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Riesige „extragalaktische Struktur“ in wenig erforschter Region des Weltraums entdeckt

Die „Zone of Avoidance“, die sich um den galaktischen Äquator der Milchstraße befindet, ist weitgehend wissenschaftliches Neuland. Mit moderner Infrarottechnologie konnte in diesem Bereich nun ein großer Galaxienhaufen gefunden werden.

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Eines der ESO-Teleskope in der chilenischen Atacama-Wüste. (Foto: abriendomundo / Shutterstock)

Die „Zone of Avoidance“ (ZOA) ist ein Bereich des Weltraums, in dem Galaxien im optischen Spektrum nur schwach oder gar nicht sichtbar sind. Dort befindet sich auch die zentrale Ausbuchtung, die ein supermassereiches schwarzes Loch enthält, um das die galaktische Ebene kreist.

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Zone der Vermeidung ist inzwischen ein Forschungsschwerpunkt

Die galaktische Ebene und die Ausbuchtung sind vollgepackt mit Sternen, Staub und Gas. Dadurch ist uns die Sicht auf „die andere Seite“ versperrt.

Die Region wird als ZOA bezeichnet, weil sie über lange Zeit nur eine geringe Beachtung fand – von Astronomen also gemieden wurde. Sie konnten eh nichts sehen, also haben sie es erst gar nicht versucht.

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Inzwischen stellt sie ein eigenes Forschungsgebiet in der Astronomie dar, weil die Wissenschaft erkannt hat, dass es für das Verständnis des lokalen Universums nötig ist, zu wissen, welche Galaxien sich in der Umgebung unserer Milchstraße befinden. Tatsächlich konnten in den vergangenen Jahren einige Erkenntnisse aus optischen Messungen gewonnen werden, der größte Teil der Region blieb jedoch unsichtbar.

Nun hat ein Team unter der Leitung von Daniela Galdeano, Astronomin an der Nationalen Universität von San Juan in Argentinien, „einen neuen Galaxienhaufen hinter der Ausbuchtung der Milchstraße“ entdeckt. Die Entdeckung trage dazu bei, „das Bild der großräumigen Struktur in diesem noch wenig erforschten Bereich des Himmels zu vervollständigen“. So schreiben es die Forschenden in einer dieser Tage auf dem Preprint-Server Arxiv veröffentlichten Studie.

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Infrarotdurchmusterung bringt Licht ins Dunkel

Galdeanos Team nutzte dabei die sogenannte VVV-Durchmusterung. Dabei tastet das Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (Vista) der Europäischen Südsternwarte in Paranal im südamerikanischen Chile die Ausbuchtung der Milchstraße mit Infrarotwellenlängen ab. Denn diese längeren Wellenlängen können den Staub durchdringen.

Schon seit etwa fünf Jahren versuchen die Forschenden über VVV-Daten das Vorhandensein weiterer Galaxien zu verifizieren. Zuletzt hatte Galdeanos Team 2021 eine „Überdichte-Region“ in der ZOA gefunden, die auf das Vorhandensein „neuer extragalaktischer Quellen hindeutet, die in anderen Katalogen noch nicht identifiziert wurden“.

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Rotverschiebungen bringen mehr Daten zu Überdichte

Ebendiese Region nahmen sich die Forschenden für ihre jüngste Studie genauer vor. Sie verwendeten ein Nahinfrarotinstrument namens Flamingos-2, das sich auf dem Gemini-South-Teleskop in Chile befindet. Das ist in der Lage, Messungen zu ermitteln, die als „Rotverschiebungen“ bezeichnet werden. Sie können zur Schätzung der Entfernung und der Geschwindigkeiten der Objekte im Weltraum verwendet werden.

Auf diese Weise fanden sie neue Details zu fünf etwa drei Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxien. Von Beginn an nahmen sie an, dass diese Galaxien Teil eines viel größeren Haufens sind. Inzwischen schätzen sie die Zahl der Galaxien auf 58. Diese Zahl muss durch weitere Beobachtungen allerdings noch verifiziert werden.

Neben dem nun entdeckten Galaxienhaufen befindet sich in der ZOA jedenfalls auch der sogenannte Große Attraktor, eine noch nicht identifizierte Gravitationsanomalie, die Galaxien und Galaxienhaufen zu sich hinzieht.

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Dein t3n-Team

Rainer Kirmse , Altenburg

DUNKLES UNIVERSUM

Am Anfang war der Urknall,
um uns herum der Nachhall.
Das Weltall in Expansion
Milliarden Jahre nun schon.

Es sind dabei die Galaxien
einander rasant zu entflieh’n.
Da ist keine Wende in Sicht,
irgendwann geht aus das Licht.

Dunkle Materie ist rätselhaft,
dunkle Energie nicht minder.
Das Wissen ist noch lückenhaft,
man kommt nicht recht dahinter.

Es braucht wohl wieder ein Genie,
gar eine neue Theorie.
Den Kosmos ganz zu versteh’n,
wird noch etwas Zeit vergeh’n.

Rainer Kirmse , Altenburg

Herzliche Grüße aus der Skatstadt

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