Anti-Party-Technologie: So wollen Airbnb und Expedia Partys verhindern
Das zur Expedia-Gruppe gehörende Travel-Tech-Startup Vrbo hat eine Anti-Party-Technologie eingeführt, um unerlaubte Parties zu unterbinden. Die Technologie soll bereits erfolgreich in einem einjährigen Pilotprojekt in den USA getestet worden sein, wie Fast Company berichtet.
Auch andere Buchungsplattformen wie Airbnb beschäftigen sich mit der Thematik. Airbnb hatte bereits im August 2022 bekannt gegeben, dass das Unternehmen „Tools“ einführen werde, um Partys zu unterbinden. Bei Airbnb herrscht seit Juni 2022 offiziell eine No-Party-Policy.
Airbnb stand unter anderem nach dem Tod von fünf Menschen bei einer Halloween-Party in Nordkalifornien im Jahr 2019 unter Druck, seine Partyregelungen zu verschärfen. Die Party fand in einem über Airbnb gemieteten Haus statt.
Risikobewertung informiert Gastgebende
Die Anti-Party-Technologie von Vrbo soll für jede Buchungsanfrage eine Risikobewertung erstellen, die auf Faktoren wie der Anzahl der buchenden Gäste, dem Zeitpunkt der Buchungsanfrage sowie der Dauer des Aufenthalts basieren soll.
Wird das Risiko als hoch eingestuft, sendet Vrbo den Gastgeber:innen eine E‑Mail, um sie auf das Problem hinzuweisen. Diese können dann entscheiden, ob sie die Buchungsanfrage ablehnen wollen oder nicht. Gleichzeitig erhalten die Gäste eine Benachrichtigung, die sie an Vrbos Richtlinien erinnert.
Im Gegensatz zu Airbnb blockiert oder storniert Vrbo Buchungen nicht automatisch, sobald das Partyrisiko als hoch eingestuft wird. Ziel sei es vielmehr, die Gastgeber:innen dabei zu unterstützen, „die besten Entscheidungen für ihre Objekte zu treffen“, sagte ein Vrbo-Sprecher gegenüber Fast Company.
Bereits 500 Partys verhindert
Vor der Einführung der Anti-Party-Technologie war es für Gastgeber:innen schwierig einzuschätzen, welchen Buchenden man vertrauen kann und welchen nicht. Die Einschätzung basierte lediglich auf einer qualitativen Bewertung auf der Grundlage etwa der erhaltenen Reviews. Durch die Anti-Party-Technologie wird die Einschätzung nun um eine quantitative Komponente ergänzt. Das Roll-out erfolgt zunächst für die USA.
Vrbo hat bereits in der Vergangenheit ein vollständiges Verbot für „Partyhäuser“ eingeführt, Häuser also, die hauptsächlich für große Partys angeboten werden. Zudem untersagt das Unternehmen Buchungen am gleichen Tag und verfügt über ein Webportal, über das Nachbar:innen und Behörden Beschwerden wegen Belästigungen einreichen können.
Nach Angaben von Vrbo soll die neue Anti-Party-Technologie während des einjährigen Pilotzeitraums mehr als 500 nicht genehmigte Veranstaltungen verhindert und Gastgeber:innen rund 2,5 Millionen US-Dollar an partybezogenen Schäden erspart haben. Weniger als 0,25 Prozent aller Vrbo-Wochenendbuchungen in den USA endeten mit partybezogenen Beschwerden, so das Unternehmen.