Mit ein paar 3-minütigen „Aktivitätspausen“ am Abend verbesserst du deinen Schlaf – laut Studie

Abhängen auf der Couch versus Aktivitätspausen. (Foto: Dave Clark Digital Photo/Shutterstock)
Wer gut und ausreichend schlafen will, sollte am Abend nicht allzu intensiv Sport treiben. Die dadurch erhöhte Körpertemperatur und Herzfrequenz sorgten für einen unruhigeren Schlaf, so die aktuelle Warnung von Schlafforscher:innen.
Abendliches Training könnte Schlaf verbessern
Eine Studie könnte diese Auffassung jetzt auf den Kopf stellen, wie scitechdaily.com schreibt. Denn Forscherinnen der neuseeländischen University of Otago haben jetzt herausgefunden, dass abendliche Bewegung – nach bestimmten Regeln – den Schlaf eher deutlich verbessert.
Die Forscherinnen nennen diese Bewegungseinheiten „Aktivitätspausen“. Sie sollen in definierten Abständen und mit speziellen Übungen das abendliche Sitzen oder Liegen auf der Couch vor dem Fernseher unterbrechen.
Aktivitätspausen mit kurzen Übungen
Konkret geht es um jeweils dreiminütige Übungen alle 30 Minuten in einem Zeitraum von vier Stunden, also etwa zwischen 18:00 und 22:00 Uhr. Das Ganze soll auch während des Streamens oder Fernschauens möglich sein – und so dauerhaftes Praktizieren der Übungen erleichtern.
Die Übungen umfassen in jeder der Aktivitätspausen drei Runden mit drei Trainingseinheiten à 20 Sekunden. Die drei Übungen sind: Kniebeugen, das Aufstellen auf die Fußballen als Wadentraining (calf raises) und das Anheben der Knie im Stand.
Die Ergebnisse waren aus Sicht der Forscherinnen überzeugend. Die Teilnehmer:innen, die die Übungen machten, schliefen im Schnitt 27 Minuten länger als jene, die vier Stunden nur saßen.
Längerer, aber kein schlechterer Schlaf
Dagegen habe es keine erheblichen Unterschiede in der Schlafqualität gegeben, etwa vermehrte Schlafpausen oder Einschlafprobleme. Das legt nahe, dass die Aktivitätspausen den nachfolgenden Schlaf nicht störten, wie die Forscherinnen meinen.
Allerdings, das räumen die Forscherinnen auch selbst ein, ist die Studie mit etwas Vorsicht zu genießen. Schließlich nahmen an den entsprechenden Versuchen lediglich 30 Menschen teil – und diese waren ausnahmslos Nichtraucher:innen und zwischen 18 und 40 Jahren alt.
Studienergebnisse mit Einschränkungen
Auch fanden die – auch zeitlich begrenzten – Tests eher unter Laborbedingungen als unter realen Lebensbedingungen teil. Um tatsächliche Ergebnisse zu erhalten, müssten also weitere (Langzeit-)Studien mit mehr unterschiedlichen Teilnehmer:innen und unter realen Bedingungen durchgeführt werden.
Dennoch sehen die Forscherinnen ihre Arbeit als weiteren Hinweis dafür, dass abendliche Bewegung die Schlafqualität nicht beeinträchtigt. Dank der dadurch verlängerten Schlafphase könnten die Aktivitätspausen zudem langfristig das Risiko sogenannter kardiometabolischer Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Adipositas reduzieren.