen man sich verbunden hat, Fotos hochladen.
Dem Team hinter Poparazzi geht es laut Blogpost vor allem darum, den Druck, „perfekt zu sein“, loszuwerden. Der Fokus liege dort, wo er schon immer hätte sein sollen: auf den Menschen, mit denen man sich umgibt. Über die App könnten Nutzerinnen und Nutzer mitverfolgen, wie Freunde Fotos voneinander machen, und so das Gefühl bekommen, dabei zu sein, selbst wenn sie es nicht sind.
Während der Betaphase der App, so heißt es weiter, habe man schnell bemerkt, dass es Vorteile hat, wenn es in den sozialen Medien weniger darum geht, sich selbst darzustellen. Stattdessen gehe es darum, gemeinsame Erlebnisse und Momente mit Freundinnen und Freunden zu teilen – so habe sich gezeigt, dass Menschen tatsächlich mehr teilten und der Content noch dazu „erfrischend authentisch“ sei. Inzwischen sollen mehr als 100.000 Fotos auf Poparazzi geteilt worden sein.
Poparazzi macht einiges richtig – hat aber auch einen Haken
Durch geschicktes Marketing auf Tiktok ist es dem Team hinter Poparazzi gelungen, schon vor dem Launch für ordentlich Buzz zu sorgen – rund 10.000 Beta-Testerinnen und -Tester, hauptsächlich aus der Gen Z, kamen in wenigen Tagen zusammen, auf der Warteliste fieberten über eine halbe Million Menschen dem Launch entgegen.
In der Anwendung punktet die App mit einigen cleveren Features – Nutzerinnen und Nutzer können beispielsweise einfach GIFs erstellen, indem sie den Button zum Fotografieren gedrückt halten. Zudem gleicht Poparazzi das Telefonbuch ab und folgt allen in der App vertretenen Kontakten automatisch – das kann man praktisch finden. Es bedeutet aber auch, dass Poparazzi – jedenfalls was Daten angeht – eher den von Clubhouse bekannten Ansatz zu verfolgen scheint und mitnimmt, was geht. Nutzerinnen und Nutzer können sich nur über ihre Mobilnummer registrieren; die privatsphärefreundlichere Anmeldealternative „Sign In with Apple“ ist nicht verfügbar.
Poparazzi ist eine kostenlose App, die momentan allerdings nur für iOS erhältlich ist.
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