Amazon in Deutschland: Weniger Plastikverpackungen, aber kein kompletter Verzicht

Die Pakete häufen sich manchmal in der Weihnachtszeit: Genau in dieser Phase stellt Amazon auf weniger Plastikverpackungen um. (Foto: Elpisterra / Shutterstock)
Der Black Friday und das Weihnachtsgeschäft stehen in den Startlöchern und damit werden auch die Bestellungen im Internet, auch mit Blick auf die derzeitige Corona-Situation, wieder deutlich zunehmen. Gerade in dieser bestellintensiven Zeit plant der Versandriese Amazon eine Umstellung: Bis Jahresende will der Onlinehändler weitgehend auf Plastikverpackungen verzichten.
Was das heißt? Künftig sollen dort, wo beispielsweise noch Plastiktüten im Einsatz sind, Alternativen auf Papierbasis genutzt werden. Das betrifft beispielsweise Versandtaschen; größere Lieferungen kommen wie üblich in Kartons. Die Umstellung gilt sowohl für direkte Amazon-Produkte als auch für Angebote von Drittanbietern.
Der Verzicht auf die Plastikverpackungen gilt jedoch nicht in allen Fällen. Luftpolsterfolie für zerbrechliche Ware wird weiterhin genutzt, ebenso werden Einwegplastikverpackungen, die von den Händlern angeliefert werden und „geeignet“ seien, weiterverwendet. Wie diese Eignung aussieht, lässt Amazon offen.
Mit seiner Umstellung auf Verpackungen mit weniger Plastik folgt Amazon auf die Initiativen ebenfalls starker Versandhändler in Deutschland. Zalando plant bis 2023 ganz auf Einwegplastik zu verzichten, Otto will mit der Kooperation mit Wildplastik die Umweltverschmutzung reduzieren.
Das Unternehmen Wildplastik nutzt Plastikmüll, der unter anderem in Nigeria oder Indien gesammelt wurde. Es wird nach Europa verschifft und dort zu Granulat verarbeitet, das wiederum für die Produktion der Otto-Verpackungen genutzt werde. Laut dem Unternehmen sei diese Herstellungskette, trotz der Schifffahrten, nachhaltiger als die Herstellung von neuem Plastik.
Auch Amazon hat sich bereits in anderen, ärmeren Ländern mit dem Thema Plastik beschäftigt. 2019 kündigte der Versandriese an, ab dem Sommer 2020 keine Einwegplastikverpackungen mehr in Indien einzusetzen. Dort werden auch Luftpolsterfolien durch Alternativen aus Papier ersetzt. Bei der damaligen Ankündigung war von solchen Plänen für den deutschen Markt noch nicht die Rede – das hat sich jetzt zumindest etwas geändert.
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