Airbnb.org bietet Bettenvermittlung in Notsituationen
Hurrikan Sandy markierte den Start des Airbnb-Programms Open Homes. Es entstand, als ein Gastgeber im Jahr 2012 sein Heim öffnete, um Betroffenen der Naturkatastrophe zu helfen. Als Antwort auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie hatte Airbnb im Frühjahr 2020 das Programm Frontline-Stays ins Leben gerufen.
Open Homes und Frontline-Stays werden zu Airbnb.org
Im Kern handelt es sich um ein Programm für das medizinische Personal, die sogenannten Frontline-Workers, die während ihres Corona-Einsatzes entweder eine sichere Wohnung mit Abstand zur eigenen Familie brauchen oder in entfernten Krankenhäusern Dienst tun.
Beide Programme konnten in Summe bereits über 100.000 Gastgeber gewinnen und erhalten jetzt mit der neuen Plattform Airbnb.org eine gemeinsame Heimat. Die will mit internationalen Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz zusammenarbeiten. Aus dem kommerziellen Airbnb soll dem Non-Profit finanzielle und sonstige Unterstützung zufließen. Die Airbnb-Gründer selbst haben eine Anschubfinanzierung über sechs Millionen US-Dollar angekündigt. Zudem sollen 400.000 Airbnb-Aktien an das Non-Profit gehen.
Reduzierte Unterbringungen als Sachspende
Gastgeber können ihre Unterkünfte im Rahmen des Programms kostenlos oder vergünstigt anbieten, ohne dafür von Airbnb zu Provisionen herangezogen zu werden. Weitergehende Unterstützung erhalten die Gastgeber von Airbnb indes nicht, wenn man mal von einem Gemeinnützigkeits-Badge absieht, den die Hosts sich ans Profil heften dürfen.
Qualifiziert für die Teilnahme am Programm ist jede vergünstigte oder kostenlose Überlassung von Unterbringungen, sofern die Inanspruchnehmer sich in einer sozial unterstützenswerten Situation befinden. Airbnb nennt Flucht, Katastrophen, Seuchen als klassische Gründe, entsprechende Angebote zu machen.
Airbnb vor Börsengang
Aufmerksame Leser fragen sich nun womöglich, wo denn die 400.000 Airbnb-Aktien herkommen sollen. Die müssen in der Tat erst emittiert werden. Das soll am 8. Dezember 2020 erfolgen. Airbnb hat sich nämlich trotz des schwierigen Pandemie-Umfelds entschlossen, an die Börse zu gehen.
Zwischen 44 und 50 Dollar sollten die Airbnb-Aktien initial kosten. Letztlich wurde die Preisspanne auf 56 bis 60 Dollar angehoben. Das würde zu einer Unternehmensbewertung von 42 Milliarden Dollar führen, die nicht jeder nachvollziehen kann. Bei der letzten Finanzierungsrunde inmitten der Coronakrise im April dieses Jahres war ein Firmenwert von rund 18 Milliarden Dollar ausgerufen worden. Immerhin hatte das Unternehmen zuletzt Milliardenkredite aufnehmen müssen.