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Ratgeber

Raytracing: Was ist das, wer braucht das und welche Hardware ist nötig?

Die Grafikdarstellung in Videospielen verbessert sich stetig. Ein Begriff, der dabei immer wieder fällt, ist Raytracing. Doch was ist das eigentlich? Und wie kann man davon profitieren?

4 Min.
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Raytracing kann das Gaming-Erlebnis noch einmal auf ein neues Level heben. (Foto: Gorodenkoff / Shutterstock.com)

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Grundsätzlich gilt: Raytracing spielt vor allem für die eine Rolle, die gerne grafisch aufwendige Open-World- oder RPG-Titel spielen wie Black Myth: Wukong, Cyberpunk 2077 oder Marvel’s Spider-Man: Miles Morales. Solche Spiele leben von ihrer möglichst detailreichen Optik. Meist handelt es sich dabei um neuere, polierte Triple-A-Titel.

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Wie sieht Raytracing konkret aus?

Das Verkaufsargument vieler moderner Titel ist es, eine möglichst realistische Welt darzustellen. Um das zu erreichen, entwickelt die Branche seit mehreren Jahren die möglichst präzise Darstellung von Lichtstrahlen und Schatten immer weiter. So können Objekte, Spielfiguren und Umgebungen optimal ausgeleuchtet werden und erinnern den Spieler kaum noch daran, dass er sich gerade in einer digitalen Umgebung befindet. Wie stark der Unterschied durch Raytracing ausfällt, zeigen wir euch anhand dreier Beispiele.

Spiegelungen im Glas oder Wasser

Damit ihr euch Raytracing bildlich vorstellen könnt, folgt ein praktisches Beispiel: Ohne das Feature seht ihr in einer verglasten Auslage einer Bäckerei lediglich eine milchige Scheibe ohne Spiegelung. Schaltet ihr jetzt Raytracing an, erscheint ein Spiegelbild eurer Figur und der Umgebung. Sichtbar wird das im Clip nach 50 Sekunden:

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Objekte werfen klare Schatten

Im Endeffekt beeinflusst Raytracing also jegliche Form von Licht – aber auch Schatten. Im folgenden Clip sieht man einen Ventilator, der durch die Sonne angestrahlt wird. Die Kanten des geworfenen Schattens werden mit eingeschaltetem Raytracing genauer berechnet und sind deshalb weniger verwaschen, sondern klar erkennbar.

Unterschiedliche Realismus-Stufen

Wer hier noch tiefer tauchen möchte, kann Raytracing noch in Ray Reconstruction und Path Tracing unterteilen. Raytracing ist ein Verfahren, um realistische Licht- und Schatteneffekte zu berechnen, indem Lichtstrahlen verfolgt werden. Ray Reconstruction baut auf Raytracing auf und ergänzt mithilfe von KI oder speziellen Algorithmen fehlende Daten. Außerdem werden Störungen in der Berechnung reduziert. Path Tracing beinhaltet eine vollständige Simulation des Lichtverhaltens und simuliert alle Lichtwechselwirkungen wie Reflexionen, Streuung und Brechung. In diesem Video seht ihr, wie sich die Modi unterscheiden:

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So sieht Raytracing auf Playstation 5 und Playstation 5 Pro aus

Wer sich die Clips angesehen hat, wird sich vermutlich fragen, warum man nicht alle Konsolen und PCs für maximales Path Tracing baut. Das Problem: Die genaue Berechnung des Lichts ist je nach Qualität extrem rechenintensiv. Als Folge bricht die Bildrate wie im vorigen Video selbst bei starker Hardware auf 30 Bilder pro Sekunde ein. Zum Vergleich: Die getestete Grafikkarte Nvidia RTX 4080* kostet in der Super-Version derzeit um die 1.100 Euro.

Konsolen wie die Playstation 5 (Kaufpreis: 360 Euro)* können bei hoher Auflösung wie 4K „einfaches“ Raytracing bei etwa 30 Bildern pro Sekunde (FPS = Frames per Second) im Qualitätsmodus anzeigen, um im Preis erschwinglich zu bleiben. Würden Konsolen noch stärkere Hardware verbauen, könnten sie eine höhere Bildrate anbieten. Im Umkehrschluss würde der Preis allerdings explodieren. Die FPS-Rate aus dem Beispiel variiert je nach Auflösung und grafischem Anspruch des Titels.

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Die neue Playstation 5 Pro (Kaufpreis: 800 Euro)* ist besser ausgestattet und schafft sogar 60 oder mehr Bilder pro Sekunde bei 4K im sogenannten Pro-Modus. Dahinter versteckt sich das ebenfalls neue Feature PSSR (Playstation Spectral Super Resolution). Das ist eine Upscaling-Funktion mit KI wie bei Nvidias DLSS – wer mit diesen Begriffen nicht vertraut ist, kann sie in diesem Ratgeber nachlesen. Außerdem verkauft Sony seine neue Konsole mit dem Feature Advanced Raytracing, also verbessertem Raytracing. Wie Raytracing und die allgemeine Grafik der beiden Konsolen in verschiedenen Spielen aussieht, könnt ihr in diesem Videoclip vergleichen:

PC-Hardware: Diese Grafikkarten eignen sich für Raytracing

Beim PC-Gaming verhält es sich ähnlich wie bei den Konsolen. Falls ihr auf eurem alten Rechner Titel mit Raytracing ausprobieren möchtet oder euch einen neuen Rechner zusammenstellen wollt, solltet ihr euch immer vorab die empfohlenen Hardwarevoraussetzungen ansehen. Außerdem liefern wir euch Tipps für einige moderne Grafikkarten, die sich für Raytracing in der jeweiligen Auflösung eignen können.

Falls ihr in der Auflösung Full-HD spielt und gerade einen Gaming-PC kaufen wollt, lohnt sich etwa der Blick auf eine RTX 4060 Ti mit 16 Gigabyte Videospeicher (VRAM) für rund 400 Euro*. Die hat ordentlich Power und viel Videospeicher, was Raytracing benötigt.

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Für QHD- oder WQHD-Gaming ist die RX 7900 GRE von AMD für 580 Euro* einen Blick wert. Die Karte liefert mit 16 Gigabyte Videospeicher sogar vier Gigabyte mehr als die etwas teurere RTX 4070 Super von Nvidia.

Wer maximale Leistung in 4K erleben möchte, muss noch etwas tiefer in die Tasche greifen. High-End-Karten sind hier unter anderem die Nvidia RTX 4080 Super (etwa 1050 Euro)*. Die maximale Power gibt es bei der deutlich teureren RTX 4090 (etwa 2100 Euro). Hier zahlt ihr aber sehr viel Geld für eine kleine Leistungssteigerung, weshalb die etwas schwächere RTX 4080 Super eine bessere Wahl ist.

Übrigens: Raytracing und weitere Gaming-Begriffe wie Upscaling erklären wir in diesem Sammel-Artikel.

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Die Xbox Series X/S im Vergleich zur PS5 und PC

Auch die Xbox Series X für rund 500 Euro* und Series S (etwa 300 Euro)* unterstützen Spiele mit Raytracing. Dabei handelt es sich aber um einfaches Raytracing. Wenn ihr die Xbox Series X vergleichen wollt, solltet ihr diese der Konsole Playstation 5 gegenüberstellen.

Im folgenden Clip seht ihr, dass sich beide in einem ähnlichen FPS-Bereich bewegen, wenn hohe Auflösung und Raytracing aktiv sind. Wie sich die Qualität der Series-X-Grafik inklusive Raytracing von der Playstation 5 und PC-Hardware unterscheidet, könnt ihr anhand des Beispiels Cyberpunk 2077: Phantom Liberty sehen. Ab Minute zwei seht ihr, welchen Einfluss Raytracing auf die Darstellung von Charakteren (Haare, Gesicht) hat:

Bedenkt aber dabei: Solche Testvideos zeigen oft Vergleiche mit teurer PC Hardware – in diesem Fall eine RTX 4090 von Nvidia. Interessant sind vor allem die beiden Konsolen im Direktvergleich. Den PC müsst ihr euch mehr als „Das ist also das maximale Maß der Dinge“ dazu denken – gerade, wenn man den Preis der Konsolen mit dem eines hochgerüsteten Gaming-Rechners vergleicht.

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