Mit ihrem Startup Femtasy produziert Nina Julie Lepique seit 2018 erotische Hörspiele für eine überwiegend weibliche Zielgruppe. Um die geht es im t3n Interview-Podcast aber nicht – sondern um die Art und Weise, wie bei Femtasy gearbeitet wird. Was Lepique in ihrer Rolle als Führungskraft wichtig ist, wo sie Grenzen zieht und warum sie auf radikal ehrliches Feedback setzt, erklärt sie im Podcast. Was sie frischgebackenen Führungskräften raten würde, liest du hier.
Personalentscheidungen: Die Firma kommt vor dem eigenen Stolz
Wer in jungen Jahren eine Führungsposition besetzt, dürfte ziemlich schnell mit Kolleg:innen oder Mitarbeitenden zu tun haben, die schon deutlich erfahrener sind als man selbst. Lepiques Tipp an dieser Stelle: „Hab keine Angst davor, Menschen ins Boot zu holen, die besser sind als du.“
Hin und wieder an den eigenen Fähigkeiten zu zweifeln oder mit dem Ego zu kämpfen, ist ziemlich normal. Das sollte sich aber nicht auf deine Entscheidungen auswirken – hier gilt das Motto „Company first“. Im Fokus steht also, wer die bestmögliche Besetzung für die Firma ist, nicht wer am wenigsten am eigenen Selbstbewusstsein kratzt.
Beziehungen sind Key: Interessier dich für die Menschen
Lepique rät außerdem, viel Zeit in den Aufbau von Beziehungen zu den einzelnen Teammitgliedern zu stecken. Das hilft dabei, das Vertrauen, den Respekt und auch die Loyalität zu erhöhen – auch von Mitarbeitenden, die erfahrener sind als man selbst.
Was macht die einzelnen Menschen im Team aus? Was sind Stärken und Schwächen und wo könnte man beispielsweise persönliches Wachstum unterstützen? Wer seine Mitarbeitenden unterstützen und fördern will, muss dafür längst nicht in jedem Thema inhaltlich versiert sein, sondern kann zum Beispiel auch die Arbeit mit externen Sparringspartner:innen und Mentor:innen anbieten.
Team-Lead als Vorbild: Starke Visionen und eine starke Kultur
Sind alle an Bord, ist da noch das gemeinsame Arbeiten. Aus Lepiques Sicht sollte eine Führungskraft dabei drei Dinge besonders sichtbar machen: die Vision, den Purpose und die Kultur einer Firma.
Wer an der Spitze eines Teams steht, kann die Kultur, also die Art, wie miteinander gearbeitet wird, maßgeblich formen – und wird zum Vorbild. Gleiches gilt für die Vision und den Purpose, also die Frage: „Wofür eigentlich das Ganze, abgesehen vom Gehalt, mit dem wir unsere Miete bezahlen?“ Eine Führungskraft, die das „Bigger Picture“ überzeugend vermittelt, kann ihr Team damit inspirieren und zusammenbringen.
Selbstreflexion und Feedback helfen, besser zu werden
Was ist mir als als Führungskraft eigentlich wichtig? Was sind meine Stärken und wo kann ich noch besser werden? Antworten auf genau diese Fragen findest du durch Selbstreflexion und Feedback. Als Führungskraft solltest du dir regelmäßig Zeit dafür einräumen, rät Lepique. Sie selbst holt sich von ihrem Team beispielsweise ein 360-Grad-Feedback ein.
Die eigene Reflexion und das Feedback von außen werden zur Basis für persönliches Wachstum. Lepique konzentriert sich nach der Auswertung aller Eindrücke zunächst auf die Extreme. Was schon besonders gut gelingt, lässt sich bis ans Maximum ausbauen. Was wirklich schlecht läuft, muss zeitnah ausgebessert werden, damit es nicht zum Fallstrick wird.
Wichtig dabei: der Transfer von der Theorie in die Praxis. Es darf nicht bei guten Vorsätzen bleiben, was ab morgen anders laufen soll – die Umsetzung zählt.
Gerade in Startups: Mach Dinge radikal anders
Wenn du in einer Führungsposition angekommen bist, hast du damit vielleicht auch die Möglichkeit, Dinge radikal anders zu machen. Gerade in Startups gibt es vielfältigen Gestaltungsspielraum für neue Arbeitsweisen oder Benefits. Den sollte man bewusst als Stärke ausnutzen, findet Lepique. Du kannst deinem Team vielleicht nicht das höchste Gehalt zahlen – aber wie wäre es zum Beispiel mit „Unlimited Recharge Time“? Was genau sich dahinter verbirgt und welche Erfahrungen Nina Julie Lepique in ihrer Position als Startup-Chefin sonst noch gemacht hat, hörst du im t3n Interview-Podcast.
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