Alipay: Warum der Drogeriemarkt DM auf die chinesische Bezahlvariante setzt
Alipay ist die in China wohl wichtigste Zahlungs- und Lifestyle-Plattform und versorgt gemeinsam mit lokalen E-Wallet-Partnern weltweit mehr als eine Milliarde Nutzer. Die Lösung gehört zur Ant Financial Services Group, dem Fintech-Player der Alibaba Group – Asiens größter Handels- und Kommunikationsplattform. Für DM ist es eine gute Möglichkeit, chinesische Kunden in Deutschland, die erfahrungsgemäß im Gesundheits- und Drogeriebereich Produkten aus Deutschland vertrauen, eine einfache Möglichkeit zu geben, ihre Einkäufe wie gewohnt zu bezahlen. Auch für in Deutschland lebende Chinesen, die ihre Landsleute mehr oder weniger inoffiziell mit deutschen Waren versorgen, ist das interessant, weil sie so gleich sämtliche Zahlungsströme über Alipay abwickeln können. Die Drogeriekette, die ähnlich wie Mitbewerber Rossmann bereits seit zwei Jahren in China selbst Waren an den Käufer und die Käuferin bringt, ist aber auch auf der E-Commerce-Plattform Tmall präsent, die ebenfalls zur Alibaba Group gehört.
„Bereits 2020 werden pro Jahr voraussichtlich mehr als 160 Millionen Chinesen ins Ausland reisen – viele davon auch nach Europa und Deutschland. Als Resultat dieses Trends wachsen die Konsumentenausgaben über Alipay in Deutschland dieses Jahr sehr stark; im Vergleich zum letzten Jahr sind die Ausgaben bereits 2,5 Mal so hoch“, rechnet Roland Palmer, Head of Alipay Europe, vor. DM will laut Martin Dallmeier, als DM-Geschäftsführer verantwortlich für Finanzen und Controlling, sowohl den Touristen aus China als auch den hier lebenden Chinesen eine vertraute Zahlungsart anbieten. Technisch implementiert wird der Zahlungsdienst durch Epay, der regelmäßig Prepaid- und Gutscheinlösungen umsetzt.
Deutsche Händler, die für Chinesen interessant sind, setzen auf Alipay
DM folgt damit dem Beispiel zahlreicher deutscher Einzelhändler und Ketten von Kaufhof und Timberland über Rossmann und Müller bis hin zu WMF und Zwilling – auch an deutschen Flughäfen können Chinesen inzwischen per Alipay bezahlen. Die Beispiele zeigen, welche Produktgruppen und Produkte bei chinesischen Touristen besonders beliebt sind. Sie zeigen aber auch, dass es gar nicht so kompliziert ist, zusätzliche Bezahlverfahren anzubieten, wenn das opportun und sinnvoll erscheint. Denn vorausgesetzt man hat einen weltweit agierenden Payment Service Provider, sollte es kein allzu großes Problem sein, entsprechende Verträge zu schließen und die zusätzliche Bezahllösung technisch implementieren zu lassen.
Das könnte dich auch interessieren:
- DM und Rossmann: So funktioniert der verrückte Wechat-Handel mit China
- Payment Service Provider (PSP): Das sind die Rundum-Sorglos-Pakete für den Zahlungsverkehr
- Konkurrenz aus China kommt: JD.com und Alibaba greifen den deutschen Onlinehandel an
Das ist eine gute Lösung. In München kaufen sehr viele Chinesen Babynahrung, die dann direkt nach China versendet wird.
Unterstützt Alipay nicht ganz stark dieses chinesische Scoring-System und gibt sämtliche Daten weiter, mit denen die Bürger dann durchleuchtet und kontrolliert werden? Möchte man das wirklich unterstützen, nur damit Touristen hier leichter bezahlen können?
Ja, wie jedes andere Unternehmen auch und offensichtlich ja.
Klar, überhaupt kein Problem.
Kann man gleich noch Stasipay und Kim Jon Un Pay mit einbinden, wenn man grad sowieso dabei ist.
Die Chinesen verletzen jeden nur denkbaren Datenschutz mit Alipay und haben über diese Zahlungsweise nebenbei die volle Kontrolle darüber, unliebsame Transaktionspartner (z. B. mit geringem social score) zu blockieren.
Find’s unter aller Kanone hier auch noch schönzureden, dass heimische profitorientierte Unternehmen die Missachtung von Menschenrechten aktiv unterstützen…
Umsatz Umsatz trallalla.