
Chevy Bolt EV. (Bild: GM)
Rückrufe sind in der Automobilindustrie nichts Ungewöhnliches. Im ersten Halbjahr 2020 sollen weltweit über 13 Millionen Autos zurückgerufen worden sein. Die größte Rückrufaktion des Jahres initiierte Toyota; wegen fehlerhafter Bordelektronik mussten 3,4 Millionen Fahrzeuge in die Werkstatt. Zum Vergleich: Tesla schlägt laut Finbold-Studie mit 15.000 zurückgerufenen Fahrzeugen zu Buche. Jetzt muss GM weltweit 68.677 Elektroautos der Marke Chevy Bolt zurückrufen.
Wie der Konzern mitteilt, hat die US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) wegen einiger Berichte über potenzielle Brandgefahren beim Chevrolet Bolt EV eine Untersuchung eingeleitet. Insgesamt soll es sich um fünf Vorfälle handeln, bei denen die verbauten Akkus Feuer gefangen haben sollen. Zu ernsthaften Schäden bei den Fahrzeuginsassen soll es nicht gekommen sein. Aber: In zwei der fünf Fälle soll es Rauchgasverletzungen gegeben haben, wie The Detroit News berichtet.
Der NHTSA zufolge hätten die Batteriezellen in den Akkupacks das Potenzial, sich zu entzünden, was sich auch auf den Rest des Fahrzeugs ausbreiten könnte. Noch gefährlicher könnte es sein, wenn das Auto in einer Garage oder in der Nähe eines Hauses geparkt sei. Daher empfiehlt die Behörde, die betroffenen Chevy-Bolt-Fahrzeuge zunächst einmal sicherheitshalber im Freien zu parken. Die NHTSA arbeitet mit GM daran, die genaue Ursache herauszufinden.
GM zufolge soll die Brandgefahr lediglich Fahrzeuge der Baujahre 2017 bis 2019 betreffen. Bei diesen sind Akkus von LG Chem verbaut. Die Batteriezellen der 2020er-Modelle sollen über eine veränderte chemische Struktur verfügen. Die Brandgefahr tritt auch nur dann auf, wenn die Batterien zu über 90 Prozent geladen würden. Daher fordert GM die Chevy-Bolt-Eigner auf, die Akkus nicht vollzuladen. Das ab Dienstag erhältliche Firmware-Update soll die Ladekapazität automatisch auf 90 Prozent begrenzen.
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