Der Mond sprudelt im Vergleich zur Erde nicht gerade an Fruchtbarkeit und Artenreichtum. Faszinierend ist er mit seinen kühl wirkenden Gesteinskratern dennoch. Eine erneute Reise zum Erdtrabanten steht kurz bevor. Die Nasa will im Rahmen der Artemis-Missionen ab 2025 Astronauten auf den Mond entsenden. Bis dahin wird weiter auf dem heimischen Planeten geforscht – auch in Sachen Versorgungsmöglichkeiten.
Wie die Nasa in einer Mitteilung bekannt gab, ist es Forschern jetzt gelungen, auf Proben des als Regolith bekannten Materials der Mondoberfläche Pflanzen zu züchten. Die Proben sind dabei über 50 Jahre alt und stammen noch von den Apollo-Missionen 11, 12 und 17, die zwischen 1969 und 1972 starteten. Die Forscher bauen die robuste Schotenkresse im nährstoffarmen Mond-Regolith an. Das Team fügte den Proben Wasser und dann die Samen der Kresse hinzu. Anschließend stellten sie die Schalen in einem Reinraum in Terrarienboxen. Zusätzlich wurde täglich eine Nährlösung zugegeben. Bereits nach zwei Tagen fingen die Pflanzen an zu sprießen.
Meilenstein der Forschung
„Diese Forschung ist für die langfristigen Ziele der Nasa zur Erforschung des Menschen von entscheidender Bedeutung, da wir die auf Mond und Mars gefundenen Ressourcen nutzen müssen, um Nahrungsquellen für zukünftige Astronauten zu entwickeln, die im Weltraum leben und operieren“, sagte Nasa-Administrator Bill Nelson. „Diese grundlegende Pflanzenwachstumsforschung ist auch ein Schlüsselbeispiel dafür, wie die Nasa daran arbeitet, landwirtschaftliche Innovationen freizusetzen, die uns helfen könnten, zu verstehen, wie Pflanzen Krisen in Gebieten mit Nahrungsknappheit hier auf der Erde überwinden können.“
Jahrzehntelang arbeiteten Wissenschaftler daran, Pflanzen im Regolith anzubauen. Jetzt haben sie eine Antwort auf die Frage, ob das überhaupt möglich ist. Ja, Pflanzen können in Mond-Regolith wachsen. Sie sind zwar nicht so robust wie Pflanzen, die auf Erdboden gezüchtet wurden, aber sie wuchsen. Durch die Untersuchung, wie die Pflanzen in den Mondproben reagierten, hofft das Team, zukünftigen Astronauten den Weg zu ebnen, eines Tages nährstoffreichere Pflanzen auf dem Mond anzubauen, die im Weltraum gedeihen.