Zukunft oder heiße Akku-Luft? Fisker will E-Autos in nur 1 Minute für 800 Kilometer laden
Fisker: Feststoffakku soll sagenhaftes Schnellladen ermöglichen
Der dänische Autodesigner Henrik Fisker ist nicht gerade für seine Zurückhaltung bekannt, wenn es darum geht, neue Produkte und Entwicklungen anzukündigen. Jetzt will Fisker mit seinem im Vorjahr gegründeten gleichnamigen Elektroauto-Startup eine Technologie entwickelt haben, mit der sich E-Autos in nur einer Minute soweit aufladen lassen sollen, dass sie anschließend 800 Kilometer weit fahren können. Das Zauberwort heißt Feststoffakku.
An Feststoffakkus, die eine höhere Energiedichte als herkömmliche Li-Ion-Akkus versprechen, aber auch mit Nachteilen in puncto Temperaturanfälligkeit zu kämpfen haben, arbeiten derzeit verschiedene große Autobauer wie Toyota und Audi. Bisher gibt es aber noch keine markttaugliche Umsetzung zu einem konkurrenzfähigen Preis. Fisker will jetzt das bisher Unmögliche möglich gemacht haben. Sein Startup hat nach eigenen Angaben eine Feststoffakku-Technologie mit einer neuartigen Elektrodenstruktur patentiert, wie Electrek berichtet.
Fisker will revolutionären Feststoffakku 2023 auf den Markt bringen
Demnach sollen die Feststoffakkus mit dreidimensionalen Elektroden ausgestattet sein, die eine 2,5-mal so große Energiedichte versprechen wie herkömmliche Li-Ion-Akkus. Damit könnten die oben genannten, eher unglaublich klingenden Werte erreicht werden. Zudem sollen auch die Probleme mit der Kälteempfindlichkeit gelöst und ein Verfahren für eine günstige Produktion gefunden werden. Natürlich nicht sofort. Fisker gibt sich für die weitere Entwicklung der Technologie fünf Jahre. 2023 sollen die neuartigen Feststoffakkus bereit für den Einsatz sein.
Wie bei den meisten bisher gehörten Durchbrüchen bei der Akkuentwicklung gilt auch hier: erst einmal abwarten. Schließlich hatte Henrik Fisker im vergangenen Jahr auch angekündigt, dass sein neues Elektroauto Emotion mit Superkondensatoren aus Graphen statt herkömmlichen Li-Ion-Akkus ausgerüstet sein und 640 Kilometer mit einer Ladung Strom schaffen soll. Die Superkondensatoren-Pläne waren aber im Sommer abgesagt worden. Stattdessen sollen jetzt doch Li-Ion-Akkus (NMC) zum Einsatz kommen – was die Reichweite aber nicht beeinträchtigen soll.
Das Fisker Emotion soll im Januar 2018 auf der CES in Las Vegas erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ob es im nächsten Jahr schon vom Band rollen wird, ist aber fraglich. Für die meisten Autofahrer dürfte zudem der Preis abschreckend sein: Emotion wird wohl mindestens 130.000 US-Dollar kosten.
Zitat „mit dreidimensionalen Elekroden“
LOL sorry, zweidimensionale Elektroden gibt es nicht. Wir leben in einer dreidimensionalen Welt, lässt man die Zeit als vierte Dimension außen vor.