Anzeige
Anzeige
News

Fälschung enttarnt: Deepfake-o-Meter macht es einfach, KI-generierte Medien zu erkennen

Der Deepfake-Experte Siwei Lyu hilft Strafverfolgungsbehörden und anderen bei der Erkennung KI-gefälschter Medien. Jetzt hat er eine Plattform geschaffen, die jedermann erlaubt, Deepfakes zu entlarven.

Von Dieter Petereit
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
So sieht der Deepfake-o-Meter leider nicht aus. (Bild: Dall-E / t3n)

Siwei Lyu ist Professor an der University at Buffalo (UB), einer der führenden Universitäten im Verbund der State University of New York (SUNY) im gleichnamigen US-Bundesstaat. Im Rahmen seiner Tätigkeit hat er Zugriff auf die besten Tools zur schnellen Aufdeckung gefälschter viraler Fotos, Videos und Audiodateien. Einblicke in seine Arbeit lieferte er jüngst bei Techxplore.

Anzeige
Anzeige

Deepfake-Experte will schneller als bisher helfen

„Ob Social-Media-Nutzer, Journalisten oder Strafverfolgungsbehörden – alle müssen sich oft an jemanden wie mich wenden, um herauszufinden, ob ein Medium Anzeichen dafür aufweist, dass es von künstlicher Intelligenz generiert wurde“, bedauert Lyu und ergänzt: „Sie können keine sofortige und schlüssige Analyse erhalten, wenn die Zeit drängt.“

Um diesem Missstand abzuhelfen, hat Lyu mit seinem Team vom UB Media Forensics Lab den Deepfake-o-Meter entwickelt. Das ist an der Außenseite eine einfache Web-Plattform, ähnlich einer Suchmaschine. Im Inneren indes werkeln mehrere hochmoderne Deepfake-Erkennungsalgorithmen, denen allen gemein ist, dass sie Open-Source sind.

Anzeige
Anzeige

Leicht zu bedienende Web-App entlarvt Deepfakes

Die Verwendung der Plattform ist selbsterklärend. Nachdem Nutzer:innen ein kostenloses Konto angelegt haben, können sie eine Mediendatei hochladen. Dann lassen sich Erkennungsalgorithmen auswählen. So kann präzise die Genauigkeit, Laufzeit und das Jahr, in dem sie entwickelt wurden, angesteuert werden. In weniger als einer Minute erhalten Nutzer:innen dann eine Einschätzung durch das System.

„Wir stellen keine eindeutigen Behauptungen über die hochgeladenen Inhalte auf. Wir bieten lediglich eine umfassende Analyse dieser Inhalte mit einer Vielzahl von Methoden an“, erläutert Lyu. Nutzer:innen sollten diese Informationen dann verwenden, „um selbst zu entscheiden, ob sie den Inhalt für echt halten.“

Anzeige
Anzeige

Deepfake-o-Meter soll an realen Fakes trainiert werden

Vor dem Hochladen werden die Nutzer:innen gefragt, ob sie das jeweilige Medium mit den Forscher:innen teilen möchten. Denn Lyu und sein Team wollen ihre Algorithmen mit Medien konfrontieren und letztlich trainieren, die tatsächlich online zirkulieren.

„Es tauchen ständig neue und ausgefeiltere Deepfakes auf. Die Algorithmen müssen kontinuierlich verfeinert werden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben“, erläutert Lyu. Dazu brauche es „Daten aus der realen Welt“.

Anzeige
Anzeige

Laut Lyu wurden bereits mehr als 6.300 Medien auf der Plattform geprüft. Darunter befand sich ein Robocall des angeblichen Joe Biden, der die Einwohner des US-Bundesstaats New Hampshire aufforderte, nicht zu wählen, sowie ein gefälschtes Video des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der darin die Kapitulation gegenüber Russland erklärte.

Nächste Version des Deepfake-o-Meter soll verwendete KI-Tools entlarven

Für die Zukunft des Deepfake-o-Meters hat sich Lyu noch einiges vorgenommen. So hofft er, seine Plattform über das Erkennen von KI-generierten Inhalten hinaus erweitern zu können. Sein Team hat bereits Tools entwickelt, die ihrerseits die KI-Tools, die höchstwahrscheinlich für die Erstellung der Deepfakes verwendet wurden, identifizieren können.

„Dies würde Hinweise liefern, um die Verantwortlichen einzugrenzen“, sagt er, denn es reiche nicht immer aus, „zu wissen, dass ein Medium synthetisch oder manipuliert ist“. Wichtig sei auch zu erkennen, wer dahinterstecke und was deren Absicht sei; zeigt sich der Professor überzeugt.

Anzeige
Anzeige

Sein Team möchte die Menschen für das Thema Deepfakes sensibilisieren und in die Jagd nach ihnen einbinden. So sei „die Zusammenführung von Social-Media-Nutzern und Forschern entscheidend für die Lösung vieler Probleme, die durch Deepfakes entstehen.“ Es werde „eine kollektive Anstrengung erfordern, um das Deepfake-Problem zu lösen.“

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige