Anzeige
Anzeige
Ratgeber

Warum sind Aktienrückkäufe bei Anleger:innen beliebt?

Will ein Unternehmen eigene Aktien zurückkaufen, jubeln Aktionär:innen und Kapitalmarkt. Doch in vielen Fällen gibt es berechtigte Kritik daran, was hinter den Rückkäufen steckt.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Kursgewinne dank Aktienrückkäufe: Solche Manöver haben auch Schattenseiten. (Bild: Zakharchuk/Shutterstock)

Munich RE, Allianz, Siemens, Linde und viele andere Dax-Konzerne tun es: Aktien von ihren Anleger:innen zurückkaufen. Die Unternehmen geben Milliardensummen für ihre eigenen Anteilsscheine aus. Das hat mehrere Effekte und Gründe.

Was passiert bei einer Rückkaufaktion?

Anzeige
Anzeige

Bei einem Aktienrückkauf, kauft das Unternehmen die eigenen Papiere von den Anleger:innen zurück. Es zieht damit einen Teil der Unternehmensanteile vom Markt zurück. Das kann entweder über den normalen Handel an der Börse geschehen oder das Unternehmen veröffentlicht ein Angebot für den Rückkauf, auf das Aktionär:innen eingehen können.

Höchstens zehn Prozent des Grundkapitals können zurückgekauft werden. Solche Vorhaben müssen bei der Hauptversammlung beschlossen werden. Diese Ermächtigung kann an einen bestimmten Zweck oder eine Summe gekoppelt sein. Der Vorstand hat dann fünf Jahre Zeit, den Kauf abzuwickeln. Er verpflichtet sich auf der Hauptversammlung aber auch nicht dazu, ihn tatsächlich umzusetzen.

Anzeige
Anzeige

Was haben die Aktionär:innen davon?

Die Nachfrage nach den Aktien steigt und damit auch ihr Kurs. Deswegen sind Rückkaufaktionen beliebt bei Anleger:innen. Bleibt der Gewinn des Unternehmens gleich, erhöht sich der künftige Gewinn je Aktie. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis wird das Papier preiswerter.

Anzeige
Anzeige

Wer seine Aktien behält, profitiert nicht nur vom steigenden Kurs, sondern erhält gegebenenfalls auch mehr Dividende, da weniger Aktien im Umlauf sind. Viele Analyst:innen sehen einen Aktieneinzug als eine der besten Möglichkeiten, die Anleger:innen am Gewinn zu beteiligen. Denn anders als bei Dividenden ist der Gewinn aus Altbeständen steuerfrei.

Was haben die Unternehmen davon?

Hinter einem Aktienrückkauf können verschiedene Intentionen stecken. Zum einen ist es eine Art der Kursbereinigung für Unternehmen. Das knappere Angebot treibt den Kurs an und der künftige Gewinn je Aktie fällt höher aus. Aktiengesellschaften können zurückgekaufte Anteilsscheine aber auch als Belegschaftsaktien ausgeben – ein Bonus für Mitarbeiter:innen.

Anzeige
Anzeige

Oft sammeln Unternehmen eigene Aktien aber auch ein, um sie bei Übernahmen einzusetzen. Damit wollen die Firmen neue Märkte erschließen, konkurrenzfähiger werden oder Synergien nutzen. Für die Anleger:innen ist das nicht immer ein Vorteil, denn Übernahmen stellen immer ein Risiko dar. Anders herum können Firmen durch Rückkäufe aber auch eine Übernahme durch die Konkurrenz erschweren. Es sind dann weniger Aktien frei verkäuflich und die, die es noch sind, haben einen höheren Preis.

Was ist die Kritik an Aktienrückkäufen?

Grund für Kritik an Aktienrückkäufen gibt es vor allem aus langfristiger Perspektive. Wirtschaftlich liefern sie keinen Mehrwert. Unternehmen können in viele Dinge investieren, um weiter zu wachsen. Warum Kapital für bereits ausgegebene Aktien statt für Innovationen einsetzen?

Besonders kritisiert werden Rückkäufe, bei denen es nur darum geht, Aktienoptionen für Führungskräfte bereitzustellen. Auch kassieren manche Vorstände Boni für steigende Kurse, was ein Anreiz für einen kurstreibenden Rückkauf sein kann.

Anzeige
Anzeige

Welche Summen sind im Spiel?

Vorbild sind hier die USA. In manchen Jahren fließt hier über die Hälfte der Erträge in Aktieneinzüge. Auch Dax-Konzerne wie Munich RE, Adidas, Siemens und jüngst die BASF kaufen Aktien in Milliardenhöhe zurück. Der Chemiekonzern aus Ludwigshafen will Anteilsscheine im Wert von bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen. Das soll bis Ende 2023 geschehen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige