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Größte Dax-Reform seit 30 Jahren bringt Hellofresh und Zalando in den Leitindex

Essen ist da – sort of. (Foto: rblfmr / shutterstock)
Die Frankfurter Börse hat – wie erwartet – am Freitag nach Börsenschluss bekannt gegeben, welche zehn neuen Unternehmen den bisherigen Dax-30 ab Montag, den 20. September 2021, zum Dax-40 machen werden. Neben älteren Unternehmen wie der Porsche-Holding, dem Schwergewicht Airbus, dem Medizinproduktehersteller Siemens und dem Sportartikler Puma treten auch zwei Berliner Digitalunternehmen dem erlauchten Kreis bei.
Dabei ist das schon seit 2014 börsennotierte Zalando der schwergewichtigere Vertreter. Der Modeversender konnte seinen Jahresumsatz im Coronajahr 2020 von 8,2 auf 10,7 Milliarden Euro steigern. Da liegt Hellofresh mit einem 2020er-Umsatz von 3,75 Milliarden Euro deutlich zurück.
Andererseits hat sich das seit 2017 börsennotierte Hellofresh mit diesem Umsatz im Vergleich zum Vorjahr, das mit 1,8 Milliarden Euro geendet hatte, mehr als verdoppeln können. Für das laufende Jahr hat der Versender fertiger Kochboxen mit Lebensmitteln und Rezepten eine Prognose von 5,5 Milliarden Euro ausgegeben. Der dynamischere Neuzugang ist also Hellofresh.
Die Erweiterung des Dax um zehn Unternehmen wird begleitet von einer Reduzierung des Mdax, dem Aktienindex der mittleren Werte, um ebenfalls zehn von bislang 60 auf nunmehr 50 Unternehmen. Es handelt sich in der Kombination um die größte Reform des Dax in den vergangenen 30 Jahren.
Mit der Aufnahme in den Dax zeigen die Unternehmen, dass sie in den letzten beiden Geschäftsjahren nach Ebitda, also vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, profitabel gewirtschaftet haben. Mit dem Einzug in den Index sind verschärfte Transparenz- und Berichtsregeln verbunden, die als Reaktion auf den Wirecard-Skandal mit der Erweiterung des Dax nun noch einmal verschärft werden.
So müssen etwa Unternehmen, die ihrer Pflicht zur fristgerechten Veröffentlichung von Zwischenberichten nicht nachkommen, damit rechnen, ihren Platz im Leitindex zu verlieren. Die Börse will künftig nur noch Unternehmen in den Leitindex aufnehmen, die ein nachgewiesenermaßen profitables Geschäftsmodell verfolgen. Unter den neuen Voraussetzungen würde der Lieferdienst Delivery Hero, der letztes Jahr für Wirecard nachgerutscht war, nicht mehr in den Leitindex aufgenommen werden.
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