Moderne Computertechnik verhilft schon seit einigen Jahren Verstorbenen zum Comeback auf der Bühne – in Form von Hologrammen. Mit einer ähnlichen Technologie soll künftig auch im Bildungsbereich gearbeitet werden.
Holobox: Personen auf Display mit 3D-Optik
Bei der sogenannten Holobox, die von den US-Firmen Proto und Holoconnects entwickelt wurde, handelt es sich streng genommen nicht um Hologramme. Vielmehr werden Personen auf ein Display projiziert.
Dank der Nachbearbeitung mit KI-Technik wirken diese dann dreidimensional – zumindest aus der Ferne. Dies wird unter anderem mit optischen Tricks wie dem Hinzufügen eines Schattens erreicht, wie heise.de schreibt.
Erste Europa-Uni testet Holoboxen im Hörsaal
Mit der britischen Universität Loughborough testet jetzt zum ersten Mal eine Uni in Europa diese Holoboxen. Damit sollen zum einen Dozent:innen aus der ganzen Welt in den Hörsaal geholt werden können.
Vorteil: Mögliche Reisekosten und CO2-Emissionen sinken. Darüber hinaus sind auch die Student:innen von der Technologie angetan und würden sie deutlich gegenüber Vorträgen via Zoom bevorzugen, wie der Guardian berichtet.
Statt das Gefühl zu haben, lediglich fernzusehen – wie bei Zoom-Vorträgen –, sei die dreidimensionale Darstellung „viel ansprechender und realer“, wie Professorin Vikki Locke von der Universität Loughborough dem Guardian sagte.
Holoboxen ab 2025 im Lehrplan
Die Uni will die Holoboxen ein Jahr testen und sie ab 2025 in den Lehrplan aufnehmen. Die Boxen sind rund zwei Meter hoch und erinnern an moderne Telefonzellen. In der großen Ausführung muss man dafür mehrere zehntausend Euro auf den Tisch legen.
Dafür könnten Unis künftig digitale Abbilder verstorbener Geistesgrößen wie Albert Einstein oder Stephen Hawking auf die Bühne holen und sie vortragen lassen. Diese Vision entwirft zumindest Hersteller Proto.
KI soll Prominente in Hörsäle bringen
Demnach könne man für die zu vermittelnden Inhalte Bücher, Vorträge und Beiträge in sozialen Medien nutzen. Eine KI würde Stephen Hawking oder andere verstorbene Prominente so erscheinen lassen, wie sie waren – in Aussehen, Klang und Interaktion. Die Uni hat sich zu dem Thema derweil noch nicht geäußert.