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Ratgeber

Gaming-PC aufrüsten oder neu kaufen: 5 Tipps, nachdem ich meinen Rechner neu zusammengestellt habe

Grafikprobleme und Abstürze: Nach Jahren intensiver Nutzung macht mein alter Gaming-PC nicht mehr mit. Es ist Zeit für ein Upgrade. Was ich dabei gelernt habe.

6 Min.
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Für Spaß am Zocken benötigt man die richtige Hardware für die jeweiligen Bedürfnisse. Hier könnt ihr euch inspirieren lassen, wie ihr am besten ein neues Gerät zusammenstellt. (Bild: Ponomarenko Anastasia/Shutterstock)

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Nach über fünf Jahren ist Schluss: Ich trenne mich von meiner alten Hardware, um einen neuen Gaming-PC zusammenzustellen. Doch welche Grafikkarte ist aktuell preislich zu verantworten und was für ein System eignet sich eigentlich für mich? Ich habe mich stundenlang mit diesen Fragen auseinandergesetzt und fünf Tipps für euch, die mir schlussendlich geholfen haben.

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Tipp 1: Die Fragen, die sich jeder Gamer vorab stellen sollte

Die wichtigste Frage ist vermutlich die nach dem Budget und der damit verbundenen Auflösung beim Zocken. Für wenig Geld bekommt ihr schon gute Hardware geboten, wenn eine Full-HD-Auflösung  (1080p, also 1.920 × 1.080 Pixel) ausreicht. Preislich bewegt ihr euch dann um die 1.000 Euro. Systeme im mittelpreisigen Segment liegen bei etwa 1.500 bis über 2.000 Euro und ermöglichen das Spielen in QHD und höher (1440p, also 2.560 x 1.440 Pixel). Ab 2500 Euro und darüber landet ihr dann im Bereich der High-End-Systeme mit 4K-Auflösung.

Mindestens ebenso wichtig: Was möchte ich spielen? Wer hauptsächlich weniger leistungshungrige Cozy Games, Indietitel oder ältere Spiele zockt, für den ist hochpreisige Hardware hinausgeworfenes Geld. Shooter wie Valorant, Strategiespiele wie Total War: Warhammer III und kleinere Open-World-Titel benötigen hingegen etwas flottere Hardware. Moderne Titel wie Space Marine 2 oder Black Myth: Wukong in Kombination mit Features wie Raytracing (ultra-realistisches Licht) lassen sich nur mit schneller Grafikkarte und Prozessor ruckelfrei auf höchster Detaileinstellungen spielen.

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Ich habe mich für den Sprung von FHD auf QHD entschieden, weil mir aktuelle Games und eine hohe Auflösung wichtig sind.  Ist eure Spielewahl technisch weniger anspruchsvoll, könnt ihr hingegen durchaus etwas Geld sparen.

Tipp 2: Prebuilt-Rechner oder Einzelteile kaufen?

Ist der Budgetrahmen gesteckt, heißt es suchen. Wenn ihr euch für ein komplett neues System entscheidet, solltet ihr euch überlegen, ob für euch ein fertiger Prebuilt-PC oder eher Einzelteil-Kauf besser geeignet ist. Viele Hersteller verkaufen sogenannte Prebuilts, also fertige PCs, die ihr online noch ein wenig konfigurieren kann. Der Vorteil: Ihr müsst euch weniger Sorgen um eure Zeit, Zusammenbau und Kompatibilität machen. Als Nachteil kostet euch ein vorgefertigter PC meist mehr als der Kauf von Einzelteilen im Angebot. Außerdem seid ihr insgesamt unflexibler in der Auswahl.

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Alternativ könnt ihr dank zahlreicher YouTube-Anleitungen auch als Laie einen PC selbst zusammenbauen. Ich habe mich ebenfalls für diesen Weg entschieden. Dabei sollten euch jedoch zwei Dinge klar sein: Ihr werdet viele Stunden auf Vergleichsplattformen wie Geizhals und Idealo verbringen, um günstige Angebote zu finden. Zudem müsst ihr höchstwahrscheinlich beim Zusammenbau häufiger mal auf Fehlersuche gehen, um etwa dem BIOS des Motherboards ein Update zu verpassen.

So habe ich mir schrittweise meine PC-Teile zusammengesucht

Wer den gleichen Weg wie ich geht, dem möchte ich vorab PCPartPicker als Geheimtipp ans Herz legen. Die Webseite ermöglicht es euch, auf einer Wunschliste Teile zusammenzustellen. Am Ende empfiehlt sie zusätzlich günstige Anbieter und warnt euch teilweise bei möglichen Kompatibilitätsproblemen. Obendrein berechnet sie den benötigten Strom nach Herstellerangabe – ihr könnt euch dann dementsprechend ein passendes Netzteil besorgen.

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Tipp 3: Grafikkarte, Prozessor und Mainboard – darauf solltet ihr achten

Meine ersten Gedanken widmete ich dem Herzstück des Rechners: einer guten Grafikkarte (GPU). Etwas plakativ formuliert, ist Nvidia teurer, läuft dafür aber meist effizienter. AMD ist dafür günstiger und ihr bekommt größtenteils mehr VRAM (virtueller Speicher). Viel VRAM zu besitzen ist wichtig für neue Spiele in Kombination mit Features wie Raytracing. Ich habe mich für eine Nvidia Geforce RTX 4070 Super von Inno3D* (in meinem Fall etwa 580 Euro) mit zwölf Gigabyte VRAM entschieden. In meinen Augen war die Karte preis-leistungstechnisch die beste Nvidia-Karte. Ich habe mich also gegen AMD entschieden. Zu oft hat mir meine alte Karte und die AMD-Software Probleme bereitet.

Dann habe ich mich umgesehen, was für ein Motherboard passen könnte. Oft hilft dabei eine einfache Internetsuche.  In Foren finden sich zahlreiche Tipps und Vorschläge für GPU-Mainboard-Kombinationen. In meinem Fall wollte ich das Modell MSI MAG B650 Tomahawk mit Wifi*. Das Board unterstützt neuere CPU-Sockel der Generation AM5 und gleichzeitig auch RAM-Riegel mit DDR5-Speichertechnologie. Die Zahlen bedeuten im Endeffekt nur, dass das Mainboard mit neuer Hardware kompatibel und damit etwas zukunftssicherer ist. Auf ältere Sockel und DDR4-Speichertechnologie zu setzen, ist günstiger und reicht in vielen Fällen völlig aus. Jedoch sollte euch klar sein, dass ihr euer System unter Umständen komplett austauschen müsst, wenn ihr euch eines Tages doch neuere Hardware kaufen wollt.

Beim CPU (Prozessor) wollte ich unbedingt das Modell AMD Ryzen 7 7800X3D* in meinem System einbauen. Die CPU ist eigentlich zu stark für meine GPU und es gibt günstigere Alternativen. Im Hinblick auf zukünftige Upgrades wollte ich hier aber zuschlagen. Theoretisch ist dieses Modell stark genug für Grafikkarten wie die Nvidia RTX 4090*. Ein praktisches Hilfsmittel bei der CPU-Suche ist der sogenannte Flaschenhals-Rechner von HardwareDealz. Mit dem Tool könnt ihr kontrollieren, ob irgendwo in eurem System Leistung verloren geht.

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Wer sich nicht zwischen AMD- oder Intel-Prozessoren entscheiden kann: Intels CPUs besitzen oftmals stärkere Single-Core-Leistung, die für die Performance vieler Spiele wichtig ist. Allerdings gab es bei der neuesten Generation immer wieder Probleme mit dem Chipsatz – letztlich ist es also eine Frage des persönlichen Geschmacks. Online finden sich zahlreiche Benchmarks für viele Spiele, um gezielt suchen zu können, welche CPU zu euch und euren Spielen passt.

In diesem Beispiel-Bild seht ihr, auf was es beim Einbau der CPU ankommt. Die feinen Stäbe auf dem Motherboard sollten immer vorab auf Schäden untersucht werden. (Foto: Tester128/Shutterstock)

Tipp 4: Genügend Arbeitsspeicher und flinke SSD – auf diese Details kommt es an

Bei der Wahl der RAM-Riegel (Arbeitsspeicher) habe ich mich für ein Dual-System der Speichertechnologie DDR5 entschieden. Das bedeutet, dass ich zwei Ram-Riegel mit je 16 Gigabyte, also insgesamt 32 Gigabyte, im System verbaut habe. Das ist für die meisten Gaming-Bedürfnisse mehr als ausreichend. Ihr solltet aber beachten, dass ihr bei einem AMD-Prozessor auf die Kompatibilität namens AMD Expo statt Intel XMP setzt, um das volle Potenzial des Arbeitsspeichers ausnutzen zu können. Wer es ganz genau nimmt, kann zusätzlich auf die CL-Zahl in der Produktbeschreibung achten. Dabei gilt: je niedriger, desto schneller. Wichtig ist aber vor allem eine hohe Taktrate, gemessen in Megahertz (MHz). Hier ist es andersherum. Je höher, desto besser. Ich habe mich für die G.Skill Trident Z5 NEO RGB-Version* entschieden.

Bei der SSD, also eurem Speichermedium, lohnt sich manchmal ein Blick auf Versionen mit zwei Terabyte, da sie verhältnismäßig günstiger als SSDs mit einem Terabyte sind. Für euer System und eure wichtigsten Spiele solltet ihr euch für eine schnelle SSD mit Formfaktor M.2 entscheiden. Wichtige Leistungszahlen sind hier die Lese- und Schreibgeschwindigkeit. Bilder, Dokumente oder weniger anspruchsvolle Titel können auch auf langsameren SATA-SSDs gespeichert werden, die größtenteils günstiger sind. Ich habe mich für eine schnelle, aber etwas teurere Samsung 990 Pro mit 2 TB* entschieden. Hier gibt es aber durchaus preiswerte Alternativen.

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Die M.2-SSD lässt sich meist auf der rechten Seite in eine dafür vorgesehene Halterung klicken. Danach schraubt ihr sie auf der linken Seite fest – dort seht ihr deshalb eine runde Auskerbung. (Foto: Ruslan Lytvyn/Shutterstock)

Tipp 5: Netzteil und Gehäuse – warum sich hier ein paar Euro mehr lohnen können

Ein wenig mehr Geld für ein Netzteil auszugeben, kann sich auszahlen. Bestenfalls steckt in der Produktbezeichnung der Begriff „80-Plus“, gefolgt von einer Güteklasse wie (bestenfalls) Gold oder Platin. Dahinter steckt die Information, wie effizient das Netzteil unter höherer Last funktioniert. Hochwertigere Netzteile leben meist länger und die Hitzeentwicklung ist geringer. In meinem Fall habe ich mir mit Hinblick auf die kommende Nvidia-Karten-Generation ein etwas stärkeres 850-Watt-Netzteil von Corsair* eingebaut – wobei das für das stärkste Modell Nvidia RTX 5090 vermutlich zu schwach sein wird.

Beim Gehäuse solltet ihr vor allem auf eine Sache achten:  Ist das Aussehen schick genug, um eure teuren Komponenten in Szene zu setzen? Wer gerne RGB verbaut, für den gibt es mittlerweile viele Glasgehäuse mit vorinstallierten LED-Lüftern. Aber im Ernst: Das Gehäuse muss hauptsächlich groß genug sein, um eure Grafikkarte samt Lüfter unterzubekommen. Ich habe mich für das Modell NZXT H6 mit Doppelkammer* und angewinkelten Lüftern entschieden. Für mich war es wichtig, den Kabelsalat mit viel Platz hinter dem Mainboard verstauen zu können. So versteckt das Gehäuse das Netzteil, zusätzliche Sata-SSDs und sämtliche Kabel, die man im Nachhinein gut über eine abnehmbare Rückseite erreichen kann.

Bildergalerie: Acht spannende Tech-Helfer im Einsatz

Roboter in Action: Acht spannende Tech-Helfer im Einsatz Quelle: Diligent Robotics
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