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Alcyoneus: Bislang größte Galaxie im Universum entdeckt

Anfang des Jahres haben Astronom:innen eine neue Radiogalaxie entdeckt. Nach weiteren Auswertungen der Ergebnisse steht jetzt fest: Es ist die größte bisher bekannte Struktur im Universum.

Von Christian Weindl
2 Min. Lesezeit

Anhand von Radiowellen erhalten Forscher:innen Aufschluss über die größte Galaxie im Universum. (Symbolfoto: Shutterstock/zhengzaishuru)

Sie trägt den Namen Alcyoneus, befindet sich drei Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und ist so gewaltig groß, dass es unser Vorstellungsvermögen sprengt. Mindestens 5,04 Megaparsec soll die neu entdeckte Galaxienscheibe lang sein. Das sind umgerechnet 16,3 Millionen Lichtjahre. Die Galaxie hat die 240 milliardenfache Masse unserer Sonne.

Zum Vergleich: Unsere Milchstraße besitzt eine Länge von maximal 0,061 Megaparsec, also gerade einmal 200.000 Lichtjahren – gemessen an Alcyoneus ein winziges Fleckchen im Universum.

Radiogalaxien geben Forscher:innen bislang Rätsel auf

Bei der neu entdeckten galaktischen Struktur handelt es sich um eine sogenannte Radiogalaxie. So nennt man aktive Galaxien mit außergewöhnlich starken Kontinuums-Synchrotronstrahlungen, die im Radiowellenbereich gemessen werden.

Tatsächlich wissen Astronom:innen noch sehr wenig über diese Galaxienform. Es wird angenommen, dass sie aus Wirtsgalaxien bestehen, also einer Ansammlung an Sternen, die einen Galaxiekern umkreisen, aber zusätzlich noch aus Gas- und Partikelströmen, die zu der Synchrotronstrahlung führen, die wiederum als Teilchenbeschleuniger fungiert.

Wahrscheinlich ist dieser Mechanismus dafür verantwortlich, dass Radiogalaxien zu solchen immensen Größen anwachsen können.

Radiogalaxien: Sterne kreisen um ein supermassives Schwarzes Loch im Zentrum

Im Zentrum dieser Galaxien befindet sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein supermassives Schwarzes Loch, das Materie und Licht in sich aufsaugt, aber bei diesem energiegeladenen Vorgang selbiges auch wegschleudert, hinaus in die unendlichen Weiten des Weltalls.

Berechnungen zufolge hat das Schwarze Loch in Alcyoneus‘ Zentrum eine Masse, die 400 Millionen mal größer ist als die unserer Sonne. Für eine Radiogalaxie ist das relativ wenig, ebenso wie die vergleichsweise geringe Gesamtmasse der Struktur.

Da sich Alcyoneus ansonsten relativ wenig von artverwandten Galaxien unterscheidet, vermuten die Wissenschaftler:innen, dass das unglaubliche Wachstum mit diesen beiden Faktoren zu tun hat.

Die Forschenden erhoffen sich von der Entdeckung weitere Erkenntnisse darüber, warum manche Galaxien derart wachsen, um dadurch tiefere Einblicke in die Funktionsweisen des Universums zu gewinnen.

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3 Kommentare
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Haruko
Haruko

Eine Galaxie, die 16,3 Millionen Lichtjahre lang ist, ist vermutlich eher nicht nur 3 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

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Andreas Sommer
Andreas Sommer

Wie schwer kann es sein einen anderen Beitrag richtig abzutippen, da stimmt ja fast gar nichts.

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Sven Burkert
Sven Burkert

> Die Galaxie hat die 240 millionenfache Masse unserer Sonne.

Das ist aber wenig. Unsere hat die 1,5 billionenfache Sonnenmassen.

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