Ärgernis für Werbetreibende: Google führt Nutzer zu Konkurrenzangeboten

Will Google Werbekund:innen dazu bringen, auf die Anzeigen-Platzierungen der Konkurrenz zu bieten? (Bild: Primakov / Shutterstock)
Für Werbetreibende ist es eigentlich eine Freude, wenn Nutzer:innen in die Google-Suche direkt den eigenen Markennamen eingeben. Ausgespielt werden sollte dann ihre Website – allerdings testet Google an der Stelle jetzt eine Funktion, die bei Werbetreibenden für Unverständnis sorgt.
„Nutzer:innen interessiert auch“ platziert Konkurrenz
Im englischsprachigen Raum ist das Label „People also consider“ – Nutzer:innen interessiert auch –aufgetaucht. Dabei wird bei Sponsored Posts einer Firma unter dem Feld der Name eines Konkurrenten angezeigt.
In erster Linie ist das allein ärgerlich, da die Konkurrenz so von der Schaltung einer Eigenanzeige profitieren könnte. Allerdings steht dahinter auch die Befürchtung seitens Werbetreibender, Google könne sie so dazu drängen, auch auf die Platzierungen von Konkurrenten zu bieten.
Dabei verweist das auf SEO-spezialisierte Portal Search Engine Land auf Anthony Higman, CEO der US-amerikanischen Online-Werbeagentur Adsquire, der seine Sorge dazu bei X teilte. Er fürchtet, das Verknüpfen der Marken mit Keywords könnte die Vorbereitung für diesen Google-Schritt gewesen sein.
Google testet weitere Funktionen
Google selbst äußerte sich dazu noch nicht. Das Unternehmen ist wohl damit beschäftigt, weitere Funktionen zu testen. Ähnlich zum „People also consider“-Button gibt es den „Related to your search“-Button, der Nutzer:innen bei der Suche nach einem Angebot ebenfalls Hinweise auf die Konkurrenz geben kann.
Für User:innen selbst kann das zwar sinnvoll sein, da sie auf andere Produkte hingewiesen werden – für Werbetreibende, die für die Platzierungen bieten, ist es jedoch sehr ärgerlich.
QR-Code statt direktem Anruf
Außerdem testet Google noch etwas bezüglich der Kontaktmöglichkeiten: den Button „Get phone number“, der neben Unternehmen und Personen in Ads platziert werden kann. Statt einem Anruf über den bisher gängigen „Anruf“-Button wird bei einem Klick darauf ein QR-Code angezeigt, wie Screenshots zeigen.
Wie das SEO-Portal Search Engine Roundtable schreibt, soll der Button bei lokalen Service-Anzeigen ausgespielt werden. Bei einem Test unserer Redakteurin in Deutschland wurde er aber nicht angezeigt. Gleiches gilt für die anderen beiden Funktionen, die besonders für Werbetreibende eine Rolle spielen. Wie Google damit weiter verfährt, ist offen.