Die Monopolstellung von großen Unternehmen in bestimmten Bereichen ist schon immer ein Thema der US-Wettbewerbsbehörde. Jetzt sieht sich der Techkonzern Amazon einer Klage ausgesetzt, die dem E-Commerce-Unternehmen vorwerft, illegale Praktiken anzuwenden, um sein Monopol im Online-Einzelhandel zu schützen und damit den Wettbewerb zu unterdrücken. Das berichtet die New York Times.
Die Klage, die vor dem US-Bezirksgericht für den westlichen Bezirk von Washington eingereicht wurde, erstreckt sich über 172 Seiten und beschreibt, wie Amazon seine Vormachtstellung nutzt, um Wettbewerber zu benachteiligen und Verbraucherpreise zu erhöhen.
Zu den Hauptanklagepunkten gehört, dass Amazon Drittanbietern auf seiner Plattform untersagt, Produkte anderswo zu niedrigeren Preisen anzubieten, indem es die sogenannte „Buy Box“ kontrolliert – den Bereich, der Kunden dazu auffordert, Produkte „Jetzt zu kaufen“ oder „in den Warenkorb zu legen“.
Amazon weist Vorwürfe zurück
Wenn Amazon feststellt, dass ein Produkt anderswo günstiger angeboten wird, entfernt es diese Optionen und ersetzt sie durch weniger ansprechende Alternativen. Das zwingt Händler, ihre Preise auf anderen Plattformen hochzuhalten, was zu höheren Kosten für Verbraucher führt und den Wettbewerb behindert. Das Unternehmen erkannte, dass die Umsätze der Händler sinken würden, wenn sie die Buy Box verlieren würden, heißt es in der Klage.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft Amazons Verwendung von Fulfillment- und Lieferdiensten, um Verkäufer auf seiner Plattform dazu zu zwingen, die Prime-Vorteile anzubieten. Dies führt laut der FTC dazu, dass die Preise für Kunden steigen und der Wettbewerb behindert wird, da Verkäufer gezwungen sind, Amazons Dienste zu nutzen, um auf der Plattform erfolgreich zu sein.
Amazon selbst hat die Vorwürfe vehement zurückgewiesen und argumentiert laut New York Times, dass die Klage fehlerhaft sei und die FTC ihren Fokus von der Mission, Verbraucher und Wettbewerb zu schützen, abgewandt habe.