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Activision Blizzard: Protest vor der Konzernzentrale angekündigt

Der Protest weitet sich aus: Angestellte wollen sich vor der Firmenzentrale versammeln und stellen konkrete Forderungen. Zugleich unterstützen mittlerweile 2.600 Menschen den Protestbrief.

2 Min.
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Das Activision-Blizzard-Studio Blizzard Entertainment steht im Fokus der Vorwürfe. Der Protest findet aber vor der Konzernzentrale in Santa Monica statt.
(Foto: Michael Vi/ Shutterstock)

Nach der Klage des Staates Kaliforniens, die „ständige sexuelle Belästigung“ und etliche Frauen-Diskriminierungen anprangert, bewegt sich einiges bei der Schmiede von World of Warcraft und anderen AAA-Titeln. So wollen Mitarbeiter:innen heute um 10 Uhr Ortszeit (18.00 MEZ) die Arbeit niederlegen und vor dem Hauptquartier protestieren, berichtet The Verge. „Wir glauben, dass unsere Werte als Angestellte in den Worten und Taten unserer Führung nicht korrekt widergespiegelt werden“, begründen die Organisator:innen den Schritt. Mittlerweile hat das Unternehmen der Aktion seinen Segen gegeben und in Aussicht gestellt, keine negativen Konsequenzen folgen zu lassen. Die Teilnehmer:innen würden sogar bezahlt freigestellt. Mittlerweile haben rund 2.600 (Ex-)Mitarbeiter:innen den Protestbrief gegen die Reaktion der Unternehmensleitung auf die Klage unterzeichnet. 2019 beschäftigte Activision Blizzard etwa 9.200 Menschen.

Walk-out fordert Ende der Zwangsschlichtung

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Die Organisator:innen der Arbeitsniederlegung demonstrieren nicht nur gegen die Stellungnahme des Konzerns zu den Vorwürfen. Der Vorstand hatte die Ergebnisse der zweijährigen Ermittlungen als „verzerrte und oftmals falsche Behauptungen“ und „unverantwortliches Verhalten von unverantwortlichen Staatsbürokraten“ bezeichnet. Vier Forderungen erheben die Protestler, um solche Umstände zukünftig zu verhindern: Zunächst sollen Zwangsschlichtungsklauseln aus den Mitarbeiterverträgen verschwinden. Diese Klauseln sehen obligatorische, interne „Schiedsverfahren“ zwischen Beschuldigten und Opfern vor und verbieten Letzteren den Gang vor Gericht. Die Zwangsschlichtung gibt den Arbeitgebern die Macht, alle Arbeitsrechtsstreitigkeiten intern zu klären. Untersuchungen haben ergeben, dass Arbeitnehmer:innen dort seltener gewinnen und, wenn doch, sehr viel weniger Geld erhalten.

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Arbeitgeber soll Personalprozesse neu aufstellen

Eine weitere Forderung hinter dem Protest: neue Praktiken für Einstellungen und Beförderungen. Die alten Prozesse hätten dazu geführt, dass Frauen, insbesondere schwarze, transgender und andere marginalisierte Gruppen, im Vergleich zu weißen Männern „nicht fair für neue Aufgaben eingestellt werden“. Außerdem soll der Konzern die Gehalts- und Beförderungsdaten für Mitglieder aller Geschlechter und Ethnien veröffentlichen. Zu guter Letzt soll eine Task Force für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion gebildet werden, die eine Drittfirma mit der Überprüfung der Führungsriege beauftragt. Es sei „dringend notwendig“, die Versagensgründe der aktuellen Systeme zu ermitteln und neue Lösungen zu finden.

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Unternehmen verspricht keine negativen Konsequenzen

In einer E-Mail hat die Unternehmensführung angekündigt, die Teilnehmer:innen des Protests hätten keine Konsequenzen zu fürchten. Sie würden sogar für die Dauer des Protestes freigestellt und bezahlt. Medien sehen diese Aussage angesichts ähnlicher Vorgänge 2018 bei Google skeptisch. Auch beim Suchmaschinen-Marktführer war ein falscher Umgang im Zusammenhang mit sexuellen Belästigungen öffentlich geworden und die Mitarbeiter:innen hatten ein Walk-out mit 2.000 Teilnehmer:innen organisiert. Google hatte ebenfalls Unterstützung zugesagt, im Nachhinein aber Walk-out-Organisator:innen mit Vergeltungsmaßnahmen belegt. Einige verließen daraufhin das Unternehmen, andere sollen herausgedrängt worden sein. Die Bundesbehörde für faire Arbeitsbeziehungen (National Labor Relations Board – NLRB) konstatierte Anfang des Jahres, Google habe bei der Kündigung von mehreren Organisator:innen wohl gegen das Arbeitsrecht verstoßen.

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Daniela

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